Deborah Karl-Brandt: Der Geruch von Harz

Buchvorstellung von Volker Friebel

 

Deborah Karl-Brandt (2023): Der Geruch von Harz. Rotkiefer Verlag, Berlin / BoD, Norderstedt. 48 Seiten, 6,00 €.

Ein Klick führt zum Heft, mit weiteren Infos und einer Bestellmöglichkeit: Amazon. Das Buch ist aber auch anderswo sowie über den Rotkiefer Verlag erhältlich (dort kommt noch eine Versandpauschale hinzu).

 

Das Haiku-Heft Nummer 7 aus einer Reihe des Rotkiefer Verlags, Berlin, in der ein Querschnitt aus dem Schaffen von zeitgenössischen Haiku-Dichtern gezeigt werden soll, stellt Deborah Karl-Brandt aus Bonn mit ihren Werken vor.

In diesem Heft sind zwanzig Haiku enthalten, eines auf jeder Doppelseite. Manchmal bleibt die gegenüberliegende Seite leer, manchmal findet sich dort eine sumi-e Grafik von verschiedenen Künstlern.

Zwanzig Haiku klingt nicht nach viel – aber die Texte sind sehr gut ausgesucht, Nieten sind gar keine darunter, viele finde ich ausgesprochen gut gelungen. Drei Beispiele.

Familientreffen
Im alten Teich
neue Kaulquappen

Einziger Besuch
durch das offene Fenster
Oktobernebel

Im Café –
Die Stille
über den Displays

Viele der Haiku arbeiten mit überraschenden Wendungen, ohne darin schematisch zu werden. Besonders originell, wie Bashos alter Teich zum Spielplatz von Kindern auf einem Familientreffen wird. Oder wie der einzige Besuch des Tages nicht durch die Tür, sondern durch das Fenster kommt. Oder wie im letzten Haiku des Hefts eine Muschel zwei Liebende und eine Perle verbindet.

Es macht Freude, im Heft zu blättern und sich von den Haiku der Autorin mitnehmen zu lassen. Die Vielfältigkeit der enthaltenen Haiku macht mir an diesem ungemütlichen Regentag die Welt gleich um einiges bunter und wärmer.

Hoffentlich lesen wir noch viele solcher Haiku aus der Feder von Deborah Karl-Brandt.

 

Zum Archiv