Volker Friebel
Der Uracher Wasserfall ist berühmt – der Wanderer aber wird weitergehen, den Pfad auf halber Höhe am Albhang entlang, weiter hinein in die Stille, wo am Ende des Maisentals ein anderes Wasser quillt und stürzt, aus Spalten der Felswand über die Mauerreste des „Klosters zum Stein“. 1226 gegründet von Zisterziensern, erst eine Einsiedelei, 150 Jahre später lebte eine kleine Mönchsgemeinschaft dort, 1439 wurde es ein Kartäuserkloster – schroff wie zur Gründung am Abhang des sprudelnden Wassers. Das Kloster ist lang aufgegeben, das Schweigen aber blieb dort, manche der Mauern stehen noch. Wenn der Wanderer genau hinschaut, unterscheidet er sie von den Felswänden des Albhangs. Das Wasser macht den Unterschied nicht.
Felsklostermauer,
Teil nun
des Wasserfalls.
Ersteinstellung: 10.12.2004