Moritz Wulf Lange (2024): Personenlexikon zur deutschsprachigen Haiku-Dichtung

Buchvorstellung von Volker Friebel

 

Moritz Wulf Lange (2024): Personenlexikon zur deutschsprachigen Haiku-Dichtung. Lit Verlag, Münster, 200 Seiten, PapierBuch: 29,90 €, eBuch (pdf): 24,90 €.

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https://lit-verlag.de/isbn/978-3-643-15567-2/.
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Ein Nachschlagwerk mit flexiblem Umschlag im Format DIN A5, gedruckt sowie als pdf. Aufgeführt sind über 250 Personen, die „zum Haiku in der deutschsprachigen Literatur beigetragen haben“, von den Anfängen bis zum Jahr 2023. Die Einträge sollen einen ersten Eindruck zu Person und Werk liefern. „Zu Dichtern wie Rainer Maria Rilke und Yvan Goll sollte ein biographisches Gesamtbild vermittelt werden […] In anderen Fällen sind selbst einfachste biographische Daten nur äußerst schwer zu finden“ (7f.).

Dem Vorwort folgt ein Kapitel „Zum Aufbau des Personenlexikons“, in dem ausführlich auf die Auswahlkriterien der aufgenommenen Dichter eingegangen wird, nämlich sich über einen längeren Zeitraum erstreckende Beiträge zur Haiku-Dichtung, erstrangig durch im Druck vorliegende anerkannte Haiku-Anthologien und Zeitschriften (im Wesentlichen das „Sommergras“, die Anthologien der Deutschen Haiku-Gesellschaft und die Jahrbücher von „Haiku heute“), nachrangig durch eigene Buchpublikationen. Über Kriterien lässt sich streiten, wie auch der Verfasser Moritz Lange einräumt. Dass das Werk einen Überblick zu den Haiku-Dichtern deutscher Sprache bietet, ist aber unzweifelhaft und die Zielsetzung des Buchs damit erreicht, auch wenn einige wichtige Namen fehlen.

Die meisten Personen sind kurz in 4, 5, 6 Zeilen dargestellt, wobei den meisten Raum die Angaben einnehmen, wo und wann veröffentlicht wurde. Aus den ersten Jahrzehnten der deutschsprachigen Haiku-Dichtung finden sich in der Regel längere Angaben.

Ich kann mir vorstellen, wie schwer diese weit verstreuten Informationen zu gewinnen waren, las immer wieder mir Neues und Überraschendes und bin sehr dankbar für dieses Buch. Moritz Wulf Lange scheint dem Netz weder als Quelle noch als Archiv zu trauen, ich dagegen denke (und hoffe), dass sein sehr verdienstvolles Werk eine wesentliche Grundlage für ein netzbasiertes Archiv zur deutschsprachigen Haiku-Dichtung werden könnte.