Den Siegern unsere Glückwünsche, allen anderen, Teilnehmern und Wertern in der Jury, Dank für ihre Mitarbeit!
Platz 1
Burnout –
immer wieder malt er
unberührten Schnee
Ramona Linke
Platz 2
Bitterschokolade
die dunklen Geheimnisse
meines Opas
Birgit Heid
Platz 3 (geteilt)
Altes Grab.
Der Name zog sich zurück
unters Moos.
Reinhard Dellbrügge
Platz 3 (geteilt)
im Lavendelfeld
einen Moment lang
an Gott glauben
Eleonore Nickolay
Die Plätze 5 bis 10 (den 10. Platz teilen sich zwei punktgleiche Texte):
verborgen
hinter der Maske
die Maske
Friedrich Winzer
allein heute Nacht –
öffne ein Fenster
dem Mond
Angelika Holweger
nebeltag
hinter der stille ruft mich
jemand beim namen
Isabella Kramer
Fensterspiegel –
durch unsre Umarmung strömt
Sommerregen
Angelica Seithe
Zeitkurve
Die Rundung des Kieselsteins
in meiner Hand
Hans-Jürgen Göhrung
Flughafenflirt
unsere Lächeln
landen im Mundschutz
Anke Holtz
wie die neue Welt
sich auf die alte legt
erster Schnee
Frank Dietrich
Eingang: 203 Texte von 109 Autoren. Sieben weitere Texte von zwei Autoren mussten ausgeschlossen werden, da sie überzählig waren (mehr als zwei Haiku eingereicht).
Jury: Marita Bagdahn, Christa Beau, Gerd Börner, Cezar-Florin Ciobîcă, Beate Conrad, Reinhard Dellbrügge, Frank Dietrich, Bernadette Duncan, Christiane Freimann, Hans-Jürgen Göhrung, Ruth Guggenmos-Walter, Gabriele Hartmann, Birgit Heid, Anke Holtz, Angelika Holweger, Ilse Jacobson, Marianne Kunz, Ramona Linke, Ruth Karoline Mieger, Eleonore Nickolay, René Possél, Birgit Schaldach-Helmlechner, Dyrk-Olaf Schreiber, Angelica Seithe, Klaus-Dieter Wirth, Birgit Zeller.
Teilnehmer der Jury konnten eigene Texte einreichen, aber nicht für sie stimmen. Die Haiku lagen ihnen ohne Angabe der Verfasser vor.
Koordination: Volker Friebel.
Die Ausschreibung
Die folgende Ausschreibung lag dem Haiku-Preis 2020 zu Grunde:
Haiku heute schreibt das zweite Jahr einen Haiku-Preis aus.
Modalitäten: Die Teilnahme ist frei. Jeder Autor kann ab sofort bis einschließlich 31.07.2020 bis zu zwei eigene Haiku in deutscher Sprache einreichen, die bisher nicht öffentlich geworden sind. Diese sollten bis zum 30.09.2020, dem Abschluss der Auswahl, nirgendwo veröffentlicht werden. Das Thema der Texte ist frei. Ein Haiku sollte aus möglichst nicht mehr als drei Zeilen und möglichst nicht mehr als 17 Silben bestehen. Die Haiku können nur online auf dem für den Haiku-Preis vorgesehenen Formular eingereicht werden. Das finden Sie unter diesem Text. Falls die Haiku nicht von der einreichenden Person stammen, muss der Einreicher zuvor die Erlaubnis des Autors eingeholt haben und das im Formular bestätigen. Falls eine Person mehr als zwei Haiku einreicht, werden nur die beiden zuletzt eingereichten berücksichtigt.
Rechte: Die Rechte an allen Haiku bleiben bei ihren Autoren. Bei ausgewählten Haiku nimmt Haiku heute die nicht-exklusiven Veröffentlichungsrechte von Haiku und Autorenname für seine Seiten in Anspruch sowie für einen Bericht zum Haiku-Preis, der auch an anderen Stellen und in anderen Medien erscheinen oder nachveröffentlicht werden kann, sowie für das Haiku-Jahrbuch. Die Autoren von ausgewählten Haiku können ihre Texte nach Veröffentlichung des Ergebnisses weiterhin frei verwenden.
Auswahl der Haiku: Eine Jury wird die ersten drei Plätze bestimmen sowie eventuell noch weitere Haiku auswählen. Zur Mitwirkung in dieser Jury angesprochen werden alle Haiku-Autoren, von denen in den drei letzten Ausgaben des Haiku-Jahrbuchs (das sind die Jahrbücher 2019, 2018, 2017) jeweils mindestens drei Haiku ausgewählt wurden. Alle Mitglieder der Jury können gerne auch eigene Texte einreichen, dürfen diese aber nicht bewerten.
Gewinn: Die Bestplatzierten erhalten Zertifikate ihres Abschneidens. Einen materiellen Gewinn gibt es nicht.
Koordination: Die eingereichten Haiku sammelt Volker Friebel, der selbst keine Haiku einreicht und sich nicht in der Jury betätigt.
Widmung: Der Haiku-Preis bietet Gelegenheit, jedes Jahr auf eine Person in der Haiku-Dichtung besonders hinzuweisen. Im Jahr 2020 ist der Haiku-Preis Imma von Bodmershof (1895-1982) gewidmet. Ein Artikel von Conrad Miesen zu ihrer Biografie und ihren Verdiensten um das Haiku erschien 2012 im Sommergras 98 und ist hier im Netz frei einsehbar.