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Merkmale von Haiku 1
Kürze: Haiku werden meist in drei Zeilen gesetzt.
Gegenwärtigkeit: Haiku sind in der Gegenwart. Wenn andere Zeiten vorkommen, dann sind es Erinnerungen oder Zukunftsfantasien, die jemand in der Gegenwart hat.
Konkretheit: Haiku stellen Sachverhalte oder Erlebtes konkret dar, sinnlich miterlebbar.
Externe Orientierung: Haiku beschäftigen sich fast immer mit der äußeren Welt, weniger mit den Vorstellungen des Dichters.
Offenheit: Nach dem Lesen sollte ein Nachhall, etwas Ungesagtes, offen Gelassenes bleiben.
Endreime und Überschriften gibt es nicht.
Haiku heute ist ein Projekt zur Förderung des deutschsprachigen Kurzgedichts. Die Netzpräsenz www.Haiku-heute.de erstellt aus den dort eingereichten Texten Monatsauswahlen. Die Jahrbücher versammeln davon die interessantesten Haiku jedes Jahres, ergänzt durch nur für das Jahrbuch eingereichte Haiku und weitere Texte.
Edition Blaue Felder, Volker Friebel,
Denzenbergstraße 29, 72074 Tübingen (Deutschland)
www.Blaue-Felder.de
ISBN: 978-3-96039-041-1
Redaktion, Gestaltung, Foto: Volker Friebel
Veröffentlichung: April 2020
Alle Rechte liegen bei den Autoren.
Unten der Text des ganzen Jahrbuchs.
Das Buch ist auch gedruckt oder als eBuch in den Versanden und Buchhandlungen erhältlich.
Inhalt
Vorwort
Haiku-Verständnis
Herde und Schaf
Die Freude der Fische
Lauschen
Haiku veröffentlicht
Bücher
Das Netz
Bewertung
Vorwort
In der Dichtung beschäftigen wir uns mit unserer Welt. Nicht einfach als Bestandsaufnahme, wie das ein Fachbuch tun würde oder der Bericht einer wissenschaftlichen Kommission zur Stadtentwicklung oder zum Zustand der Wälder. Dichtung ist kreativ, sie macht nicht nur Bilanz, sie baut an unserer Welt.
Was wir aufgreifen, wie wir damit umgehen, bestimmt uns selbst und beeinflusst über uns wieder die gemeinsame Welt. Durch die Beschäftigung mit Dichtung haben wir uns bereits entschieden, für einen lauschenden, freundlichen, nicht nur nutzbestimmten Umgang mit der Natur und den Menschen. Die Hoffnung besteht, dass dies für uns selbst und über uns hinaus Funken aufleuchten lässt.
Drei Kapitel mit Haiku-Besprechungen zeigen die Grundlagen und das Potential von Haiku-Dichtung. Als gute Beispiele präsentieren sich 604 Haiku von 121 Autoren sowie zehn Tan-Renga.
Viele dieser Texte wurden 2019 in den verschiedenen Publikationsmöglichkeiten zum Haiku veröffentlicht (siehe Kapitel „Haiku veröffentlicht“), viele erblicken mit dem Aufschlagen dieses Buchs erstmals das Licht der Öffentlichkeit.
Alle Texte wurden durch Volker Friebel ausgewählt und von ihm zusammengestellt, kritisch unterstützt durch Elisabeth Menrad. Alle Prosa ohne Verfasserangabe stammt von Volker Friebel.
Muße, den Wegen des Haiku zu folgen, der Honigspur, wünschen wir allen seinen Freunden, auch in schwieriger Zeit, weil es das Leben schöner macht, für uns und für andere.
Haiku-Verständnis
Die Merkmale von Haiku erschließen sich am besten durch gute Beispiele. Die folgenden Besprechungen gelungener Haiku stellen heraus, worauf es beim Haiku ankommt – und was sich aus Regeln und dem Spiel mit ihnen machen lässt.
Herde und Schaf
Frühlingsabend
ein schwarzes Schaf
schließt sich der Herde an
Dietmar Tauchner 2
Kürze: Der prägnante Text kommt mit 14 Silben aus. In Japan war es jahrhundertelang selbstverständlich, in Lauteinheiten (Moren) zu schreiben und beim Haiku ein Schema von 17 Moren einzuhalten. 17 japanische Moren entsprechen etwa 10 deutschen Silben. Das ist sehr knapp. Die japanische Sprache ist allerdings anders als europäische Sprachen aufgebaut. Vieles, was im Deutschen benannt wird, wie etwa Einzahl und Mehrzahl, wird dort aus dem Zusammenhang erschlossen. In europäischen Sprachen ist es deshalb üblich geworden, Haiku nicht mehr als 17 Silben zu geben, möglichst weniger. Meist werden diese schon aus praktischen Gründen (Zeilenbreite) in drei Zeilen aufgeteilt.
Gegenwärtigkeit: Die Zeit im Haiku ist die Gegenwart. Das macht einen guten Teil seiner Kraft aus. Zukunft und Vergangenheit stehen dem Leser ferner. Die Zeit wird in vielen Haiku über ein Jahreszeitenwort ausdrücklich genannt. Hier ist es „Frühlingsabend“. Auch „Osternest“ könnte ein solches Jahreszeitenwort sein, es muss also keine Natur vorkommen. Viele Autoren verzichten allerdings auf ein Jahreszeitenwort.
Konkretheit: Die Kraft von Haiku speist sich auch aus einer konkreten Darstellung, die unsere Sinne anspricht und den Text miterlebbar macht.
Externe Orientierung: Der Blick von Haiku geht fast immer nach außen, auf die äußere, gegenständliche Welt – in der sich unser Inneres allerdings spiegeln oder brechen kann.
Offenheit: In sich abgeschlossene Texte beschäftigen uns meist weniger als Texte, die offen gehalten sind, in denen noch etwas Ungesagtes mitschwingt.
Endreime und Überschriftengibt es beim Haiku nicht. Ansonsten sind alle Mittel der Sprachkunst möglich. Gerade so kurze Texte wie das Haiku beeindrucken allerdings am meisten durch Einfachheit, Sparsamkeit.
Das Haiku von Dietmar Tauchner zeichnet eine abendliche Frühlingslandschaft. Nicht nur die Zeit ist mit ihr festgelegt, das Wort „Frühlingsabend“ gibt uns eine Atmosphäre für unser Erleben. Idylle – aber die Nacht kommt, und das schwarze Schaf sucht die Nähe der anderen, die Geborgenheit in der Menge, ihre Wärme.
Das schwarze Schaf war also in dieser Landschaft alleine für sich, ein schwarzes Schaf eben, wie wir es übertragen aus unserer sozialen Welt kennen. Vielleicht hat dieser Text sogar bei uns Menschen seinen Ursprung und erst das beim Wandern gesehene oder auch nur vorgestellte Bild der Schafherde auf ihrem Weg zum Stall hat es in ein Gedicht transportiert.
Das Haiku wirkt auch deshalb so stark, weil diese mögliche Doppeldeutigkeit es nicht uneindeutig macht, nicht verschwimmen lässt, wie das sonst bei Wortspielen häufig geschieht, sondern ein klares Bild bleibt, in dem ein Bezug zur sozialen Welt des Menschen nur als Möglichkeit aufscheint.
Mehr braucht es nicht: Eine miterlebbare konkrete Situation. Und ein Spannungsverhältnis, hier zwischen dem einsamen schwarzen Schaf und der warmen Herde, vor dem Hintergrund der einbrechenden Nacht.
Stände noch mehr da, würde aus dem Text kein Haiku, sondern ein mehr oder weniger langes Gedicht. Als Haiku führt es die Situation nicht aus, sondern vertraut auf die angestoßenen Bilder und die Assoziationen der Leser.
Die Freude der Fische
Morgendämmerung
eine Amsel legt uns
die Welt ans Herz
Bernadette Duncan 3
Als verlässlicher Boden für das Haiku gilt Shasei, das „Skizzieren nach der Natur“. Masaoka Shiki (1867-1902), der letzte große Erneuerer des japanischen Haiku, führte dieses Konzept ein. Nur benennen, was wahrgenommen wird, nichts Subjektives dazusetzen!
Doch Shiki war nicht nur Theoretiker und Organisator, sondern auch ein herausragender Dichter. Natürlich hielt er sich an seine Vorgabe selbst nicht immer. Wir stehen nicht nur breitbeinig auf der Erde, wir können auch tanzen, wir können in die Lüfte steigen und die Wolken erkunden!
Nicht die Amsel legt uns die Welt ans Herz, das können nur wir selbst. Etwa wenn ihre Stimme mit einigen wenigen Lauten noch in der Nacht zu tönen beginnt und erst nach und nach redsamer wird, ins Morgendämmern hinein. Schon schlagen die ersten Türen, Autos werden gestartet und fahren davon. Die Amsel tönt über alles hinweg.
Es ist uns schwer möglich, die Laute der Amsel anders als eine Hymne an das Leben zu hören. Wie die Amsel ihren Gesang selbst wahrnimmt, ob überhaupt als Gesang, wissen wir nicht. Wir wissen, was er mit uns macht, wenn wir ihm lauschen, außer der Zeit, ganz beim Amsellied und dem beginnenden Morgen.
Vielleicht macht ihr Lied gar nichts mit uns. Vielleicht zeigt es uns die Schönheit der Welt, der Welt außer uns. Und uns selbst, als hingerissen Lauschende. Vielleicht zeigt es uns als Lauschende die Möglichkeit einer Verwandtschaft, so wie Geige und Hörer verwandt sind oder Distelblüte und Schmetterling, und bringt uns so die Welt nahe, weil der Gesang schön ist und wir ihm nahe sein wollen.
Es ist die Entscheidung der Hörerin, der Autorin des Haiku. Und die zeigt, was das Lied ihr ist, indem sie es der Amsel zurückgibt – und ihr und der Welt so noch näher kommt.
Das geht so seit Anfang der Zeit. Dschuang Dsi sprach einst auf einem Spaziergang am Fluss zu seinem Begleiter: „Wie lustig die Forellen aus dem Wasser herausspringen! Das ist die Freude der Fische.“ Eine kühne Behauptung, die sein philosophischer Freund schroff auseinandernahm. Ihr sophistisches Streitgespräch endete überraschend, wo es begann, mit der absurden Behauptung: „Ich erkenne die Freude der Fische aus meiner Freude beim Wandern am Fluss.“ 4
Nicht Erkenntnistheorie ist das, was uns in unserer Menschlichkeit angeht, was sie ausmacht, sondern unsere Verbindung zu den Wesen und Dingen um uns. Und es liegt an uns, diese so zu gestalten, dass sie einen freundlichen Raum für unsere und ihre Existenz bereitet.
Das, so höre ich, legt uns die Amsel ans Herz.
Lauschen
die antwort
der löwenzahnwiese
bevor ich fragte
Bernadette Duncan 5
„Was meinst du zu diesem Haiku?“, hab ich die Amsel gefragt, die seit einigen Tagen vom Giebel des Nachbarhauses singt, an diesem Regenmorgen Anfang Februar. Die Antwort der Amsel ist ihr Gesang, ist die Art, wie sie in der Welt lebt und uns Menschen manchmal berührt.
Sieht sie den Menschen im Nachbarhaus? Hört sie unsere Stimmen?
Ihr Gesang liegt auf einer anderen Ebene als unsere Sprache. Ob wir ihn als bloße schöne Geräusche nehmen oder uns von ihm berühren lassen, liegt an uns.
Indem die Autorin dies tut, begibt sie sich auf eine einfachere, direktere, sozusagen physiologische Ebene der Existenz.
Es ist so, wie die Erde zu uns spricht, wenn wir auf einem Gebirgsweg wandern und jeder Stein uns etwas zu sagen hat, unseren Füßen, unseren Muskeln, den Bewegungen unseres Geistes, wie jeder Stein dieser Steigung mit uns interagiert. Es ist so, wie der Himmel zu uns spricht, den wir atmen.
Wir lassen uns immer darauf ein, unwillkürlich, wir lauschen und antworten mit uns selbst, sonst könnten wir uns nicht einmal angemessen bewegen. Nur unser Verstand schwebt in anderen Sphären, er glaubt, Rede und Antwort gäbe es nur zwischen Menschen, gäbe es nur, wenn er selbst maßgeblich beteiligt ist.
Doch auch unser Verstand kann sich öffnen und plötzlich zu lauschen beginnen mit seinen Fragen. An einer Löwenzahnwiese vielleicht, im Summen der Bienen. Wenn er die Wiese als Antwort versteht, ist er eine andere Beziehung mit ihr eingegangen als das bloße Nutzverhältnis, das ihn sonst mit der Natur verbindet.
Was kann die Antwort der Wiese sein? Worte fassen es nicht. Aber ihre Wirkung an uns lässt sich erfahren, an unserem Atem, an der Haltung unseres Körpers, an unserer Wahrnehmung, auch an unserem Geist, seinen Einschätzungen, Bewertungen, Planungen.
Die Frage steht in Vergangenheitsform. Die Autorin ist stehengeblieben an dieser Wiese und hat ihr eine Frage gestellt. Wie ich spaßhaft der Amsel. Die Autorin aber hat vor der Wiese auf eine Antwort gewartet.
Warten heißt Zeit lassen, Zeit, in der die ersten Assoziationen des Verstandes vergehen, in der mehr von uns sich auf die Situation einlassen und an unserem Erleben beteiligen kann.
Ich sehe die Zeit in der Bewegung der Wiese, im Summen der Bienen, der Fliegen, auch in den Atemzügen des lauschenden Menschen.
Das Haiku ereignet sich vielleicht, als der Autorin bewusst wird: Die Antwort der Löwenzahnwiese war vor ihrer Frage schon da. Sie ist immer da.
Das Haiku ereignet sich vielleicht, als die Autorin von der Freude bewegt wird: Es ist uns möglich die Antwort zu hören. Wenn wir lauschen. Es ist nicht eine Antwort unter vielen möglichen, sondern die Antwort: die Löwenzahnwiese.
Haiku
Iwa Antonow
Wo die Höfe standen –
sie zeichnet das Dorf
in die Luft.
ein fremder Name
im Spiegel der Grableuchte
mein Gesicht
Zurück.
Dem geöffneten Koffer
entfliegt ein Schmetterling.
Klemens Antusch
auf der Staffelei
immer wieder korrigiert sie
Vaters Lächeln
Marita Bagdahn
Nach der Trennung
im Nähkurs neue Schnittmuster
probieren
Kammerkonzert
die geschlossenen Augen
des Flötisten
Computerkurs
die neunte Teilnehmerin
eine Fliege
Nächtliches Tal –
auf den Boden gesunken
die Sterne
Christa Beau
Fernsehabend zu zweit
der Schuss des Mörders
und ein Schnarchen
sengende Hitze
über der Stille im Dorf
schreit ein Rotmilan
im Zugfenster
Herbstfarben
und mein Gesicht
Rosskastanien
die Stille
im Kinderzimmer
Frühlingsgefühle
sie kauft
einen Schwangerschaftstest
Thomas Berger
Weite der Landschaft
nach beschwerlichem Aufstieg −
der Greis blickt zurück.
Silke Berke
Schwarzer Trauerzug
Ich folge und halte mich an
Englische Rosen
Martin Berner
Komm Herr Jesu
sei du unser Gast
Mutters feindselige Blicke
da gehen sie zur Arbeit
der Rentner rührt und rührt
den Tee
siehe ich verkündige
der Bühnenengel
verliert den Faden
Hospizbesuch
sie hat ihm
Tränen gewünscht
Valentinstag
sie staubt
den Trockenstrauß ab
wie müde sie geht
jetzt
ohne Hund
im Abendrot
vergoldet
der Rettungshubschrauber
Reise ins große
Ungewisse ratlos
vor leeren Koffern
Eva Beylich
die Adventsfeiern
jeden Tag ein Fenster
Einbruch beim Nachbarn
Lidwina Bilgerig
Stille im Wind
der Schneeberg
Uralte Kastanie
beim Zurückschauen sah ich sie
als Wald
Christof Blumentrath
warme Nacht
wir lauschen dem Keuchen
des Akkordeons
all inclusive
sie tanzt den Slowfox barfuß
unter dem Tisch
Brocéliande
sie ritzt ihren Namen
in mein Herz
Dorffest
in die Nacht geheult
der falsche Elvis
Abendrot
im Puderdosenspiegel
ihr kleines Lächeln
Gerd Börner
Boote –
das Meer brüllt sich heiser
und verstummt dann
den Regen abwarten –
vom Schirm tropft es
in kleine Hände
Herbstmorgen
Krähen zerkratzen
den Nebel
Elke Bonacker
Jenseits der Mauer Vergissmeinnicht
Adrian Bouter
Grüner Fluß
lang bevor es Träume gab …
Wasser
Klavierabend ein Bach voller Licht
bis ich dich
nicht mehr sehe…
Schnee
Flecken auf der Sonne ein Kiebitz-Ei
keine Ahnung
wer wir sind …
Wintersterne
Claudia Brefeld
eines Tages
du und ich
in all den Herbstfarben
alte Zeder –
mit jeder Bö
ihr Grabstein sichtbar
Eiszapfen …
jede Sekunde fällt
eine Sonne
vom Strand zurück
sein Eimerchen
voll mit Sonne
in Opas Stimme
der Klang seiner Berge
Brigitte ten Brink
leergefegt
der Himmel – nichts worüber
wir reden könnten
Goldene Hochzeit
das Porzellan auf dem Tisch
makellos
Ralf Bröker
drei Whisky
dein Alter
macht mich fertig
einen Marsala, bitte
über unsere Zeit
schlage ich ein Ei
ginge ich jetzt
bliebe das graue Barthaar
im Waschbecken
Hochzeitstag
mit welcher Liebe sie
den Sauerteig führt
meine nächtlichen Schatten
ihr Blockflötenspiel
dass du sterben wirst
ich lausche dem Verebben
unserer Wellen
sanfter Landregen
im Rathaus diskutieren sie
Nitratgrenzwerte
an der Spree
der alte Tischler dreht
sich im Schlafsack
unter Schmähgesängen
der alte Flügelstürmer
dankt seinen Fans
Heiner Brückner
Vom Baum des Lebens
singen die Klosterbrüder
– im Chorgestühl.
Goldene Narben
in den Marmortafeln
das Wort Ewigkeit.
Horst-Oliver Buchholz
erster Frost
in Händen die Sonne
reifer Äpfel
erster Januar
zwischen die Jahre fiel
Neuschnee
Frühlingserwachen
die Plastiktulpe verblasst
in der Sonne
Abschied
… auf dem Teller
noch etwas Brot
Pitt Büerken
Silvesternacht
der Obdachlose zündet
ein Streichholz an
Abendruhe
über dem Rohbau schwebt
die Kreissäge
Skulpturenpark
ein Müllwerker entsorgt
einen Holzstoß
Eckkneipe
schweigend füllt er sein Glas
mit muffiger Luft
Simone K. Busch
Scheidungsantrag –
mit der Faszienrolle
Verklebungen lösen
Wasserwerfer
zwischen Schreien schwebt
ein Regenbogen
im Mittelmeer
die Augen der Fische
und die der Toten
wo die Tränen kommen
Salzwiesenweite
40 Gramm
das Gewicht
meines Beileids
Gabi Buschmann
welkes Blatt
rot aufleuchtend
im Fall
der erste Schnee –
enger zusammengerückt
die Häuser im Dorf
Ingo Cesaro
Hoch zum Fuji-san.
Locker überholen mich –
Achtzigjährige.
Cezar-Florin Ciobîcă
wasserfall
das geräusch
des lichts
Frühlingsfieber
die Seminarteilnehmer
mit grünen Stiften
Allerheiligen Abend
in der Mausefalle
das Mondlicht
Scheidungsprozess
zwei Turteltauben pflücken
Strohhalme fürs Nest
Weinberg …
unsere Schatten
duftend
Ich schlage
die letzte Mücke nicht mehr …
Sommerende
Beate Conrad
Jahreswechsel
der junge Witwer vertieft
im Brandungsgeräusch
inmitten all der Fragezeichen
der Mond, der Mond
Fuji-Gipfel –
unser langer Aufstieg
zu den Sternen.
Hineingeworfen in die Stille der Erde erster Krokus
ihr Gepäck schwer
doch über ihrem Kopftuch
dieselben Sterne
Kurschatten
ein neuer Algorithmus
für sein Herz
Jedes Jahr wieder
ein Kommen und Gehen in
der Engelwerkstatt.
Der Schweiß der Übernächtigten
beim Befüllen der Sandsäcke
Ein Windhauch.
Der Schmetterling folgt
seinem Schatten.
Kirschblüten –
die hellen Stimmen
des Nachtsturms.
nach all der Nacht ein Himmel voll Vogelsang
Paßserpentinen
einen Herzschlag lang
reißt der Nebel auf
Zorka Čordašević
Großmutter öffnet
die Schranktüren
Duft von Quitten
Morgendämmerung
der Pfad im Dunst verblasst
Reh im Tau
Plötzlich ein Pferd
im Galopp durch das Dorf
Kinder flüchten
Am Fluss
der Junge malt im Sand
abgerissenes Haus
Wenn ich dich höre
breite ich die Hände aus
mein kleiner Buntspecht
Matthias Daube
Das Herrenzimmer
Im Hause des Großvaters
Witze im Nebel
Reinhard Dellbrügge
Inselkirche –
eingenickt unterm Schiffsmodell
der alte Küster.
Vom Himmel
geborgt – die Tiefe
der Wasserlache.
Abendstunde.
Verblassend kommen
die Farben sich näher.
Vollmond
am Bodden. Der Poet
schlägt nach den Mücken.
Frank Dietrich
erste Altersflecken
noch haben sie nicht die Farbe
von Erde
nach dem Streit
der Tacho misst
meine Wut
am offenen Grab
Schnee fällt
in unser Schweigen
der Koi taucht ab
was bleibt ist
mein zweites Gesicht
die beste
aller möglichen Welten
Kirschblüten
graublaue Wolken
der Duft des Regens
bevor er fällt
im kürbisfeld nachts überall der mond
Marktschreierei
die O aus den Mündern
der Fische
Totenmaske dein mondhelles Gesicht im Schlaf
nach dem Seitensprung
dein Lächeln
ein anderes
Schneenacht die weiße und die schwarze Stille
Spiegelsaal
alt geworden
all meine Ichs
Zungenpiercing
der Geschmack
eines Blitzes
Totgeburt
heute Nacht hat der Wind
einen Namen
Spieluhr
ich werde
ein müdes Kind
Wetterleuchten
beim Biss in den Apfel
ein Krachen
mal ist er mir ein Vater
mal eine Mutter
der Sternenhimmel
Hildegard Dohrendorf
Schwiegermutterbesuch
der Hund zerfetzt
die Gästeschlappen
Polarlichtertanz
neben mir ein fremdes Gesicht
Krähenlärm
ein Mädchen dreht Pirouetten
Leerstand vor dem Abriss
die Ratten hausen Belle Etage
zeternde Amseln
Nachbarkinder entern
den Süßkirschbaum
Bernadette Duncan
Morgendämmerung
eine Amsel legt uns
die Welt ans Herz
als ob dieser schlaflose Morgen
der schönste sei
Katzenschnurren
was blieb vom meer
ist die pfütze in form eines vogels
aus licht
klassentreffen
erkenne ihn schon von weitem
den mond
herbstmorgen der klare blick der sterne
am rand der dünen: sanddorn
auch die dritte beere
herb und mit stein
krippendach
gestützt
von gedichten
licht voller wind voller schwalben im licht
wintermorgen
drifte vom dunkeln
ins gedicht
mit dem ersten schnee
kehren die wörter zurück
zu den dingen
Schneegestöber
der kleine König
schützt sich mit dem Stern
vergebe dem Winter
und setze mich zum Birnbaum
der blüht
die antwort
der löwenzahnwiese
bevor ich fragte
von einem rotkehlchen
angeschaut worden zu sein
jahresrückblick
letzte schwalbenblaue himmel
unterschreibe mit schwung
Susanne Effert-Hartmann
Omas Kuckucksuhr
aus dem nahen Wald
schallt die Antwort
Kopfunter
den Frühling trinken
aus Märzenbechern
Hartmut Fillhardt
Den Steinpilz im Blick
plötzlich
Kranichrufe
Auf dem Heimweg
vom Weinfest die Stimmen
der Sterne
Brigitte Flicke
Im Frauenbad.
Die Planken lückenlos belegt
schwanken sacht
Runder Geburtstag
Quer durch die Tanzenden
kommen die Käseplatten
Gerda Förster
tiefster Winter im Traum das Kleid der Schwangeren mohnrot
Kornfelder endlos die Sommer der Kindheit
Akaziengold
mein Haar so weiß
Schneefall –
ich betrete ein vergessenes Land
Sommerlicht …
meine Gedanken weiße Seidenschirmchen im Wind
Wolfsmond
die Wärme meines Rudels
im Traum
Christiane Freimann
Rosenmontag:
zugeworfenes Glück
reicht bis Ostern.
Herbstball
Feuerwerk der Kleider,
Formation der Essigbäume.
Lindenblütenduftschwebtdurchmichhindurch
Paradiesgärtlein:
Die Schöpfkelle am Brunnen
angekettet.
Sich zur Rose
hinriechen, hineinriechen
Kairos
Verzaubert entschweben,
nur Kirchenbänke knarren,
Hildegard!
Salzwiese zwischen Dünen
Kaninchen beim Thing
ewiges Rauschen
Die Zee wiegt
ihn und ihre Ufer,
jauchzet ihr Hohelied.
Volker Friebel
Magnolienblüten –
die Leichtigkeit eines Vogelpfiffs.
Am Rand der Welt
weißer Klee. In mein Gesicht
fallen Tropfen.
Vom Nichts ins Nichts –
das Lied eines Vogels erleuchtet
den Wintertag.
Der alte Karpfen –
Kreis um Kreis um
gespiegelte Ufer.
Wohnungsauflösung.
Müd geworden zwischen all dem
Geschirr.
Letzte Mahd.
Aus der Sprachbox die Stimme
der toten Mutter.
Leere Wiese
der Kindheit. Am Himmel wandert
der Mond.
Morgendämmerung.
Spräche ich, zerstörte der Klang
alle Schönheit.
Hans-Jürgen Göhrung
Erster Krokus
Die Bewusstwerdung
von Wahrheit
Feierabend
Die Sonne hängt am Ende
des Kranauslegers
Haiku–Unterricht
Der Schüler fragt den Lehrer,
was denn ein Frosch ist.
Sandburg
Eimer um Eimer trägt das Kind
das Meer in sein Reich
Herbstanfang
hinter gerafften Segeln
versinkt die Sonne
Jahreswechsel
in der Keksdose
nur noch Krümel
Sonnenstrahl
durch ein offenes Fenster
das Stabat Mater
Mistelzweig
Das Flackern von Kerzen
in ihren Augen
Fluchten
Ich reiße die Tapeten
von alten Wänden
Stille Nacht
zwischen Strahler und Kirchturm
tanzen Schneeflocken
Abschied
mit jedem Schritt wächst
die Einsamkeit
Lisa Gross
Schlafenszeit
Die Bettdecke knistert
vor Glück
Claus-Detlef Großmann
Der Regen wird lauter
du wärmst dich
an der Schale mit Tee
Ruth Guggenmos-Walter
an reifen trauben
trinken eidechsen
sanft schlägt ihr herz …
aus dem wiesenbach
steigt ein reiher
nebelgrau …
im heft
kinderworte
getrocknete blüten …
dämmerung –
hinter schneehaufen
leuchten kinderstimmen …
das morgenlicht
hängt in den gräsern –
holunderduft schwer …
die rose
schlafplatz des heupferds –
der wind trägt sie fort …
der garten des fuchses –
mondschein
mondschatten
der fuchs
sich zum sterben gelegt
unter den fels voller farne …
einödhof –
zum pflücken nah
die sterne …
brache –
becherwinden
lassen die steine erblühen …
im abendrot
schwarze wölkchen
ein flatterndes zeitungsblatt …
während sie fallen
nehmen die blätter einander mit
in den nebel …
Matthias Gysel
Ein Kuss
am See – er läuft
ins Dunkle aus
Barbara Hagemann
spitzenkleid
sein blick
geht zu der anderen
am Sterbebett
ihr Strickzeug
entwirren
Taiki Haijin
Im Hochhausfahrstuhl –
die Fliege fährt
bis oben mit
Ferienende
der Bub präsentiert seine
Eisstielsammlung
Aschermittwoch –
sie spült die Frühlingsgefühle
aus den Augen
Claus Hansson
Landregen –
mit einem Amsellied
heimkommen
das Dorf erblüht
im Kerzenlicht
tanzen sie Bolero
das Lächeln
zwischen ihnen
ein Fächer
die Gedanken sind frei
der Regen singt
sein eigenes Lied
ein Windhauch
erst besucht er die Rose
dann mich
im Jobportal
die eine Offerte …
früher Raureif
mit ihr
die Zeit vergessen
Blüte Rumis
zur Nachtzeit
mit Vater sprechen –
Eiben im Schnee
Schwäne rufen
durch den Nebel –
er legt Holz nach
alter Zen-Text
der Schatten eines Efeus
wandert über dich
voller Schwermut
er vergreift sich
am Akkordeon
Gabriele Hartmann
Ostertage
von Pfütze zu Pfütze rankt
eine Fahrradspur
die Milchstraße …
biegen Sie jetzt
rechts ab
Hütehunde
wir werden Teil
der Herde
Schweigeminute
knisternd entfaltet sich
Cellofan
für immer …
auf der Drehscheibe die Gravur
ihres Lächelns
geklöppelte Zeit
auf der Kredenz liegt
feiner Staub
Kranichrufe
unter den Wolken die Stadt
menschenleer
milchiges Licht
ein Stock betastet
die Bordsteinkante
Autobiografie
die Innenseite seiner Hände
feucht
seidige Wimpern
in den Schnee getuscht
die Spur der Amsel
Neujahrsmorgen
wir erzählen uns
unsere Träume
Sylvia Hartmann
Ferienende.
Sand aus dem Koffer knirscht im
Alltagsgetriebe.
Bernhard Haupeltshofer
hinauf zum friedhof
die gegenwart der stille
schon jetzt –
weißt du, was es heißt:
die treppe hinabzusteigen –
die letzte geburt
Birgit Heid
Launige Predigt
Gott nimmt ein Sandbad
als Spatz
Ferne
ihr weiß geschminktes Gesicht
mit rotem Herzmund
Nebel am Fuji
das Netz der zwei Fischer
fast leer
Neuronenverbindung
auf der Suche nach Gott
Anna selbdritt
unsere Wanderung
zum Quellhorizont
Schwebfliege
die großen Augen
meiner Tochter
Martina Heinisch
Abschied …
die Antwort schließt sich
dem Wind an
auf Intensiv
die dunkle Hälfte
des Spiegels
Erweiterung
der Familiengalerie
tiefer Winter
flackernde Kerzen
der Glaube verfangen
in seiner Kleidung
Hildegard Hilpert
Nach den Nachtfrösten –
das Hüpfen der Steine
über dem See.
Anke Holtz
im schwindenden Licht
lesen
ohne umzublättern
im Mondlicht
unsere Hände
so jung
auf dem Wahlplakat
hockt eine Krähe
verliert das Gleichgewicht
erster Frost
meine Lüge geht
glatt durch
Himmelfahrt
unter der Brücke
ein leerer Schlafsack
die Morgenamsel
ganz nah dran
an meinem Traum
Fastenbrechen
unerträglich die Süße
unseres Kusses
Gewitterwolken
beim Abschied
das Gesicht abwenden
Kindergeburtstag
im Flur meine Schuhe
die kleinsten
der halbe Mond
heut Nacht
wo Halt finden
Kirchenbaustelle
einsturzgefährdet
Jesus mit dem Kreuz
nach der Beerdigung
das Schweben
der Baggerschaufel
Neumond
zu wissen dass es ihn gibt
Wintermorgen
einmal den ganzen See
einatmen
KZ-Friedhof
auf den Kreuzen das Moos
berühren
Spätsommer
aus seiner Hand die Beeren
zuckersüß
Urlaubsflieger
aus dem Handgepäck
die Augen eines Hundes
wunschlos
eine Sternschnuppe landet
in seinem Haar
Angelika Holweger
Schneemorgen
die Himbeermarmelade
duftet nach Rosen
blühendes Heidekraut
am Weg gefunden
Mutters Lied
abgemäht
unser Liebesorakel von einst –
Gänseblümchen
das Fasten gebrochen –
in seinen Augen funkelt
der Wein
ich warte und warte …
erloschen ist das Feuer
im Ahorn
Vater_
heute duftet der Wind wieder
nach Heu
noch einmal winken –
durch leere Zweige
milchig die Sonne
Vogelspuren
in den Schnee geschrieben
ein Lied
Norbert Hübner
Das kleine Reisebüro
die Fotos vom Himalaya
jedes Jahr blasser.
Saskia Ishikawa-Franke
Langsam durch gelbe
Gingkoblätter rascheln
zum Klassentreffen.
Steinlaternenblick.
Zu dem kalten Macha-Tee
singen Zikaden.
Itazura
kirchenkartengruß
grinsende erlöste
im sandstein versteckt
Ilse Jacobson
Bauernkate
im Geburtszimmer
mein leiser Atem –
Fronturlaub die Sprache zieht sich zurück
lange noch
das Blöken der Lämmer –
Wacholderheide
Nachtviolen ein Wort entfaltet sich
ein Schattenwurf
am verwitterten Stein
Duft von Reseden
Fjordwege –
seiner Füße Abdruck
im Licht
wie es mich ängstigt
das Fenster
vor meiner Stirn
hagebutten
die ich nicht pflückte …
ihr leuchten unterm schnee
kleines Universum
in meiner Hand
ein Kieselstein
Note um Note
aufgeblüht
blaue Hortensie
später Schneemond –
gehen im Duft brechender Zweige
Rüdiger Jung
Windräder Verdorrte
Sonnenblumen Der Vollmond
am Horizont
Gottesdienstläuten
Ruhestand Der Herr Pastor
geht jetzt in den Wald
Christoph Junghölter
im Dreck
eine Spritze
fast voll
Elternsprechtag
wieder die gleichen
Kekse
am Esstisch
dein leerer Platz
im Sonnenlicht
Kirchenglocken
der One-night-stand
pupst im Schlaf
zerzauste Kiefer
unsere Schatten
sind eins
Hilde Kähler-Timm
Regengrau der Hang,
auf dem dein Schlitten sauste
durch stäubendes Weiß.
Eisblumen an Fenstern, einst –
wir hauchten ein Loch hinein
zur Welt.
Deborah Karl-Brandt
Saurierskelett
er denkt an seinen
Hund
Aussegnung
seine Hand ruht auf dem Sarg
ihr Kind auf dem Schoß
Fangfrisch
die Reise der Garnelen
auf meinem Teller
Auf dem Heimweg
auch der Altglascontainer
hat eine Fahne
Kraniche ziehen
ihre Rufe verschluckt
die Autobahn
Michaela Kiock
silvester-feuerwerk
die taube fliegt
durch aschenregen
allerheiligen
unter den nägeln
noch halloween
amsellied
die morgendämmerung öffnet
ein auge
Angelika Knetsch
Rastlos –
einst pflücktest du für mich
wilde Brombeeren
Franziska König
einzelne strähnen
verknotet am hinterkopf
beginnender regen
das handy vibriert:
sie erwartet nichts
als winter
Franz Kratochwil
Damenwahl –
einige Männer flüchten
an die Bar
Schach im Park –
zwischen den Figuren
kiebitzen Tauben
Des Beisl lebt!
Unta da Kasglockn
taunzn zwa Fliagn … 6
Die Kneipe lebt!
Unter der Käseglocke
tanzen zwei Fliegen …
Summanochtskonzeat –
in Liacht von de Scheinweafa taunzt
a Schmettaling 7
Sommernachtskonzert –
im Licht der Scheinwerfer tanzt
ein Schmetterling
Gérard Krebs
Barfuß-Wanderung
sie berühren einander
Mensch und Erde
Grenzübertritt –
von einer Melodie
in eine andere
feuchtfröhlicher Abend
beim Erwachen der Klang
rollender Bierfässer
harter Winter
der Maiglöckchenduft
meiner Nachbarin
mit Flügelspitzen
ein fliegender Schwan berührt
sein Spiegelbild
Altenheim
der Rollator des Professors
voller Fachbücher
sibirischer Gulag –
das reine Weiß
der Schneelandschaft
unter der Post
noch ein Kondolenzbrief –
fallende Blätter
verschluckt vom Nebel
das rote Zugschluss-Licht
Herbstende
Tobias Krissel
Frühlingsanfang
der neue Nachbar
eine Amsel
Blütenduft
die WhatsApp-Nachricht
von ihrem Tod
herbstabend
die stimmen der spatzen
dunkelrot
Januarmorgen
die Wärme der Flamme
unter dem Löffel
Sonntagsspaziergang
durch meine Frage
weht der Wind
alter Mann
in seiner Stimme
das Kommen der Wolken
morgenglanz
im schnabel der meise
eine spinnwebe
frühlingsfest
der erste tanz
gehört den fliegen
Marianne Kunz
Bunte Krokuswiese
die gelb bestäubten Näschen
der Kinder
Bis in die Fingerspitzen
die Sprünge des Fohlens
im Morgentau
Ein Herbstblatt schaukelt
auf den Wellen des Flusses –
ihre Bankvollmacht
Das Kind,
wie es Zählen übt
mit dem Ticken der Uhr
Abschied
zwischen den Worten
die Tiefe des Grabes
Das Paddel still halten
Wellen wippen uns
aus der Zeit
Geburtsstunde
Schneeflocken schmelzen
in meinen Händen
Des Frühchens Atem
über dem Glanz der Erdschollen
tiefe Stille
Eingewirkt
ins Zopfmuster des Babyjäckchens
ein graues Haar
Verlassenes Gehöft
in der Futterkrippe
keimt Weizen
Ihre Klagen –
im trockenen Schilfgras
reibt sich der Wind
Ihr freundliche Worte sagend
streichelt er zärtlich
seinen Hund
Klein und kleiner seine Augen
an der Decke
wiegende Schatten
In der Weinstube –
alle Bilder hängen schief
Näher zum Mond
im Schwung der Schaukel
das Jauchzen des Kindes
Blütenschleier im Frühlingswind –
die Anmut ihres Bogenstrichs
Erster Frühlingsmond
ihre Hände sind voll von Licht
Moritz Wulf Lange
Das rostige Beil.
Im Garten blühen wieder
die weißen Rosen.
Matteo Lieber
Abends an der Kreuzung
der ganze Horizont
ruft STOPP
Zurück aus Asien
ich spüre den Monsun
auf deinen Lippen
Eva Limbach
erstes Frühlingslicht
sie löscht
ihre Fruchtbarkeitsapp
am Ende des Regenbogens mein ramponierter Schirm
Blätter im Wind …
ich lösche
meine alten Kontakte
Sommerfrische –
das Ticken des Uhrwerks
vom Meer übertönt
verblühte Chrysanthemen …
gestern noch schien Sonne
auf mein Grab
Palliativstation
jedes Kreuzworträtsel
gelöst
die Eintagsfliegen
vor dem Reliquienschrein …
alle tot
Endstation …
der Sternenhimmel
grenzenlos
Sommerwein
die Leichtigkeit
unserer Zweifel
letzte Wintertage
die Reste
in meiner Pralinenschachtel
Maria 2.0
das verwegene Leuchten
roter Schuhe
Endlosdebatte …
ich bringe mein Weinglas
zum Singen
nach der Trauerfeier
zuhause
das Feuer schüren
nach vaters beerdigung dem wasserlauf folgen
Kirschblüten im Wind …
sämtliche Beileidskarten
entsorgt
Pfandleihhaus –
hinter bruchsicherem Glas
die tote Fliege
schachmatt
die schwarz-weißen Muster
unserer Kriege
der alte Borsalino …
ich borge mir
Vaters Traum
alter Burgunder –
ich schaue der Fruchtfliege
beim Ertrinken zu
Seenotrettung
das Hemd des Nachrichtensprechers
knitterfrei
nach all dem Regen
eine Handvoll Wildblumensamen
auf dein Grab
verlorenes Land –
die roten Tulpenblüten
weit offen
wo mein gedicht endet das morgenglitzern des meeres
Ramona Linke
Frühlingsabend …
der Fährmann pfeift ’nen Evergreen
Haldengottesdienst –
die brüchige Stille nach dem Steigerlied
Hungermond
im Frühnebel über die Wiese
zwei Kraniche
heimweg durch den nebel die botschaft eines sterns
alte Freunde
leiser
das Plaudern des Dorfbaches
dunkle Wolken der Schwalben unruhiger Flug
frische Waffeln …
gern küsste er ihren Blaubeermund
Hochzeitstag am Wegrand wieder roter Mohn
Trödelmarkt …
zwischen allerhand Porzellan ein Gesangbuch
Fiakerfahrt …
beim Würstelstand warten
die Spatzen
In Memoriam Franz Kratochwil
Birgit Lockheimer
ringsum Schneetreiben
das Weiß der Flocken
in der Waschstraße
auf dem Moselradweg
seinen Hirnwindungen
folgen
am Boden des Tellers
der Kinderhimmel
Sternchensuppe
Ingrid Löbling
Zeitungslektüre
zwischen den Zeilen
ein brauner Käfer
Abschied
zwischen uns
Schneegestöber
Horst Ludwig
Silvesterandacht –
ein Alter bleibt noch etwas,
zündet ein Licht an.
Der letzte Tanztee –
Septembersonnenbrise
eine Zugabe
Jahrestag am Steg
ein Strauß Blumen ins Wasser –
und dann noch einer
Wie’s sich wiegt, das Schilf,
der Wind wieder schwächer weht,
Glocken fern klingen
Mohnblüten im Wind –
ich halt den Hut fest am Kopf
und gehe weiter.
Paweł Markiewicz
der vom Bienentanz
verzauberte Herr Calvin
zählt Birnen im Korb
in Katzenaugen
vollzieht sich das Uralte
Ägyptenschimmer
Ingrid Meinerts
Supermarkt –
am Stiel des Apfels
ein Blatt
An der Haltestelle
Kirschblütenglanz
auf Wintergesichtern
das Grab mit Laub bedeckt
sie summt
ein Wiegenlied
Claudia Melchior
Der Hund
auf der Yogamatte
macht den Hund
zu mir kommen …
Das Flattern des Falters
nach langer Rast
Ruth Karoline Mieger
beim Vortrag
übers Sterben vertieft
in meine Handlinien
Beisetzung
in das Gebet der Trauernden
fallen Herbstblätter
Murmeltiere
auf der Almwiese
mein Enkel lernt pfeifen
die Brille suchen
mein Enkel erzählt
von Pumuckl
Faschingsumzug
ein kleiner Bär fängt
Hagelkörner
Frühlingsabend
zwei Kröten queren die Straße
im Eimer
Herbstlicht
Großmutters Rot
auch in meinem Haar
Shakuhachi-Konzert
das sanfte Wehen
ihres Kleides
Hochzeitstag
sie redet über
ihre Kontaktallergie
Stadtflucht
auf der Frontscheibe
ein Grashüpfer
Therapiestunde
der Flüchtlingsjunge malt
nur schwarz
wo jetzt der Weißdorn blüht
fand man sie
tot
Kündigung
über den Steilhang fällt
mein Schatten
langsam löst sie
den Ring vom Finger
Herbstblätter fliegen
Conrad Miesen
Der Gastwirt im Dorf
bietet den Frühschoppen an –
nimmt die Beichte ab
Hat die Trockenheit
gut überstanden – Unkraut
in unserm Garten
Martina Müller
Eiswind
meine Hand kriecht
in seine
Andrea Naß
Spätsommernachmittag
auf der Schaukel
wieder Kind
Eleonore Nickolay
Platzregen
Blütenblätter im Napf
der toten Hündin
allein
« Je vais t’aimer … », verspricht mir
das Radio
auf karger Wiese
das erste Kalb rupft
an der Sonne
Friedhof Père-Lachaise
die Lebensdauer der Blumen
aus Plastik
Scheidungstag
im Rinnstein
schwarzer Schnee
Haute Couture
jemand probiert
eine Gelbweste
Stromausfall
ich folge
meinem blinden Hund
Karfreitag
zärtlich spricht der Nachbar
mit seinen Hühnern
Martinszug
der Mond fährt mit
im Kinderwagen
Plätzchen backen
jetzt summe ich
Omas Lieder
Sammeleinäscherung
zu Lebzeiten jagte mein Hund
die Katzen …
Sperrmülltag
auf der alten Matratze
der erste Schmetterling
„Bitte Abstand halten“
ein junges Paar küsst sich
ungeniert
Vollmond –
am Bettfußende glänzen
meine Pantoffeln
Thomas Opfermann
Candlelightdinner
Eine kleine Rauchschwade
zieht zur offenen Tür
Klingelingeling
Der Eiswagen fährt vorbei
Förmchen im Unkraut
Brigitte Pemberger
tropfen
in die stille
des schwebenden ruders
Rudi Pfaller
Mondaufgang
Grillen zirpen
lauter
Dorothea Philipps
erster Januar
das alte Lied
ich singe es neu
Sofija Popović
die Puppe im Schaufenster
ein sehnsüchtiger Blick
des blonden Mädchens
Tihomir Popović
sommernachmittag
du sagst
der spatz sei traurig
singlehaushalt
auf dem gründerzeitsessel
unterhosen trocknen
nach der musik
die stille des schlafzimmers:
symphonisch
wildrosenduft im bad
das wasser fliesst ab
in sein gedicht
René Possél
büchermarkt in Lviv
plötzlich bin ich
analphabet
in der moschee
höher wird sie
den knieenden
auch mein schatten
auf den herbstblättern
älter geworden
spätherbst
das letzte blatt fällt
allein
Sonja Raab
im kloster
an papierenen wänden
menschenschatten
klosterarbeiten
zwischen golddraht und ikonen
ein leises fluchen
Jörg Rakowski
Auf dem Kissen.
Es atmet …
Die Nachricht Deines Todes.
Innen wird es still …
Im Verborgenen
blühte sie wohl
– welkende Rose
Wolfgang Rödig
Anlegestelle
ein einsamer Schwan
zwischen schlummernden Booten
vereister Gehweg
das unverschämte Grinsen
eines Schneemannes
Gerd Romahn
Pausengong –
der Schulhof füllt sich
mit Vogelsang
Sengende Hitze
im Schatten der Vogelscheuche
schläft ein Spatz
Voller Mond –
im Einkaufswagen das Scheppern
von Flaschen
Valentinstag –
der Briefkasten randvoll
mit Reklame
Bunte Luftballons
das kleine Mädchen fragt
nach der Himmelsleiter
Friedhofsgärtner
vor dem großen Unwetter
die Blumen gießen
Küstenklänge –
ich lausche dem Gesang
eines Baumes
Früher Morgen
zwischen schlafenden Rindern
schleicht ein Schatten
Letzter Streit
Erinnerungen versinken
im offenen Grab
Nachtzug –
das endlose Geschwätz
flinker Finger
Später Abend –
auf der Brücke das Leuchten
von Rotweinflaschen
Abendstille
im Herzen des Waldes
ein Klingelton
Verlassenes Haus
auf der Abrissbirne landet
ein Schmetterling
Vogelmarkt –
vor dem stummen Käfig
Amselgesang
Voller Mond –
Nachthalme zeichnen
Kreise in den Sand
Bernsteinsuche
alle Taschen randvoll
mit Licht
Jörg Schaffelhofer
straßenköter –
nach meinem tritt sucht er
die nähe zu mir
die letzte maschine
verschwindet vom nachthimmel –
zikadenklänge
totensonntag –
auf dem verwilderten grab
brennt eine kerze
Birgit Schaldach-Helmlechner
alles
was der rücken jetzt noch trägt
herbstwärme
urplötzlich dann
heulen die herbstböen auf –
ein hinkender hund
die augen schließen
um still und heimlich zu geh’n –
hibiskusblüten
weinen können
dieser wunsch erlischt nie ganz
sternschnuppen fallen
je länger die nacht
ein wort bräuchte ich
das mein eis zerschlägt
nachtmelancholie –
nur autogebrumm gedämpft
von fallendem schnee
schneehauben schmelzen …
in den schlaf fallen können
weil dich jemand hält
auch beim abschied
das helle, das leichte
von vogelliedern
dürre grashalme …
all die kleinen
langsamen tode
silberner morgen
durch frisch gewendete mahd
schreitet ein reiher
Theo Schmich
am boden ein schmetterling
im schrägen sonnenlicht
sein langer schatten
Annika Carmen Schmidt
der großvater strahlt
daran erinnerst du dich?
er schlürft den kaffee
Benno Schmidt
nach dem flohmarkt
ein blatt fällt auf
die puppe im mondlicht
verschneite gleise
ein kohlezug
richtung abendrot
meerglas
unter den sternen
ein letzter schluck
im nachtlicht
das kurze knacken im holz
klingt lange nach
schlaft ihr schon?
das leuchten der
ungelesenen nachricht
Dyrk-Olaf Schreiber
sommertagtraum
von süß nach traurig
der halm im mund
Verkostung
eine Frau geht durch’s Glas
vollmundig
auf dem Laternenbuckel
rabenschwarz
eine Amsel
im Abendlicht
Spinnfäden
von wo nach wo
Rosemarie Schuldes
Rosenblütenblätter
in Omas Tagebuch
ihre knotigen Finger
Helga Schulz Blank
erstes Rendezvous
in der Waldmeisterbowle
Vogeldreck
Enzyklopädie
zwischen Goldschnitt
vierblättriger Klee
das Baby brüllt
die streitenden Eltern
plötzlich ruhig
im Baumhaus
Enkel und Eichhörnchen
im Zwiegespräch
vor roten BHs
bleibt die Kleine stehen
hört die Mutter nicht
Andacht im Kloster
ins stille Gebet ruft
ein Kuckuck
Kloster Ettal
der Priester lobt und preist
seinen Kräuterschnaps
Regina Seelig
Am Bergweg entlang
im Bach waten, Kühlung sucht
auch die Natter.
Im Sommergarten
wieder endet die Muße –
mit Unkraut zupfen.
Angelica Seithe
Frühlingsgefühle
ein Schmetterling fächelt
von Blüte zu Blüte –
junges Pferd
allein auf der Weide
wiehert und wiehert
an der Hauswand
flirrende Schatten – mein
ruhloses Herz
der Mond halb voll –
er füllt
ihr leeres Glas
eiliger Schulweg –
im Tornister hüpfen
die Hefte
Vollmondnacht –
auf dem Teppich ein Lager
aus weißen Laken
Flutsaum –
unter unsern Schritten
das Knirschen der Herzmuscheln
die Tage
abgeblüht – es regnet Schnee
in unsre Worte
Frostwiese –
nur das blinkende Halsband
des Hundes
Kirschblüte –
nichts schreiben heute, nur schauen
und schauen
Novemberlicht –
ein altes Pärchen lernt
Milonga
Frühlingsabend –
sie faltet
ihren Fächer auf
Siedlung –
der alte Bauer sucht
den Nussbaum
Ausritt –
das andere, zurückgelassen,
wiehert und wiehert
Martin Speier
frisch gemäht
am wegrand die zwerge
auf einem haufen.
hundstage
im wasser des friedhofbrunnens
ein toter vogel.
Fahrt zum Friedhof.
Die Stimme aus dem Navi:
Sie sind am Ziel.
Claudia v. Spies
Sommerliebe
er küsst ihr das Eis
von den kirschroten Lippen
Der Tango verklingt
sein Herz tanzt weiter
an meiner Brust
Ein leeres Schneckenhaus
plötzlich
Heimweh
Frühlingsmorgen
im Badezimmerspiegel
blickt mich der Herbst an
In die Jahre gekommen
unser Lied
inzwischen ein Oldie
Altes Familienfoto
ein Knick
trennt die Eltern
Nachts im Zug
ein verlorenes Plüschtier spielt mir
ein Gute-Nacht-Lied
Sonntagsausflug
das Navi
widerspricht Opa
Helga Stania
val roseg
wo der gletscher kalbte
innehalten
gletschermühle wie jung wir uns fühlen
dolinen weit geöffnet die schwalbenschnäbel
helle flecken
freundlicher worte
wilder krokus
schmetterlinge
lausche in ein verschwinden
licht aus der tiefe der zeit ein glockenschlag
buschwindröschen
fast überwuchert der fuß
eines rehs
kettensägen der rhizome stumme signale
ausstellung
betrachte das gesicht meines mannes
„la vie“ betrachtend 8
leeres hundebett eines tages restwärme
das ried in selbstgesprächen ein alter herr greift zum hut
die geometrie
der tatami
ein flügelschlag
wald-abtei ihr offener blick zum mond
eine handvoll wind
seiten
ihres tagebuchs
erstes lächeln – der blick einer sonnenblume
frühlingslaub
die schüsse
in einer straßenbahn
die umrisse unserer worte frostrauch
helle schleier eine lerche vertont den morgenmond
kargletscher der zukunft schwankende wellen
laub deckt
das moos
deckt den namen
meine rückkehr zum klavier pflaumenblüte
das licht
erloschener sterne
holzkreuze
lichtlohen eines schneetages äsendes reh
öffnende knospen
die zarten Hüllen
der stille
eine neue tiefe der erinnerung bergtundra
wintergestirne des novizen offener blick
pferdetag
des blinden mädchens
lächeln
mondwanderung mit verborgenem den atem teilen
regen fällt
fällt
in laubfall
rush hour
das schwache licht
einer sattlerei
schneenacht das dunkel am grund einer teeschale
kurische nehrung
die geschwungene linie
des mondaufgangs
verirrt in momenten ihr lächeln ein hauch bergnelken
künstliche intelligenz die kunst zu trauern
weich & warm
in meiner hand
5 gramm angst
rote uferbank die liebe in den augen des passanten
schwalbennester
der klang
einer achtel-geige
Thomas Steiner
faulige kirschen.
was tun damit? 1 linie gebildet
1 bis 11.
klein
ist die hornisse.
tot ist sie.
Walther Stonet
Nestbau der Meisen –
Im Gras Streit um Blätter von
Magnolienblüten
Der Goldregen –
Seine Blüten fallen auf
Buddha 9
Dietmar Tauchner
Novembersonne auf meinem Nacken ein fremder Atem
Joachim Thiede
Herbststurm
nur die Blätter im Schaufenster
bleiben unbewegt
Tobias Tiefensee
magnolienblüte
die nachbarin schüttet
den putzeimer aus
auf dem spielplatz
der sandkuchen schmeckt
nach sand
das kleid der amsel
in der verschneiten esche
ein wenig schwärzer
der leere raum
gefüllt mit dem duft
frischer rosen
im wasserspiegel
mein gesicht
voller falten
in ihrem gesicht
der triumph über
den tod der fliege
kathedralenecke
die habe
des landstreichers
achtsamkeitsseminar
das summen
der fliegen
königsallee
vor louis vuitton
kniet ein bettler
möwengeschrei
er hält sein fischbrötchen
fester
tauchender kormoran
in wachsenden wasserringen
wackelt der wald
karfreitag
ein schmetterling
bricht das tanzverbot
Angela Hilde Timm
Zwei Sterne leuchten
Erste Vogelstimmen schweben
durch die Nacht
Udo Wenzel
Eismond –
unsere Schatten legen sich
übereinander
häuserschlucht eine mutter schreit aber die kirschen blühen
Grazyna Werner
Kirschblüte
er beantragt
die Scheidung
Inge Winkelmann
Visite
in der Krankenakte
Sonnenstrahlen
Friedrich Winzer
Morgenhelle
eine Amsel singt mich
aus dem Darknet
Serpentinen
plötzlich überholt
vom Mond
leere Kirche
der Organist spielt
In the Mood
erstes Date
sie zieht den Ärmel
übers Tattoo
Neubeginn
ein Bauer pflügt
das alte Jahr unter
Platzregen
ein Wahlplakat beugt sich
der Mehrheit
Polizeistreife
im Handumdrehen weg
der Hütchenspieler
Rollstuhlfahrt
elegant auf mein Knie
ein Grashüpfer
Spielstraße
mit dem Rollstuhl durch
Himmel und Hölle
kalte Nacht
ein Obdachloser wärmt
seinen Hund
Untergang
ein Stein flitscht
in die Sonne
Klaus-Dieter Wirth
Gletscherstille
plötzlich das Sehnen
nach Vogelgesang
an dünnem Faden
ein Winzling von Spinne
im Sonnenball
Großmutters Fächer
wartet auf den Hochsommer
und eine Dame
Vogelkolonie
Flügel falten
die Sonne ein
fake news
die Aufrichtigkeit
im Amselgesang
nach zwei Tagen Regen
die Blümchen am Picknickplatz
vollkommen erholt
dicke Luft
ein Mädchen schimpft
mit seiner Puppe
weinendes Mädchen
die Augen der Schlafpuppe
bleiben geschlossen
Peter Wißmann
besuch bei den eltern
irgendwo
tickt eine uhr
hafenrundfahrt
auf smartphones werden
schiffe versenkt
hotelnacht
das fluten und ebben
der stadt
Birgit Zeller
Schäfchenschur.
Das Wollgras am Wegesrand
zittert im Wind.
Scherenschnitt
schneide eine Blume
in die Welt
zurückgelassen
auf meiner Haut
der Abdruck seiner Falten
Die ganze Welt
im Tautropfen
bis die Libelle daran nippt
Romano Zeraschi
Gefallenes Laub
ein neues Paar Schuhe …
Herbstallee
plötzlich
schwarz rabenschwarz –
Zwielicht
Sternenkatalog
ein Marienkäfer landet auf den Plejaden –
Winterabend
Iris Ziesemer
Reglos in ihrem Netz
Nur der Spinne
Schatten wandert
Tan-Renga
Abdankungsfeier
für einen großen Sommer –
die Sonnenblumen
lassen die Köpfe hängen …
Schneidend scharf bläst der Wind.
Rüdiger Jung / Conrad Miesen
fern
Akkordeonklang
ich schließe mein Buch
dieses Baums Blatt 10
im Herbstwind
Ilse Jacobson / Claus Hansson
auf dem Pilgerpfad
unerreichbar das Ende
des Regenbogens
im Sucher der Kamera
ein entrücktes Lächeln
Brigitte ten Brink / Gabriele Hartmann
raschelndes Laub
behutsam trete ich
näher
Mondschein fällt
auf leere Schneckenhäuser
Gabriele Hartmann / Brigitte ten Brink
kleine Worte
in die weiche Nacht
geflüstert
unter ihren Augen
verschmierte Tusche
Christof Blumentrath / Gabriele Hartmann
blasse Gräser
der Nebel verändert
seine Worte
zwischen gestern und morgen
wilde Gänse
Silvia Kempen / Gabriele Hartmann
Morgenlieder
noch während der Regen fällt
werde ich Amsel
betrete den schmalen Pfad
– allein
Gabriele Hartmann / Silvia Kempen
hülle mich
in geflüsterte Worte
Nordwind
alte Geheimnisse
kommen ans Licht
Gabriele Hartmann / Ingrid Meinerts
ein Wort sagen
das gar nichts sagt
Kirschblüten
rot gefüttert
der Ärmel ihres Kimonos 11
Volker Friebel / Gabriele Hartmann
Tangoschritte
hinter der Jalousie
alte Augen
die Musik endet nicht
als er geht 12
Gabriele Hartmann / Volker Friebel
Haiku veröffentlicht
Bücher
Die Suche nach Haiku 2019 gibt bei der Deutschen Nationalbibliothek, die den Auftrag hat, alle in Deutschland erschienenen Veröffentlichungen zu erfassen, 129 Einträge. Oft liegen von einem Werk mehrere Ausgaben vor, so eBuch- und gedruckte Ausgaben. Bei der Durchsicht komme ich auf etwa 75 verschiedene Werke, darunter ein paar englischsprachige. Auch Musik-Alben und eine Partitur sind dabei. Die Liste ist unvollständig, einige mir bekannt gewordene 2019 erschienene Bücher fehlen.
Nicht alle Werke enthalten ausschließlich Haiku. Fast alle aber sind bei Kleinverlagen oder im Eigenverlag erschienen, eine große Mehrheit als Book on Demand vor allem bei BoD oder epubli (keine feste Auflage, sondern Listung im Katalog und Einzeldruck bei Bestellung). Der einzige Verlag, den ich als etwas bekannter einstufe, ist die Dieterich’sche Verlagsbuchhandlung Mainz mit dem Japanischen Taschenkalender für das Jahr 2020. Dieser Kalender bringt also vermutlich nicht nur Haiku, und er dürfte das einzige Buch sein, das Haiku der japanischen Klassiker enthält.
Die Deutsche Nationalbibliothek sammelt nur in Deutschland erschienene Bücher (Ausnahmen gibt es). Die Verhältnisse in den anderen deutschsprachigen Ländern werden aber ähnlich sein.
Ein Eindruck drängt sich auf: Haiku-Bücher werden gerne veröffentlicht. Allerdings gibt es wenig Käufer dafür. So bringen kommerziell ausgerichtete Verlage keine Haiku-Bücher heraus, diese erscheinen fast ausschließlich auf Kosten der Autoren und weit überwiegend ohne feste Auflage, als Druck auf Bestellung.
Ähnlich ist die Situation bei aller Versdichtung. Unter „Lyrik“ oder „Gedichte“ verzeichnet die Deutsche Nationalbibliothek im Jahr 2019 insgesamt 4.402 Einträge. Etwa 3% der Lyrik-Veröffentlichungen in Deutschland sind also Haiku.
Was sagt der Vergleich des Haiku (etwa 75 Einträge) mit anderen Gattungen der Lyrik? Für Limericks sind es 12, für Sonette 42 Einträge, meist mit Sonetten klassischer Autoren.
Eingeordnet in die Gesamtzahl an Buchveröffentlichungen in Deutschland 13: 2018 (Neueres liegt noch nicht vor) wurden rund 71.500 Buchtitel veröffentlicht (seit dem Spitzenwert im Jahr 2007 mit mehr als 86.000 Titeln ist die Zahl der Neuveröffentlichungen interessanterweise rückläufig). Lyrik macht also etwa 5% aller Buchveröffentlichungen aus, Haiku 0,1%. Das finde ich überraschend viel – aber in den Bestsellerlisten tauchen weder Lyrik noch Haiku auf.
Sieht man mehrere Jahre durch, erweisen sich für Haiku als konstante Größen die Veröffentlichungen der Deutschen Haiku-Gesellschaft (vor allem mit der Zeitschrift „Sommergras“), die Veröffentlichungen durch Stefan Wolfschütz als Herausgeber sowie das Haiku-Jahrbuch von Volker Friebel.
Kommerzielle Verlage veröffentlichen gelegentlich Haiku japanischer Klassiker. Sehr verdienstvoll waren hier in der Vergangenheit vor allem die Dieterich’sche Verlagsbuchhandlung Mainz sowie Reclam. Die meisten Anthologien klassischer japanischer Haiku sind allerdings in die Jahre gekommen. Ausnahme ist das 2017 bei Reclam erschienene „Haiku: Gedichte aus fünf Jahrhunderten“ von Eduard Klopfenstein und Masami Ono-Feller, dessen Verbreitung wegen seines hohen Preises aber fraglich ist. Aushängeschild für das klassische Haiku dürfte noch immer „Haiku: Japanische Gedichte“ von Dietrich Krusche bei dtv sein. Die bisher einzige Haiku-Anthologie deutschsprachiger Autoren bei einem großen Verlag blieb „Haiku – hier und heute“ von Stolz & Wenzel (2012).
Das Netz
Wie sieht es im Netz aus? Bei der Google-Suche findet sich Haiku-heute.de meist auf den ersten Plätzen hinter dem Wikipedia-Eintrag zum Haiku. „Haiku heute“ kommt im Jahr 2019 auf etwas über 40.000 Besucher und knapp 120.000 Seitenaufrufe. „Unterm Lyrikmond“ von Hans-Peter Kraus (www.lyrikmond.de ), das klassische und gegenwärtige Lyrik veröffentlicht, kommt für 2019 auf 740.000 Besucher und über 1,5 Millionen Seitenaufrufe. Auch im Netz besteht also, wenigstens zwischen diesen beiden einigermaßen repräsentativen Präsenzen, ein ungleiches Verhältnis: Haiku-Präsenzen erhalten etwa 5% der Zugriffe von Präsenzen mit anderer Lyrik.
Bei Literaturpräsenzen schiebt die Flut der eingehenden Beiträge alles Neue schnell nach hinten. Das Konzept von „Haiku heute“ ist so gestaltet, dass einige Seiten besonders lange Aufmerksamkeit bekommen. Das sind im Jahr 2019 nach der Seite „Gute Beispiele“ (fast 40.000 Zugriffe) die Monatsauswahlen (Aktuelle Ausgabe knapp 13.000 Zugriffe, die sich 12 wechselnde Ausgaben teilen müssen) und die Jahrbücher (aktuell unbekannt, der Erfahrung nach aber zwischen 1.000 und 2.000 Zugriffe auf die pdf-Datei eines neueren Jahrbuchs).
Haiku, auch Lyrik insgesamt, scheint heute also weniger in Büchern, als im Netz gelesen zu werden. Die Chance, als Autor gelesen zu werden, ist im Netz weit größer als bei einer eigenen Buchveröffentlichung.
Die Adressen, auf denen deutschsprachige Haiku veröffentlicht werden können, sind überschaubar. Bei den meisten Lyrikpräsenzen ist auch die Veröffentlichung von Haiku möglich. Das Problem hier allerdings: Neue Texte verschwinden schnell in der Flut, Auswahlseiten gibt es dort nicht.
Die sind bei Haiku-Präsenzen üblich. Im Jahr 2019 waren folgende Präsenzen am wichtigsten:
Haiku heute: Monatsauswahlen, Jahrbuch, Seiten zu Theorie und Praxis des Haiku, gegründet 2003, verantwortet von Volker Friebel. Die pdf-Dateien aller erschienenen Jahrbücher sind frei zugänglich. Im Jahr 2019 wurde außerdem erstmals ein Haiku-Preis ausgeschrieben.
Netzadresse: https://www.haiku-heute.de
Deutsche Haiku-Gesellschaft (DHG): Dachverband mit knapp 300 Mitgliedern, gegründet 1988. Die Zeitschrift Sommergras erscheint vierteljährlich, allerdings seit Ausgabe 117 (Juni 2017) nur noch als gedrucktes Heft oder als eBuch. Sie dürfte damit den größten Teil ihrer Leser eingebüßt haben. Im Archiv sind viele ältere Ausgaben noch frei als pdf-Dateien ladbar. Für die Zeitschrift können Haiku und Tanka eingeschickt werden, eine Auswahl davon erscheint im Heft und ist dankenswerterweise auch online zu lesen. Auch ausgewählte Artikel sind online frei zugänglich.
Netzadresse: https://deutschehaikugesellschaft.de. Anfang März 2020 ist die Präsenz umgezogen nach https://haiku.de, der ehemaligen Adresse des aufgegebenen Hamburger Haiku Verlags. Dort gibt es nun wieder interne Mitgliederseiten und Foren.
Chrysanthemum: Gegründet 2007 von Dietmar Tauchner, aktuell weitergeführt von Beate Conrad und Klaus-Dieter Wirth. Zweimal jährlich erscheint das Magazin als pdf-Datei. Auf Deutsch eingesandte Haiku werden von der Redaktion ins Englische übersetzt und zweisprachig veröffentlicht. Neben Haiku erscheinen Tanka, Haibun (Haiku-Prosa), Haiga (Verbindung von Bild und Haiku), Essays, Interviews. Die pdf-Dateien aller erschienenen Ausgaben sind frei zugänglich.
Netzadresse: http://www.chrysanthemum-haiku.net/de
Kukai 24: Stefan Wolfschütz führte ab Mai 2019 monatliche Kukai durch. Mitwirkung erfolgt in einem Kukai durch ein eingereichtes eigenes Haiku verbunden mit Bewertung aller anderen eingereichten Haiku. Auf der Netzseite sind die bisherigen Ergebnisse in Teilen zu sehen.
Netzadresse: https://kukai24.de
Hingewiesen werden soll auch auf die Österreichische Haiku-Gesellschaft (mit etwa 56 Mitgliedern). Sie betreibt eine Netzpräsenz und gibt einmal jährlich eine Zeitschrift heraus. Auf der Netzpräsenz ist die pdf-Datei einer Ausgabe der Zeitschrift frei zugänglich.
Netzadresse: http://oesterr-haikuges.at
Auch war 2019 eine Facebook-Gruppe zum Haiku aktiv: Haiku-like, mit den Administratoren Sonja Raab, Simone K. Busch und Ralf Bröker.
Eine Übersicht weiterer aktueller und archivierter Haiku-Projekte in deutscher Sprache findet sich auf Haiku heute:
https://www.haiku-heute.de/archiv/haiku-projekte
Eine gelegentlich aktualisierte Liste von internationalen (englischen) Zeitschriften und Ausschreibungen zum Haiku bietet Claudia Brefeld:
http://www.artgerecht-und-ungebunden.de/Haiku-aktuell.htm
Zur Verbindung von Haiku und Bildern gab es 2019, neben den schon erwähnten Haiku-Präsenzen, drei spezielle Einreichseiten:
Haiga im Focus: Monatlich online erscheinende Haiga-Auswahl von Claudia Brefeld.
Netzadresse: http://www.claudiabrefeld.de/Haiga-im-Focus.htm
AHaiga: Haiga-Portal von Helga Stania und Ramona Linke, wird vierteljährlich aktualisiert.
Netzadresse: https://www.ahaiga.ch
Fotohaiku: Martina Sylvia Khamphasith und Diethelm Kaminski veröffentlichen jeden Monat ein Foto, zu dem Haiku eingereicht werden können.
Netzadresse: http://www.fotohaiku.com
Bewertung
In Buchform bekannt sind Anthologien der japanischen Klassiker. Haiku aus den deutschsprachigen Ländern werden in Buchform zwar veröffentlicht, verbreiten sich aber kaum. Die Veröffentlichungen erfolgen meist im eigenen Verlag und ohne feste Auflage als Druck nach Bestellung. Solche Bücher sind für Autoren Gelegenheit einer Werkübersicht. Leser außerhalb ihres Freundeskreises werden damit aber wohl kaum erreicht. Die Druckwerke der Zeitschrift Sommergras und des Haiku-Jahrbuchs dürften immerhin zwischen zwei- und vierhundert Leser ansprechen.
Über Auswahlseiten der drei wichtigsten Netzpräsenzen Haiku heute, Deutsche Haiku-Gesellschaft und Chrysanthemum dürften deutschsprachige Haiku deutlich mehr Leser erreichen. Ein dort veröffentlichtes Haiku dürfte von mehr als tausend Lesern wahrgenommen werden.
Allerdings: Das gedruckte Werk erfährt mehr Aufmerksamkeit. Es steht im Regal, wird vielleicht mehrmals gelesen und womöglich verliehen. Die Vielzahl der im Netz gelesenen Haiku könnte mit dem Klick zur nächsten Netzseite schon wieder vergessen sein.
Autoren
Antonow, Iwa, *1964, lebt und arbeitet in Jena, schreibt Lyrik und Kurzprosa, Studium japanischer Blumenkunst.
Antusch, Klemens, *1955 in Johannesburg, lebt nahe Regensburg und Perth; tätig im Projekt- und Change-Management.
Bagdahn, Marita, *1957, lebt und arbeitet in Bonn; freiberufliche Poesiepädagogin und Autorin; liebt kurze Formen; zwei Bücher mit Kurzprosa; diverse Veröffentlichungen in Anthologien (Lyrik, Kurzprosa, Aphorismen) und in literarischen Publikationen; Fachartikel für Autor*innen; diverse Preise (Lyrik und Prosa).
Beau, Christa, *1948, lebt in Halle / Saale, malt, fotografiert, schreibt; Leiterin der Hallenser Haikugruppe. Von 2003 bis 2009 Vorstandsmitglied der Deutschen Haiku-Gesellschaft (DHG). Autorin.
Berger, Thomas, *1952, wohnhaft in Kelkheim (Taunus), Gymnasiallehrer (bis 2016) und Autor zahlreicher Bücher und Anthologiebeiträge.
Berke, Silke, *1977, lebt in Hannover. Kreatives Schaffen als Grafikerin, Fotografin, Malerin, Autorin. Studium: Grafik-Design (Diplom), Freies Zeichnen, Fotodesign in Darmstadt und Hamburg. Mitgliedschaften: Gesellschaft für zeitgenössische Lyrik, Kunstverein Hannover, Deutscher Verband für Fotografie. Veröffentlichungen und Ausstellungen seit 2003. Passion für Klavierspiel und Gesang.
Berner, Martin, *1948, wohnt in Frankfurt am Main, 2003-2009 Vorsitzender der Deutschen Haiku-Gesellschaft.
Beylich, Eva, *1957, Tübingen. Philologin, Künstlerin.
Bilgerig, Lidwina, *1953, Spielt barocke Musik auf der Blockflöte, singt im Chor. Sammelt Heilkräuter, die sie zu Salben und Tees verarbeitet.
Blumentrath, Christof, *1956, lebt und arbeitet in Borken, Westfalen.
Börner, Gerd, *1944 in der Uckermark. Studium der Elektrotechnik, lebt in Berlin, Rentner. Schrieb vier Haikubücher.
Bonacker, Elke, *1952, lebt in Duisburg.
Bouter, Adrian.
Brefeld, Claudia, *1956 in Gronau (Münsterland), lebt in Bochum, schreibt seit vielen Jahren Aphorismen und Haiku, nimmt an Kettendichtungen teil. Veröffentlichungen in – auch internationalen – Anthologien und Zeitschriften. Mehrere Haiku-Preise. Sie ist der Natur mit der Kamera auf der Spur und gestaltet Sinnbilder und Haiga. Zwischen 2007 und 2019 im Vorstand der DHG (2. Vorsitzende: 2009-2015). Mitglied der ÖHG.
Brink, Brigitte ten, *1949 im Emsland, lebt seit 1979 in Konstanz.
Bröker, Ralf, *1968, Ochtrup – schreibt und veröffentlicht Haiku, Tanka und Haibun auf Deutsch und Englisch. Organisiert die Facebook-Gruppe haiku-like, ist Mitglied der UHTS.
Brückner, Heiner, *1949, wohnhaft in Pressath/Oberpfalz, Korrektor im Ruhestand, freier Journalist (Rezensionen Literatur und Musik). Autor von Erzählungen, Kurzgeschichten, Lyrik, Haiku.
Buchholz, Horst-Oliver, *1965 in Herford/Westfalen, lebt heute im Rhein-Main-Gebiet. Studierte Sprach- und Literaturwissenschaft sowie Geschichte in Göttingen und Mainz. Ausbildung zum Redakteur. Schrieb für Tageszeitungen, Journale und Hörfunk. Seit 2003 im Bereich Kommunikation eines deutschen Industrieunternehmens. Vorstandsmitglied der Deutschen Haiku-Gesellschaft. Veröffentlichungen in Anthologien und Jahrbüchern. Ein Haiku-Buch.
Büerken, Pitt, *1945, lebt in Münster. Er schreibt Erzählungen, Gedichte, Haiku/Senryu. Veröffentlichungen in internationalen Zeitschriften und Anthologien. Ein Haiku-Buch.
Busch, Simone K., *1965 in Berlin, lebt in der Nähe von Bonn. Schreibt und veröffentlicht Haiku und Foto-Haiku in Deutsch und Englisch. Ein bilinguales Haiku-Buch. Verschiedene Auszeichnungen.
Buschmann, Gabi, *1953 in Wiesbaden, lebt in Niederseelbach im Taunus. Sie ist passionierte Makrofotografin und betreibt mit ihrem Mann ein nicht kommerzielles Forum für Makrofotografen (www.makro-forum.de). Gedichte schreibt sie schon länger, Haiku seit 2016, unterstützt vom Austausch im Haiku-Workshop Wiesbaden.
Cesaro, Ingo, lebt in Kronach als Freier Schriftsteller. Über 300 Einzelveröffentlichungen, Mitarbeit an über 400 Anthologien und Sammelbänden. Ansonsten Handpressendrucker, Herausgeber NEUE CRANACH PRESSE, Galerist und Organisator internationaler Kunst- und Literaturprojekte. Literaturprojekte an Schulen und Universitäten des In- und Auslandes, immer verbunden mit einer Setz- und Druckwerkstatt „wie zu Gutenbergs Zeiten“.
Ciobîcă, Cezar Florin, *1971 in Botoşani, Rumänien. Er ist Lehrer an einem Gymnasium und schreibt Kurzprosa und Kurzlyrik.
Conrad, Beate, lebt, arbeitet und schreibt in Hildesheim. Mehrere Preise für Haiku und Haiga. Sie beschäftigt sich intensiv mit der Strukturanalyse von Haiku, Tanka und verwandten Formen. Seit Mai 2012 gibt sie das Internationale Haiku-Magazin Chrysanthemum heraus.
Čordašević, Zorka, *1951 in Modran (Bijeljina, Republik Srpska). Sie lebt in Frankfurt am Main, schreibt Gedichte, Haiku und Geschichten für Kinder und Erwachsene, veröffentlicht in Anthologien und eigenen Büchern.
Daube, Matthias.
Dellbrügge, Reinhard, *1952, lebt in Steinfurt. Schreibt Haiku, Kurzprosa und Essays.
Dietrich, Frank, *1976 in Berlin, lebt in Düsseldorf. Dozent und Privatlehrer.
Dohrendorf, Hildegard. *1951, wohnt in Bargteheide, wo sie malt und schreibt.
Duncan, Bernadette, *1965 in Oberbayern, lebte lange in Schottland, heute zwischen Alb und Schwarzwald. Arbeitete u.a. in der Heilpädagogik, in Gärtnereien, als Übersetzerin und Lehrerin. Seit 2007 intensive Beschäftigung mit dem Haiku.
Effert-Hartmann, Susanne, *1963, Diplom-Sozialpädagogin in Karlstadt/Unterfranken.
Fillhardt, Hartmut, *1961 am Oberrhein. Informatiker, Projektleiter, Trainer, Zen-Bogenschütze. Lebt heute im Rheingau. Gibt seine Erfahrung weiter in Workshops, Coachings, Lesungen und Schreibwerkstätten. Veröffentlicht Krimis, Gedichte, Essays, Anekdoten, Kinderbücher und Künstlerkarten, zum Teil selbst illustriert.
Flicke, Brigitte, *1954, lebt in Stuttgart.
Förster, Gerda, *1947 in Bochum, wohnt in Nijmegen (Niederlande). Bildende Künstlerin.
Freimann, Christiane Friederike, *1961, lebt und unterrichtet Biologie und Chemie in Zweibrücken, zeichnet Linien.
Friebel, Volker, *1956 in Holzgerlingen, lebt in Tübingen. Promovierter Psychologe. Schriftsteller, Musiker, Bildermacher, Ausbildungsleiter. 2005-2013 Schriftführer der Deutschen Haiku-Gesellschaft. Gründer und Betreiber von Haiku heute.
Göhrung, Hans-Jürgen, *1957, wohnhaft in Überlingen/Bodensee. Unternehmensberater für Kostenoptimierung und psychosoziale Mitarbeiterentlastung. Veröffentlichungen im Netz und in Büchern.
Gross, Lisa.
Großmann, Claus-Detlef, *1962, Studium der Politik, Literaturwissenschaft und Philosophie, wohnt in Königstein bei Frankfurt, arbeitet als Journalist.
Guggenmos-Walter, Ruth, *1959, lebt und arbeitet freiberuflich in Irsee im Allgäu. Ausbildung zur Silberschmiedin.
Gysel, Matthias.
Hagemann, Barbara, *1959, lebt in Freiburg im Breisgau.
Haijin, Taiki, Steuerberater und Mediator, lebt seit dem Jahr 2000 in Wiesbaden. 1998-2005 Expeditionen nach Skandinavien und zu den Orkaden, Durchfahrt der Barrapassage. Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Polarforschung.
Hansson, Claus, *1962 in Bordesholm, wohnhaft in Fargau am Selenter See. Studium der Ingenieurs– und der Wirtschaftswissenschaften. Konstrukteur, Arbeitsvorbereiter, Projektleiter und Technischer / Strategischer Einkäufer. Trainer Karate: Inhaber des 5. DAN Schwarzgurt. Im Zen-Kreis Kiel.
Hartmann, Gabriele, *1956, lebt, malt und schreibt im Westerwald. Buchprojekte werden im eigenen bon-say-verlag herausgegeben.
Hartmann, Sylvia.
Haupeltshofer, Bernhard, beluha, *1955 in Offingen/Donau; lebt und arbeitet in München, in erster linie: zeichner. poesie als umfassende ursprache der welt. publikationen und ausstellungen. zuletzt: „lob der linie: verneinung und verneigung“.
Heid, Birgit, *1961, lebt in Landau/Pfalz. Studium der Wirtschaftswissenschaften in Nürnberg. Schreibt Haiku, Märchen, Gedichte, Kurzgeschichten; ein Roman. Zehn Buchveröffentlichungen sowie Anthologiebeiträge. Vorsitzende des Literarischen Vereins der Pfalz. Lesungen und literarische Gruppenveranstaltungen.
Heinisch, Martina, *1960 im Hochsauerland, seit 1979 wohnhaft im Münsterland. Datenverarbeitungskauffrau und Floristin, malt, fotografiert und schreibt Haiku.
Hilpert, Hildegard.
Holtz, Anke, *1971, geboren und aufgewachsen an der Ostsee, seit 1995 im Schwäbischen heimisch, Stadtbaumeisterin.
Holweger, Angelika, *1954, lebt in einem Dorf zwischen Neckar und Schwäbischer Alb. Ihre künstlerische Tätigkeit umfasst Malerei, Holzschnitt und Fotografie. Sie ist Mitglied beim Kunsttreff Dietingen und singt in einer Gregorianikgruppe.
Hübner, Norbert.
Ishikawa-Franke, Saskia, *1941. Lebt in Otsushi, Japan. Dr. phil., lehrte an verschiedenen japanischen Universitäten Deutsche Sprache, Literatur und Kunstgeschichte, auch Kreatives Schreiben. Urheberin des japanischen auf Deutsch geschriebenen Haikuwettbewerbs für Gymnasiasten und Studenten (seit 2012). Lehrerin der Vipassana Meditation.
Itazura.
Jacobson, Ilse, *1935 in Meinerzhagen, lebt in Mössingen. Bis 2002 tätig als Diplom-Sozial-Pädagogin Vorschul- und Sonderschulpädagogik.
Jung, Rüdiger, *1961 im Westerwald. Kur-, Klinik- und Altenheimseelsorger einer evangelischen Kirchengemeinde in Mittelhessen. 1989 Haiku-Preis zum Eulenwinkel. Zwei Haiku-Bücher.
Junghölter, Christoph, *1978 in Münster geboren. Bevor er so richtig zu Bewusstsein kam, fand er sich allerdings schon im Herzen des Ruhrgebiets wieder, wo er bis heute lebt und schreibt.
Kähler-Timm, Hilde, *1947 in Holstein, lebt in Travemünde. Dipl. Bibliothekarin, Studium der Germanistik und Kunstgeschichte. Kinder- und Jugendbuchautorin, Leiterin von Schreibwerkstätten.
Karl-Brandt, Deborah, *1981, lebt in Bonn. Studium der Frühgeschichtlichen Archäologie, Religionswissenschaft und Geographie. Schreibt Haiku, Haiga, Senryu sowie Gedichte in freier Form. Fachrelevante Veröffentlichungen und verschiedene Beiträge in Anthologien.
Kempen, Silvia, *1958, lebt in einem Dorf im Ammerland, schreibt auch dem Haiku verwandte Lyrikformen. Auf tageshaiku.blogspot.de setzte sie täglich ein Haiku wechselnder Autoren und Begleitbeiträge.
Kiock, Michaela, *1967, wohnt in Köln, 1986-1989 Studium der Japanologie in Köln.
Knetsch, Angelika, *1948 in Wilhelmshaven.
König, Franziska, *1999 in Gardelegen, studiert Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus, Veröffentlichungen in Anthologien.
Kratochwil, Franz, 1948-2019. Geboren in Wien, lebte als freier Schauspieler und Autor in Schleswig an der Schlei, war Vorsitzender des Verbandes der Schriftsteller in Schleswig-Holstein.
Krebs, Gérard. *1946 in Bern, lebt in Helsinki. Privatdozent (Literatur und Kultur). Diverse Buchveröffentlichungen, darunter 3 Haiku-Bände.
Krissel, Tobias, *1977, lebt in Kelkheim am Taunus, studierte Gesellschaftswissenschaften sowie Amerikanische Literatur und Literaturwissenschaft in Frankfurt am Main. Haiku und Musik.
Kunz, Marianne, *1956, lebt in Tübingen.
Lange, Moritz Wulf, *1971 in Hamburg, lebt in Hamburg. Studium in Freiburg/Breisgau und Berlin, 1999 Abschluss in Deutscher Literatur, Linguistik und Geschichte. Seit 1995 Veröffentlichung von Gedichten in Zeitschriften und Leitung von Schreibwerkstätten; seit 2001 Arbeit als freier Autor, hauptsächlich für Krimis und Hörspiele. 2. Kyu Judo, seit 2017 Ikebana-Ausbildung.
Lieber, Matteo, *1997, geboren und aufgewachsen in Österreich, Sinologiestudent in Venedig.
Limbach, Eva, lebt und arbeitet in Saarbrücken. Schreibt Haiku, Senryu, Haibun und Tanka in Deutsch und auch in Englisch.
Linke, Ramona, *1960 im Mansfeldischen, lebt mit ihrem Mann in Salzatal/Beesenstedt, nahe der Lutherstadt Eisleben.
Lockheimer, Birgit, *1959 in Freiburg im Breisgau. Studium der Romanistik und Germanistik, lebt in Hildesheim und Konstanz. Arbeitet seit über 25 Jahren als Verlagslektorin. 2013 stieß sie beim Redigieren eines australischen Buchs auf Haiku, seitdem schreibt sie Haiku und Haibun.
Löbling, Ingrid, *1940, lebt in Halle, Mitglied der Hallenser Haikugruppe.
Ludwig, Horst, *1936 in Ritterswalde, Oberschlesien, lehrte lange am Gustavus Adolphus College in den USA, emeritiert seit Mai 2012. Mitarbeit im Pegnesischen Blumenorden von 1644, in Haiku-Gesellschaften verschiedener Länder und in literarischen und sprachwissenschaftlichen Vereinigungen. 1993 Robert-L.-Kahn-(Lyrik-)Preis; mehrere Preise für Haiku und Tanka. Besonders interessiert am Haiku als sprachlichem Kunstwerk und dessen Analyse.
Markiewicz, Paweł, Haiku-Dichter aus Polen.
Meinerts, Ingrid, *1951, lebt in Bremen, schreibt Haiku und anderes.
Melchior, Claudia, *1966, aus Freiburg im Breisgau.
Mieger, Ruth Karoline, *1946, lebt in Wiesbaden.
Miesen, Conrad, *1952 in Neuwied am Rhein, lebt in Anhausen im Westerwald. Studium der Germanistik, Philosophie und Pädagogik. Langjährige Arbeit als kaufmännischer Angestellter. Schwerpunkte des Schreibens: Lyrik, Kurzprosa, Hörspiel und Essay. Zahlreiche Veröffentlichungen in Zeitschriften, Jahrbüchern und Anthologien. 1999 Haikupreis zum Eulenwinkel. Zehn Jahre Mitarbeit als Schriftführer im Vorstand der Deutschen Haiku-Gesellschaft.
Müller, Martina, *1948, lebt in Halle, schreibt und fotografiert, Mitglied der Hallenser Haikugruppe.
Naß, Andrea, *1966, Berlin. Veröffentlichungen von Lyrik, Haiku, Texten in Zeitschriften, Anthologien, Jahrbüchern.
Nickolay, Eleonore, *1957 in Koblenz. Studium der Germanistik, Theater-, Film- Fernsehwissenschaft und Philosophie in Köln, lebt in der Nähe von Paris. Im Vorstand der Association Francophone de Haïku und der Deutschen Haiku-Gesellschaft sowie Mitarbeiterin in der Redaktion von Sommergras, der Vierteljahresschrift der Deutschen Haiku-Gesellschaft.
Opfermann, Thomas, *1975 in Stolberg/Rheinland, Diplom-Kaufmann, verfasst neben seiner beruflichen Tätigkeit als Dozent (BWL/Elektrotechnik) Haikus und Kurzgeschichten; Ausrichter von literarischen Workshops, Redaktionsmitglied Sommergras der Deutschen Haiku-Gesellschaft; diverse Veröffentlichungen in Anthologien.
Pemberger, Brigitte, *1981, lebt mit ihren zwei Kindern in der Schweiz am Fuße des Belpberges. Engagiert sich beruflich für eine schulische Medienbildung und informatische Grundbildung mit allen Sinnen. Tüftelt weiter an Be-greifbarem für die 2019 begründete Analog-Digidaktik, die für „mehr Medienmündigkeit und weniger Bildschirm“ im digitalen Zeitalter einsteht.
Pfaller, Rudi. *1949, pensionierter Lehrer, lebt in Remshalden.
Philipps, Dorothea, *1952, lebt in Halle, fotografiert, musiziert, schreibt Lieder, Mitglied der Hallenser Haikugruppe.
Popović, Sofija.
Popović, Tihomir, *1974 in Belgrad. Professor für Musikgeschichte und Musiktheorie, lehrt und forscht in Luzern und Hannover. Bücher und Artikel zur Musik vom 9. bis zum 20. Jahrhundert. Schreibt Haiku auf Deutsch, Reiseberichte und Kindergeschichten auf Serbisch.
Possél, René, *1949 im Ruhrgebiet, wohnt am Rand des Odenwaldes. Studium der Philosophie und Katholischen Theologie; ist Trauerredner und Wortsteller, verfasst Nekrologe, hält ökumenische Predigten und Vorträge.
Raab, Sonja, *1975 im Ybbstal / Niederösterreich. Schamanin, Kolumnistin und freie Autorin für das Mostviertel Magazin „MoMag“, Autorin mehrerer Bücher. „Woman Award“ für soziales Engagement, Ehrung von Amnesty International, Löwenherz-Preis durch das Land Niederösterreich.
Rakowski, Jörg, *1962 in Essen, lebt und arbeitet in Worpswede bei Bremen. Fotografie, Journalismus, japanische Teekeramik.
Rödig, Wolfgang, *1965 in Straubing, lebt in Mitterfels. Veröffentlichung von mehr als 300 literarischen Texten in diversen Anthologien, Literaturzeitschriften, Tageszeitungen und Kalendern.
Romahn, Gerd, *1952, lebt im Ruhrgebiet, schreibt Haiku und gestaltet Haiga.
Schaffelhofer, Jörg, *1959, lebt bei Darmstadt, arbeitet im IT-Bereich einer Bank, schreibt Haiku und andere Lyrik.
Schaldach-Helmlechner, Birgit, *1961, lebt und arbeitet in Schlüchtern.
Schmich, Theo, *1935, wohnt in Essen, Chemie-Ingenieur, pensioniert. Schreibt außer Haiku Kurzgeschichten (etwa 350 sind veröffentlicht).
Schmidt, Annika Carmen, *1979 in der Wesermarsch. Lyrikerin, veröffentlichte Lyrik, Fotos, Interviews und Essays zu Kunst und Literatur in Zeitschriften, Zeitungen und einer Anthologie, ist Mitglied im Verband deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller bei ver.di, im Förderkreis Blindenfußball Berlin und wohnt im Wedding.
Schmidt, Benno, *1964, lebt im Münsterland in der Nähe des Ruhrgebiets.
Schreiber, Dyrk-Olaf, *1954, Germanistikstudium, freier Autor, Lyrik, Prosa, japanische Kurzgedichte, Aphorismen. Lebt in Berlin.
Schuldes, Rosemarie, *1952, Apothekerin in Hessen.
Schulz Blank, Helga, *1948, aufgewachsen in Berlin, Sozialpädagogin. Von 1979-1994 mit der Familie in Mittel- und Südamerika gelebt. Seit 1994 wohnhaft in Esslingen/Neckar. Schreibt Haiku und Gedichte.
Seelig, Regina, *1944 in Riegel am Kaiserstuhl, lebt heute in Grafing bei München. Mitglied im Haiku-Kreis der Deutsch-Japanischen Gesellschaft in Bayern. Mit diesem mehrere Veröffentlichungen.
Seithe, Angelica, *1945 in Bad Lauterberg im Harz, lebt in Wettenberg bei Gießen und in München. Psychologische Psychotherapeutin, Dozentin. Mehrere Lyrikbücher, zahlreiche Veröffentlichungen in Zeitschriften. Mehrere Auszeichnungen bei Wettbewerben für Lyrik und für Haiku.
Speier, Martin, *1962, lebt auf dem Land in Bayern und arbeitet in einer Klinik.
Spies, Claudia von, *1958, lebt in München, schreibt und malt. Sie ist Märchen- und Geschichtenerzählerin für Erwachsene. Ihre große Leidenschaft ist das Tanzen, besonders Tango Argentino.
Stania, Helga, geboren in Siegen, Studium in Bonn, Lehramtstätigkeit in Biologie und Geographie, lebt seit 30 Jahren in der Schweiz.
Steiner, Thomas, *1961 bei Reutte/Tirol, lebt in Neu-Ulm. Lyrik und Kurzprosa. Ein Lyrik-Buch, ein Lyrik-Preis, in Anthologien vertreten. eRedaktionsmitglied in der Literaturzeitschrift ausser.dem.
Stonet, Walther (Dichteralias für Werner Theis), *1956 in Berlin. Studium der Volkswirtschaftslehre. Selbstständig tätig in Metzingen. Schreibt Lyrik, darunter Haiku und Sonette, Kurzgeschichten, Rezensionen und Essays. Gibt seit 2015 das Literaturmagazin zugetextet.com mit dem zugehörigen Feuilleton-Blog www.zugetextet.com heraus. Hat seit 2014 einen eigenen Gedichtband und zwei Anthologien veröffentlicht.
Tauchner, Dietmar, *1972, lebt in Südniederösterreich als Autor (Haiku, Lyrik, Prosa, Drama, Essay), Sozialpädagoge & Reisender. Haiku-Publikationen in zahlreichen Ländern. Mehrere Haiku-Preise.
Thiede, Joachim, *1963, ist promovierter Biologe und lebt in Hamburg.
Tiefensee, Tobias, *1984, wohnhaft in Ludwigsburg, Leiter einer Kindertagesstätte.
Timm, Angela Hilde, *1964 in Hamburg, lebt im Landkreis Stade, veröffentlicht seit 2005 in verschiedenen Anthologien und 2010 einen eigenen Gedichtband.
Wenzel, Udo, *1957 in Göppingen, lebt in Hamburg. Ein eigenes Haiku-Buch. Mitherausgeber der Anthologie deutschsprachiger Haiku: „Haiku hier und heute“ (Deutscher Taschenbuch Verlag, 2012).
Werner, Grazyna, *1955 in Warschau, schreibt Haiku seit 2006, immer in der deutschen und in der polnischen Sprache. Die Germanistin und Romanistin verfasst auch andere Gedichte sowie Prosa, außerdem Lehrwerke und Fachtexte. Sie lebt in Halle an der Saale.
Winkelmann, Inge, *1950, lebt in Halle/Saale, Mitglied der Hallenser Haikugruppe.
Winzer, Friedrich, *1941 in Marburg/Lahn, lebt in Biedenkopf.
Wirth, Klaus-Dieter, *1940, lebt in Viersen am Niederrhein bzw. im Weindorf Burg an der Mosel. Neuphilologe (Englisch, Französisch, Spanisch, Niederländisch). Aktives Mitglied in mehreren Haiku-Gesellschaften. Zahlreiche Veröffentlichungen von Haiku, Essays und Büchern in verschiedenen Sprachen.
Wißmann, Peter, 1956 am Niederrhein geboren und heute in Esslingen am Neckar lebend. Schreibt und veröffentlicht Haiku in Zeitschriften, eigenen und anderen Büchern sowie im Netz.
Zeller, Birgit, *1977, lebt in Stuttgart und arbeitet als MTA. Sie ist fotografisch-künstlerisch tätig.
Zeraschi, Romano, *1947, lebt in Parma und Cinque Terre. Abschluss in Soziologie. Schreibt Haiku, Haibun, Haiga und Kikobun.
Ziesemer, Iris.
Mitgliedschaften: Viele der Autoren sind Mitglieder der Deutschen Haiku-Gesellschaft (DHG; haiku.de). Im einzelnen aufgeführt wurden, sofern von den Autoren erwähnt, nur Funktionsstellen in dieser literarischen Gesellschaft. Mitgliedschaften in anderen Gesellschaften wurden, soweit literarisch interessant, alle genannten aufgeführt.
Bücher: Viele der Autoren haben Bücher veröffentlicht. Den aktuellen Stand zeigen Buchversande oder die Deutsche Nationalbibliothek.
Netz-Präsenzen: Manche der Autoren betreiben eigene Netz-Präsenzen. Sie sind durch Eingabe des Autorennamens in einen Suchdienst zu finden.
Edition Blaue Felder
Das ist der Produktionsverlag von Volker Friebel. Hier erschienen folgende Haiku-Jahrbücher:
2003: Gepiercte Zungen: 153 Haiku von 37 Autoren.
2004: Der Lärm des Herzens. 142 Haiku von 35 Autoren.
2005: Worte für die Wolken. 100 Haiku von 36 Autoren.
2006: Feine Kerben. 163 Haiku von 55 Autoren.
2007: Große Augen. 226 Haiku von 60 Autoren.
2008: Lauschen der Bach. 108 Haiku von 53 Autoren.
2009: Spuren der Wasserläufer: 187 Haiku von 68 Autoren.
2010: Kirschblütenwind: 314 Haiku von 94 Autoren.
2011: Regler ins Weiß: 352 Haiku von 98 Autoren.
2012: Träume teilen: 387 Haiku von 111 Autoren.
2013: Entropie der Worte: 500 Haiku von 111 Autoren.
2014: Unter dem Milchschaumherz: 591 von 109 Autoren.
2015: Zwiegespräch mit dem Irrlicht: 606 von 120 Autoren.
2016: Südwind: 596 Haiku von 115 Autoren.
2017: Leichte Fracht: 556 Haiku von 116 Autoren.
2018: Morgennachrichten: 553 Haiku von 116 Autoren.
2019: Honigspur: 604 Haiku von 121 Autoren.
Außerdem hingewiesen sei auf das Grundlagenwerk: Volker Friebel (2019): Das Haiku. Grundwissen – Vertiefungen – der Horizont.
Alle Bücher können auf www.blaue-felder.de oder im Buchhandel bestellt werden. Freie pdf-Versionen aller Haiku-Jahrbücher gibt es hier:
www.haiku-heute.de/jahrbuch
1Nach: Volker Friebel (2019): Das Haiku. Grundwissen – Vertiefungen – der Horizont. Edition Blaue Felder.
2Aus: Dietmar Tauchner (2012): Steg zu den Sternen. Haiku und Kurzlyrik. Wiesenburg Verlag, Schweinfurt, Seite 24.
3Aus: Bernadette Duncan (2020): Zum Graureiher verdichtet. Haiku. BoD, Norderstedt, Seite 19.
4Nach: Dschuang Dsi: Das wahre Buch vom südlichen Blütenland. Aus dem Chinesischen übertragen und erläutert von Richard Wilhelm. Diederichs, München, 1992 (deutsche Erstauflage war 1912), Seite 192 (Stück 12 aus Buch XVII).
5Aus: Bernadette Duncan (2020): Zum Graureiher verdichtet. Haiku. BoD, Norderstedt, Seite 30.
6Wienerisch
7Wienerisch
8Picasso 1903
9Nach einer Idee von Akiko
10Johann Wolfgang von Goethe im Westöstlichen Divan
11 Aus: Volker Friebel & Gabriele Hartmann (2019): Heilige Quelle. Sechs Tan-Renga. bon-say-verlag.
12 Aus: Volker Friebel & Gabriele Hartmann (2019): vollendet. Sechs Tan-Renga. bon-say-verlag.