Das ganze Jahrbuch als pdf-Datei
Merkmale von Haiku
Nach: Volker Friebel (2019): Das Haiku. Grundwissen – Vertiefungen – der Horizont. Edition Blaue Felder.
Kürze: Haiku werden meist in drei Zeilen gesetzt.
Gegenwärtigkeit: Haiku sind in der Gegenwart. Wenn andere Zeiten vorkommen, dann sind es Erinnerungen oder Zukunftsfantasien, die jemand in der Gegenwart hat.
Konkretheit: Haiku stellen Sachverhalte oder Erlebtes konkret dar, sinnlich miterlebbar.
Externe Orientierung: Haiku beschäftigen sich fast immer mit der äußeren Welt, weniger mit den Vorstellungen des Dichters.
Offenheit: Nach dem Lesen sollte ein Nachhall, etwas Ungesagtes, offen Gelassenes bleiben.
Endreime und Überschriften gibt es nicht.
Haiku heute ist ein Projekt zur Förderung des deutschsprachigen Kurzgedichts. Die Netzpräsenz www.haiku-heute.de erstellt aus den dort eingereichten Texten Monatsauswahlen. Die Jahrbücher versammeln davon die interessantesten Haiku jedes Jahres, ergänzt durch nur für das Jahrbuch eingereichte Haiku und weitere Texte.
Die Mehrzahlbildung folgt der Muttersprache aller Menschen, Bären und Schmetterlinge.
Edition Blaue Felder, Volker Friebel, Denzenbergstraße 29, 72074 Tübingen (Deutschland)
www.volker-friebel.de
Herstellung und Verlag: BoD, Norderstedt, ISBN: 9783746066783
Redaktion, Gestaltung, Foto: Volker Friebel
Lektorat: Elisabeth Menrad
Veröffentlichung: März 2023
Alle Rechte liegen bei den Autoren.
Inhalt
Einführung
Was ist ein Haiku?
Das aktuelle Haiku-Jahrbuch
Haiku
Tan-Renga
Das Haiku-Jahr
Bücher
Das Netz
Autoren
Edition Blaue Felder
Einführung
Die Welt des Menschen, unsere Welt, kommt aus den Krisen nicht mehr heraus, die Veilchen aber blühen trotzdem.
Ob Sisyphos beim Rollen des Felsens auf diesen Berg auch die Blumen und Schmetterlinge am Hang wahrnehmen kann? Hoffentlich, sie könnten ihm Kraft geben.
Vielleicht dichtet er Haiku dazu.
Was ist ein Haiku?
Haiku wenden sich der Wirklichkeit zu, der äußeren, aber auch der inneren Wirklichkeit. In beiden Welten finden wir diese Blumen und Schmetterlinge, und der Kanonendonner kann auch dort sein.
Haiku sind in der Regel Momentaufnahmen, sie zeigen etwas aus diesen Welten, was wichtig ist, auch wenn es unscheinbar wirken mag, wie die Knospen des Frühlings, die kaum einer sieht, aus denen aber das Leben erschaffende Grün und alle Blüten entspringen.
Ein Haiku kann einfach eine feine Beobachtung sein, wie der Dreizeiler von Maya Daneva:
allegro
das Haar des Geigers
löst sich von seinem Schatten
Wie der Geiger in der schnellen Musik mitgeht, da wackelt der Kopf, da fliegen die Haare!
Ein Wahrnehmungsmoment, die Konzentration auf eine Sache, höchstens auf zwei, mehr sollte nicht sein, sonst wirkt es schnell überladen.
Haiku können uns durch eine kleine Beobachtung, durch einen festgehaltenen Augenblick, Wahrheiten über die Worte hinaus aufleuchten lassen, die wir vielleicht schon wissen, aber doch immer wieder neu vergegenwärtigen müssen, wie im Haiku von Bernadette Duncan:
Montagseinkauf
zahle gleich viel
für Rose und Brot
„Der Mensch lebt nicht vom Brot allein“ klingt da mit. Aber nicht als allgemeingültige Sentenz, sondern erlebt in der Wirklichkeit.
Haiku können lange nachklingen, abgeschlossen mit den bloßen Worten sollten sie jedenfalls nicht sein. Ein Beispiel dafür, wie ein Text auch nach dem letzten Wort fortwirken kann, ist das Haiku von Eva Limbach:
obdachlos gemacht …
die Zinnsoldaten
des Flüchtlingskindes
Haiku stammen ursprünglich aus Japan, werden dort meist in einer Spalte geschrieben. Bei uns sind sie seit hundert Jahren heimisch und werden meist in drei Zeilen gesetzt. Auch Ein- oder Zweizeiler sind möglich. Michaela Kiock hat für ihren Text zurecht eine seltene Variante gewählt:
neujahr
tief in der nacht
das atmen
der steine
Der Zweizeiler von Angelika Holweger ist ein gutes Beispiel dafür, wie Haiku in besonderem Maße auf das Mitdichten des Lesers bauen. Und er zeigt ein Prinzip vieler gelungener Haiku, das Gegeneinandersetzen zweier Teile, deren zunächst unklares Verhältnis die Assoziationen des Lesers provoziert.
Worte
wieder schärft er die Sense
Manchmal liest man, im Haiku sollten keine Gefühle ausgedrückt werden. Gefühle sind immer da. Gefühle werden im Haiku, wie in jeder guten Dichtung, allerdings nicht einfach benannt, sondern an Beobachtungen gezeigt und beim Leser hervorgerufen, so im Text von Birgit Zeller:
Mauerseglerrufe
mit ausgestreckten Armen
wir im Sommerwind
Wenn Dichtung es versteht, Bilder in uns zu erzeugen, ist sie gelungen. Nicht die Genauigkeit einer Beschreibung ist entscheidend, sondern die Fähigkeit eines Textes, Assoziationen bildhafter Natur im Leser hervorzurufen. Dass sparsamen Worten das besonders gut gelingen kann, besser als einer detaillierten Beschreibung, zeigt ein Haiku von Gérard Krebs:
auf einmal
erhebt sich ein Feld –
Zugvogel-Zeit
Das aktuelle Haiku-Jahrbuch
In dieser 20. Ausgabe unseres Jahrbuchs finden sich 644 Haiku von 133 Autoren sowie sechs Tan-Renga, die im Jahre 2022 geschrieben oder erstmals veröffentlicht wurden. Sie stehen als gute Beispiele für die ganze Spannbreite des gegenwärtigen deutschsprachigen Haiku, ob klassisch, gegenwärtig oder avantgardistisch.
Dieser Einführung folgt der Hauptteil des Buchs, er enthält die aufgenommenen Haiku, aufgeführt unter den alphabetisch gesetzten Autorennamen. Die Texte stammen vor allem aus der Netzpräsenz „Haiku heute“, die monatlich eine Auswahl der besten eingereichten Texte erstellt, aus den Publikationen der Deutschen Haiku-Gesellschaft (Vierteljahresschrift „Sommergras“) sowie aus direkt für dieses Jahrbuch eingereichten Texten.
Danach folgen sechs Tan-Renga (zweigliedrige Kettengedichte) als Beispiele für die Möglichkeit, gemeinsam zu dichten.
Ein letztes Kapitel, „Das Haiku-Jahr“, versucht eine Kurzfassung davon, was sich 2022 im deutschsprachigen Kurzgedicht getan hat.
Am Schluss steht das Autorenverzeichnis.
Alle Texte wurden durch Volker Friebel ausgewählt, kritisch unterstützt durch Elisabeth Menrad. Alle Prosa ohne Verfasserangabe stammt von Volker Friebel.
Haiku
Elena Abendroth
Nachtmeerreise
das Schiff gleitet sicher durch
Erinnerungen
Iwa Antonow
Der Großeltern Haus.
Suche den Duft
der Apfelstube.
Marita Bagdahn
Buschwindröschen –
die Braut zupft
ihr Kleid zurecht
Dreikönigstag
an der Tür
nur Bofrost, Hermes, DHL
Durchs Fenster
die Sonnenblumen – sie lächelt
zurück
Ehestreit
sie flüchtet
ins Märchenbuch
Versteckspiel
hinterm alten Schuppen –
mich wiederfinden
Christa Beau
ein Gössel schlüpft
die Kraft beim Zerbrechen
der Schale
Gartenarbeit
die Uhr
abgelegt
im Wartezimmer
ich stricke die Zeit
in eine Socke
lange Schatten
hinter einem Panzer
geht die Sonne unter
Leseabend
ich unterbreche fürs Lied
der Nachtigall
Suppenküche
das Schlürfen
in der Stille
Martin Berner
Bild von der Demo 67
die Scherben
in ihm
Kriegsbilder
er sucht nach einem Psalm
ohne Hass
Muttertag
sie pflückt Blumen
für den Sohn auf Heroin
Nussknackersuite
einfach mal wieder
auf einem Bein hopsen
offenes Grab
die Enkelin nimmt die Rose
lieber mit
Resümee
er verbannt
alle Fahnen
Sternschnuppenhimmel
das Kind
das sie nicht wollten
und wenn es
doch Krebs ist
kalter Herbstmond
Uropas Kriegstagebuch
sie begräbt es
ungelesen
Lidwina Bilgerig
Stiller Bergsee
voller
Himmel
Christof Blumentrath
an der Gabelung
die drei Weisen spielen
schnick schnack schnuck
die letzten Gärtner
durch die Maschen des Bauzauns
roter Mangold
die Stille hinter
der zugeschlagenen Tür
abnehmender Mond
Friedensverhandlung
die Delegation verschenkt
Wildblumensamen
Gerd Börner
der alte Gärtner –
im Dunkeln noch tastet er
nach den Rosen
die Teeschale –
in der Glasur stellenweise
der raue Ton
ihre Stimme
in roten Augen
ersoffen
Spätsommernacht
über den Gräbern
Leuchtkäfer
die Teeschale
Stille fließt
in meine Hände
Adrian Bouter
Grübeleien
vor dem Morgengrauen
ein sterbender Stern
Morgendämmerung
das Geräusch von Hafer
im Maul der Stute
Strandfoto
mein Vater trägt mich
der die Tasche trägt
Kinderfahrrad
der Wind trägt
ein weißes Kleidchen
schmutzige Straße
ein Bettler segnet mich
für drei Dirham
Mondschatten
in meinen Gedanken
sind wir zusammen
südliche Augen die Mandeln der Nacht
Dünen der Wind die Beine der Kinder
heimwärts
ein streunender Hund
folgt mir
Weihnachtsabend
der Mond im Fluß
ein schimmernder Gott
Mirela Brăilean
Lagerfeuer
ein paar Funken
im Großen Bären
Ihre geschürzten Lippen während sie den Kolibri füttert
Claudia Brefeld
Achterbahnfahrt
im Fallen
den Himmel berühren
ausgezehrtes Land
der lange Schatten einer
Reklametafel
erneut
überprüfe ich meine Frisur …
Kirschblüten
frühes Licht
ein Reiher
auf dem Hungerstein
Brigitte ten Brink
im Biergarten
ein Spatz setzt sich
mit an den Tisch
Familiengrab
neben den Großeltern
ruht das Sternenkind
Einschulungstag
Oma trägt schwer
am Ranzen
Schweigeminute
noch eine Oktav tiefer
die Stille
Ralf Bröker
‘s ist Krieg
die alte Dame dreht
den Thermostat herunter
Glitzerbilder
im Einhornkoffer
meine Zeit mit dir
Hochzeitstag
wir berühren uns
mit alten Geschichten
Schatten auf der Sonnenuhr
wie sehr ich wünsche
du schriebest mir
Temperatursturz wohin wir gehen wenn wir bleiben
Heiner Brückner
expedition
die schwanenmutter führt
zu den tretbooten
Tagpfauenauge
auf meiner Sommerbluse
Herz, schlage nicht
Yann Brunotte
Der vereiste See.
Hinten im Schrank nur noch ein
rostiger Schlittschuh.
Horst-Oliver Buchholz
am Hochzeitstag
in den Himmel schauen
jeder für sich
welkes Blatt
im Herbst
Keim eines Verses
zu Dir
über Schnee
der schmilzt
Stefanie Bucifal
Morgenstern
wenn mein Licht dich erreicht bin ich
fort
das sich sträubende
Fell des Katers beim Fauchen
der Kaffeemaschine
ziehende Wolken
der Schatten deines Mundes
über meinem
Samstagnacht
ich streiche den Mond
aus allen Gedichten
Antiquariat
papyrusgleich die Rücken
seiner Hände
eine dunkle Knospe
entfaltet sich –
Todesgedicht
wanderndes Licht
Schatten
verändern mich
Zugvögel
ich überlasse dich
dem Wind
Pitt Büerken
Geburtstag
die Greisin gratuliert
sich selbst
Loreley
vom Rhein herauf das Tuckern
der Schiffsmotoren
ich komme heim
treffe meinen Saugroboter
auf der Treppe
vegetarische Suppe
Fettaugen
schauen mich an
am Grab
es geht tiefer
als gedacht
neue Brille
schon sieht die Welt
ganz anders aus
Gabi Buschmann
im Flug des Vogels
deine Seele spüren
hoch und höher
Ingo Cesaro
Früher Herbstmorgen.
Fetzen von Krähenschreien –
vom Nebel gesiebt.
Caroline Christen
Novemberabend
die Kerze erlischt
vor dem Streichholz
Cezar-Florin Ciobîcă
Allerheiligen
die Kürbisse erobern
den Heldenfriedhof
Kirschblüten
im alten Baumhaus
neue Gesichter
Kumuluswolke
das Flüchtlingskind träumt
von Zuckerwatte
Beate Conrad
Mairegen –
die tanzende Braut verschenkt
ihr Parfüm.
Perseidensturm
plötzlich wieder diese Glut
verlorener Jahre
letzte Ballonfahrt wir werfen unsere Lasten ab
weiter als der Himmel gespannt ein Schirm aus Daten
nicht daß Panzer führen Kirschblütenwolken
zunehmend Risse
die innere Landschaft
des Reiseführers
Schneestille ich korrigiere die Helligkeitskurve
Silicon Valley –
wir wandeln auf den Pfaden
natürlicher Daten.
Mandelbrotmenge Gottesgedanken während der Arbeit
der Himmel etwas tiefer
am eingefallenen Grab
Großvaters Stimme
wie sie kommt und geht
mit den Enkeln.
Der Wald atmet aus – Oktobermond.
ungehalten die Monologe eines Wohnzimmers
ein abgestürztes Programm meine Steuererklärung
Blendenschluß die Libelle wechselt ihr Spiegelbild
Eisprung die Schildkröte ein Zeitreisender
Referendum
angenommen oder nicht
der Mond vertieft sich
Schnee der Klang der Fraktale
Blaugrüner Planet die Ware wird kodiert.
Zweiter Weihnachtstag.
Die Eibe weht ein Funkeln
ans Stubenfenster.
Zorka Čordašević
Nach dem Hagel
Roma-Zelte verschwinden
und streunende Hunde
Der erste Schnee
die Musikanten
hauchen ihre Finger warm
Neben dem Kamin
raucht die Alte seine Pfeife
er atmet schwer
Sonnenuntergang
die Schatten des Bauern und des Pferdes
werden länger und länger
Andrea D’Alessandro
Alles geklärt!
Vom aufgespannten Schirm
fallen Sonnentröpfchen
„workout erkannt“
das Auf-und Abgehen
während des Streits
Wortlose Heimfahrt …
Eine Nebelwand
löscht all unsere Farben
Perseidenschauer –
die ganze Nacht
seinen Schlaf bewachen
palliativ …
er wisse nicht mehr
wie sich wind anfühlt
Seine letzten Worte
wie Nadelstiche
der einsetzende Regen
am grab statt blumen
all die tränen
die wir lachten
was geblieben ist
die letzten tränen
wegtanzen
Immer wieder
wirft mir das Meer
meine Gedanken zurück
Welch eine Hitze!
Träge löst sich ein Tropfen
vom Tuschepinsel
„Du bist nicht würdig“
Tropfen für Tropfen erstarrt
das flüssige Wachs
Maya Daneva
Sirenen
die ersten Geräusche in den Ohren
des Neugeborenen
weißer Löwenzahn
ich war einmal
Primaballerina
Mamas letzter Atemzug
von Angesicht zu Angesicht
mit dem Nichts
Beileid
der falsch geschriebene Name
meiner Mutter
Kriegssirene
ein weißer Schmetterling folgt uns
in den Keller
obdachlos gemacht …
die Zinnsoldaten
des Flüchtlingskindes
allegro
das Haar des Geigers
löst sich von seinem Schatten
unsere Stimmen
werden stärker …
Hagelkörner
Matthias Daube
Auf der Bank im Schnee
Der Mantel des Heiligen
Gänsebratenduft
Ruthild Deininger
Oktobermorgen
die Sonne kühl verschleiert
ein Hauch von Tod
Reinhard Dellbrügge
Dürre –
die Steine im Bachbett
wie bloßes Gebein.
Frühlingssonne –
Tanz
der Staubpartikel.
Wolkenzauber –
mit einem Mal
der Wunsch zu malen.
Frank Dietrich
die längste Nacht
ich schreibe einen Brief
an mich selbst
Bernsteinmond
die ungelebten Träume
in uns
Fenster zum Meer
auf meinen Lippen
Walgesänge
vom Blitz geblendet
an nichts denken
als an Weiß
tiefe Schlucht
die Schritte stocken
vor der Stille
null mal unendlich
ich
zwischen zwei spiegeln
wiederentdeckt in den Wolken das vergessene Gesicht
Schreibblockade
ich öffne dem Regen
ein Fenster
toter Falke
meine Gedanken
in den Wind gekrallt
spiegellabyrinth
stehe mir selbst
im weg
Schneelandschaft
wer mir folgt
bin ich
Versöhnungssex
die Hitze des Tages
steigt auf zu den Sternen
Lavendelfelder
der Mond
ein Duftmolekül
sonniger Friedhof
die Verstorbenen
träumen uns
Hildegard Dohrendorf
Neuanfang
in der Umzugskiste verschollen
der alte Ehering
gottverlassen
in der Ruine – der Kessel
noch auf dem Herd
Abrisshaus
der Mond scheint
durch alle Ritzen
Orkannacht
das Kreischen der Kettensägen
Apfelernte
die roten Wangen
des Enkelkindes
Amelie Dronten
schneewolkenschwer
hängt der himmel am gipfel
auch ich bleibe noch
Udo Drska
sternenhimmel
wolken verdecken
dein gesicht
Bernadette Duncan
Sonntagmorgen
der Busfahrer entschuldigt sich
für die Bach-Kantate
haus am fluss
diese brüchige stille
zum akkordeon
Gubbios Kinder
haben die Nase vom Wolf
ganz blank poliert
mondlose Nacht
suche nach dem Anfang
im Wollknäuel
Pflegeheim
alle Fenster gekippt
für die Amsel
Intensivstation
das Gewicht des Zettelchens
am Teebeutel
kein bisschen suchen mehr
im gold der sonnenblumen
ankommen
Montagseinkauf
zahle gleich viel
für Rose und Brot
Briefe geschreddert
für den Kompost … gebe
Kaffeesatz dazu
Taubenmarkt
der stumme Händler verkauft
vor allem weiße
Petra Fischer
Legastheniestunde
ein Kind erklärt mir
den Regenbogen
das alte Pappei
beim Öffnen entfliegt
ein Kinderlachen
Dürrezeit
das Kind gießt jeden Apfel
an seinem Baum
Waldspaziergang
ein Schmetterling flattert
durch unsere Angst
Friedensfeuer
ein Ostwind treibt Tränen
in die Lieder
so oder so
ich fege weiter
Sand
seenebelschwadenwildgänseziehenmichfort
Marjellchen
das Band um Mamas Briefe
schon ganz blass
Mittsommernacht
sie webt das Licht
in ihren Raanu
Bernsteinring
die Kleine spricht polnisch
mit der Mücke
Oktobersonne
das tiefe Orange
in seiner Stimme
Rorbunacht
in mir träumt
ein alter Wal
Gerda Förster
Morgenlicht
leise verlässt mich
ein tröstlicher Traum
von Viren und Menschen …
sprachlos im kalten Wind ich
einen Menschen berühren
Sehnsuchtsland …
Christiane Friederike Freimann
Erstes Sterbeamt
In der Sonne sitzen
ein Haiku lesen.
Nachtkerzenduftpirouette
Fledermausluftballett
Sichelmond.
Rauschgoldengel
Tinnitus
Echo des Urknalls.
Gestern Pisswetter
Heute Flugtag
Kranichfanfaren.
Föhren
Wie stehen sie gerade
Wir umarmen uns.
Volker Friebel
Waldkloster.
In das Raunen vom Krieg
blühen Veilchen.
Letzter Anstieg –
in meinem strömenden Schweiß
fließen Sterne.
Sri Lanka, Adam’s Peak, 3:44 Uhr morgens
Unsere Flucht
aus dem Dom vor der Stimme
des Kunsthistorikers.
Hoch überm Strom
die alte Festung, erobert
vom Wald.
Schnee fällt.
Längst verweht die Spuren
der Flüchtlingskolonne.
Gesellschaftstisch.
Zwischen Fronten aus Mündern
tanzen Teelichter.
Hinter Straßenlaternen
das Meer. Die Polizeistreife
biegt ab.
Kornbühl –
ein Windstoß trägt den Schmetterling
höher.
Marleen Führlich
reif rieselt von den zweigen
sie lehnt sich an den klang
der nacht
Ivan Gaćina
wilde Erdbeeren …
unsere verschüttete Liebe
am Abendhimmel
Dieter Gebell
Im Karton
Goethe und Schiller zerraspelt
zum Mäusenest
Heute kein Konzert
im Schnabel der Amsel
die Hausgrille
Wetterleuchten
für Sekunden
den Tod vergessen
Sommerfrische
das Sonntagsläuten
landet vor Gericht
Essen auf Rädern
seit er tot ist
kocht sie nicht mehr
Leere Tennisplätze
ein Regenwurm
überquert den Court
Ivan Georgiev
Klimastreik
ein Kind fragt warum
lächeln alle
Flohmarkt
meine Tochter kratzt sich
vor den Ständen
Saharastaub
auf den Autos
Liebesbriefe
Helga Maria Gorfer
Ein Graureiher
reglos im Herbstgras – wir
flüstern nur noch
Silvesterabend –
eingeladen nur ich und
das Abendrot
Claus-Detlef Großmann
abschiedsbrief
wie schwer ein blütenblatt
fällt
wolken wege sterne wald
mein streunendes herz
im garten noch sommer
du aber sinnst
dem herbstregen vor
regen vorm fenster
auf dem hegel-band
putzt sich die fliege
herbsttage windig
auf meinem schreibtisch
die papageienfeder
Toter Fuchs am Feld
den Sommerhut schiebe ich
sacht in den Nacken
Alexander Groth
Sommerregen –
sie lässt ihre Sandalen
im Flur
nachts auf dem Balkon –
in unseren Sektgläsern
perlen die Sterne
Museumsbesuch –
vor den Porträts der Kinder
ihren Bauch streicheln
Stromausfall –
von den Brettspielen
den Staub wegpusten
neunter November –
Traumsplitter an der Front
des Flüchtlingsheims
vor der Tankstelle –
auf dem brüchigen Asphalt
schimmern Polarlichter
Ruth Guggenmos-Walter
im eichenlaub –
blatt um blatt
wägt der star für sein nest …
fäden aus licht –
das zerrissene spinnennetz
im wind …
krieg
große augen
die tapferkeit der kinder …
dachboden
schräges licht
das erschrecken der stille …
weihwasserbecken –
im eis
ein sonnengelbes blatt …
die uralten augen
im krankenbett
immer größer …
die stängel am feldweg
im staub
eine feine melodie …
Matthias Gysel
der Spatz
flattert in einen
Gedanken
Wochenende
am See. Er fotografiert
Schwermut
ihre Lippen
aufgespritzt
der Schmerz
Taiki Haijin
Grandhotelbar
das Verstreichen der Stunden
aus Marmor
Claus Hansson
Regen fällt
auf die rissige Wand
malt er ein Tier
brüchiger Backstein
mit einer Rose
tief im Gespräch
auf Sand
des einen Grashalms
Schatten
Zazen –
die Kerze flackert
lauter
Vollmond
der Spalt im Vorhang
und du
Dirk Harms
aus den wellen
steigen vogelwolken und
verschwinden im sand
Gabriele Hartmann
ein Schwan
und seine Spur im Schlamm
wir vergeben der Welt
für immer sagst du und drehst deinen Ring
Lehm & Steine
ich siebe den Fluch aus meinen
Gedanken
Schreibblockade ich warte auf den Wind vor dem Regen
nächtliche Schwüle
das Rauschen der Schnellstraße
wird Brandung
Abendsonne – der Glanz des Welterbes verblasst
Nachtvorstellung ein Boulespieler fixiert den Mond
Sylvia Hartmann
auf in die Fremde
beim Blick nach hinten erlischt
das Treppenhauslicht
„Rettet die Natur“ –
unter dem Graffiti tropft
noch Farbe ins Gras
Bernhard Haupeltshofer
die linien am tag
gezogen – wandern weiter
in das licht der nacht
kleine fliege, du
spazierst über die zeichnung –
und ziehst den schlußstrich
Markus Heep
Hinter den Zweigen
im Bouzouki Takt tanze ich
oder der Mond
Birgit Heid
Kerzenflackern
die Schatten
um deine Augen
verspritzter Rotwein
er lebt jetzt
ganz allein
Karneval
ich wünsche mir
mein altes Selbst
Bougainvillea
umranken das Fenster
ins Nichts
Stufen
Raum um Raum durchschreiten
bis in die Finsternis
Sekt mit Pfirsichlikör
ich wusste nicht,
dass ich glücklich bin
Wolfgang Hölz
Kriegsgräber
statt Kreuz und Name
Kornblumen
Holzeisenbahn
auf dem letzten Wagen
bremst ein Bär
Christian Hövel
Leg den Pinsel weg
Das Herbstlaub im Garten trägt
Alle Farben schon
Anke Holtz
Vogelgezwitscher
der Frühling
im Grün seiner Augen
die Augen geschlossen
ich lächle
in Erinnerung an ein Lächeln
Pas de deux in der Küche
die letzten Umzugskartons
verschenkt
Muschelsammlung
einst schwammen wir im Meer
Geburtstermin
der Mond hängt schwer
im Apfelbaum
Eisspiegel
erst im Fallen
wieder atmen
Orgeltöne
ahnen woher das Licht kommt
Streitgespräch
unsere Schatten
immer länger
trockenes Flussbett
ein Stein
breitet die Flügel aus
Fang des Tages
die geschlossenen Augen
der Fado Sängerin
Angelika Holweger
Novemberland
ihren Schritten voraus
zwei Schatten
golden gerahmt
studiere die Gesichtszüge
der Mutter Gottes
Antwort suchen …
am dürren Eichenlaub
zerrt der Wind
um Mitternacht
so zärtlich warm auf meiner Brust
ach – die Katze …
aus seiner Hand
in ihren Mund
späte Erdbeeren
Worte
wieder schärft er die Sense
Saskia Ishikawa-Franke
Mondfest im Tempel
ein junger Mönch, betrunken,
schenkt Reiswein ein.
Eine alte Frau
mit zwei Katzen, letzter Tag.
Hausboot auf dem Nil.
Herbstkurs-Leiterin,
Schlaganfall. I Ic Ich
sprechen lernen.
Nur ein Frosch
quakt schwimmend im Haus.
Flut in Pakistan.
Wieder aufgebaut,
das Palmyra-Tor. Gäste
im Vollmond-Schein.
Markt in Mumbai,
hinterm Bananenberg schwitzt
ein Alter.
Ilse Jacobson
die Spuren in ihrem Gesicht
Abendsonne
mondnacht
lehne mich an sein bild
Advent 2022
komm, ins Dunkel
schlafenden Lichts.
morgenlicht
von blüte zu blüte zu dir
fliederfarben
Saharastaub
der Himmel spannt sich
über Krieg und Frieden
Rüdiger Jung
Nur das Deckweiß noch
vom Aquarell-Farbkasten
Mitte Dezember
Deborah Karl-Brandt
Regen
Ein roter und ein blauer Schirm
gehen spazieren
Yogastunde
In diesem Sonnenfleck
Katze sein
Amselgesang
Das Smartphone meldet
eine Textnachricht
Einschreiben
Die beruhigende Stimme
der Postbotin
Veronica Kerber
Friihlingsduft
D’Sunn schinnt
Un schu fiihle se sich frei un wild
Frühlingsduft
Die Sonne scheint
Und schon fühlen sie sich frei und wild
Herbschtobend
d‘Blätter falle na
ohne z‘motze
Herbstabend
die Blätter fallen
ohne zu motzen
Michaela Kiock
eisnacht
wir tanzen
auf dem gespiegelten himmel
volle stunde
aus dem klang einer glocke
stürzt ein schmetterling
mit gebell
wir rennen
ins leuchten der felder
großvaters garten
die leere
in seinen schuhen
in einer pfütze
die uraufführung
des himmels
jahrestag
ich schicke einen brief
in die stille
genesen
behutsam streichelt ihre hand
das gras
nebelwald
das leise tröpfeln
von licht
rissige erde
der geschmack
eines regentropfens
katakomben
im lichtspalt das aufflattern
einer taube
lichtperlen
ein spatz schüttelt
das gewicht der welt ab
meteoritenschauer
wir inmitten
von blütenstaub
morgensonne
das fell der starren katze
hebt der wind
nach der feldstudie
der maler packt
den frühling ein
neujahr
tief in der nacht
das atmen
der steine
klostergarten
aufleuchtend die schönheit
eines grashüpfers
sommernacht
eine mücke summt mich
in den schlaf
blasenkatarrh
ich träume
von lichterfüllten bächen
tiefer atem
im mondlicht
jemandes schlaf
wirbelnder sand
der klang
ihrer letzten worte
familienporträt
die haltbarkeit
von schmerz
sonnenaufgang
sie trägt ihr gedicht
dem raben vor
klarer herbstmorgen
aufgehen
in einem vogellied
frühlingswind
das mädchen im rollstuhl
lässt einen ballon steigen
Markus Kirchhofer
die buschwindröschen
ducken sich ins dürre laub
krieg in europa
Rolf Klöcker
Der See spiegelt
ihr Lächeln. Wind und Wellen
wischen es aus.
Vaters Bücher.
Zwischen Sallust und Seneca
ein Spinnennest.
Dunkler Herbst-Abend.
Ein Hund bellt. Von Nachbars Klavier
fließt der Mondschein.
Träge fließt der Fluss.
Sein Foto vom Himmel
verwackelt.
Oliver Kai Knütter
Schließe ich meine
Augen, sind sie Fenster
zum Ozean.
Im Neujahrsnebel
in der Stille nach dem Lärm
die schluchzende Frau
Nicola Kössler
Gesicht vergraben
deine Hände riechen nach
Geborgenheit
Gérard Krebs
aus dem Nebel
Flügelschläge eines Schwans
letzte Herbsttage
Atlantikküste
zwischen den Brechern
Lerchengesang
auf einmal
erhebt sich ein Feld –
Zugvogel-Zeit
am Ende meiner
Tageswanderung – ein Veilchen
ganz allein
niemand weit und breit
zur Musik des Schnees
der Tanz der Fichten
Tobias Krissel
harfenklang
der spinnfaden
im sonnenlicht
kondensstreifen
zwischen wasser und wolke
mein augenblick
kriegsausbruch
der himmel überm flughafen
klingt wie immer
adagio
die anmut der blüte
im wasserglas
Marianne Kunz
Einsinken
in ein Meer von Sternen
knirschender Harsch
Sein Trenchcoat
Tropfen um Tropfen dunkler
auf dem Weg zum Grab
Syrtaki-Schritt
das Leuchten ihrer Augen
über den Tod hinaus
Dämmerndes Licht
der Mann mit dem Rollator
gießt sein Grab
Vergreistes Viertel
der Sandkasten gehört nun
den Katzen
Verlaufen
werde Wald
in stockfinsterer Nacht
Neumondnacht
seinen letzten Ausatem
einatmen
Akutstation
nach dem Aus der Maschinen
tosende Stille
Weggeblasen
die Hülle des Lichtes
von seinem Grab
Auf der nassen Grabplatte
das Schimmern des Mondes
berühren
Aufgehoben eine kurze Weile lang
im Weihnachtslied
die Angst
Auf der Suche nach Glück
sie hält einen Finger
in den Wind
Im Altenheim
Oma versteckt den Türkischen Honig
Vaters Geburtstagslied
von Jahr zu Jahr
etwas tiefer anstimmen
Moritz Wulf Lange
Hinten im Schuhschrank –
Ameisen krabbeln über
Vaters Sandalen.
Abends im Winter
mit schlechten Nachrichten
den Kamin anheizen.
In der Weihnachtsnacht
plötzlich ein starkes Leuchten
von Mündungsfeuer.
Nach Mekka neigt er
mehrmals den Kopf – kniend in
gefrorenem Gras.
Starkes Schneetreiben.
Über ihrem Schal knallrot
geschminkte Lippen.
Mutters Nähzimmer –
das Garn auf den Spulen von
der Sonne gebleicht.
Hanne Leese
Februarmorgen –
am Zweig der Zaubernuss
winzige Sonnen
Graupelschauer
ein alter Mann beschimpft
seinen Rollator
Eva Limbach
Kriegsbeginn –
sie trägt die Ohrringe
ihrer Großmutter
Friedenskonzert –
der Gitarrist wechselt die
gerissene Saite
Leidensgenossinnen
die Fruchtfliege
in meinem Rotweinglas
als wüssten sie nichts
von Werden und Vergehen …
erste Schneeflocken
Mammographietermin
die winzige Welt
in meiner Schneekugel
verlassenes Fischerhaus
das Fenster zum Meer
weit offen
Feuerpause –
die ausgedrückte Kippe
zwischen den Gräbern
Bowmore Islay –
eine Spinne webt ihr Netz
in meinen Wanderschuhen
Sommerwald –
zwei Wanderer philosophieren
über den Krieg
Weihnachtsmorgen –
auf den Stufen zur Kirche
ein leeres Weinglas
Ramona Linke
Quarantäne …
den Schreien der Wildgänse lauschen
die Schwalben sind zurück
das Rauschen meiner Gedanken
wird leiser
Befundabruf …
der Klang unserer Schritte
auf gefrorenem Gras
Extrasystolen des Kirschbaums pralle Knospen
Haushaltsauflösung –
das Steinchen mit dem Schriftzug MUT
behalten
Rubinhochzeit …
eintauchen in den Geruch
der Fotoalben
Hohe Linde –
Vaters Hände nach der Schicht
Mettenschicht …
der Wind trägt den Geruch
von Kohlenfeuer
nach dem wortgefecht des mondlichts samtene stille
nach der Beisetzung …
das Gesicht benetzt vom Mairegen
Magnolienblüten
sorgfältig zieht sie
den Lidstrich nach
wo wir uns heimlich trafen
mondbeschienen
die stille der nacht
Federweißer
auf unserem Heimweg
ein schwankender Mond
Birgit Lockheimer
Neujahrstag
hinter der Maske
das alte Gesicht
Ingrid Löbling
Winterblues
die ersten Schneeglöckchen
unbemerkt
Horst Ludwig
Der Leichenwagen
Rappen, langsam, paar Leute
draußen vorbei
Flashmob am Fischmarkt
ein Vogel, still gegen den Wind
El Condor pasa
Orgelpassage
wieder und wieder gespielt
’s Rosenkranz-Ave.
Matthias Mala
Die Blutbuche schmückt
Junges Laub tausendfach rot
Vor dem Finanzamt.
Robert Patrick Martin
sommertage
es ist kalt
seit du gingst
Ingrid Meinerts
nach der Predigt
ein Kind
applaudiert
Flucht
ein Kind tröstet
sein Kuscheltier
Ruth Karoline Mieger
erstes Birkengrün
alle Räume frisch gestrichen
im Puppenhaus
im Wartezimmer
die Wärme der Mohnblumen
draußen fällt Schnee
Kriegsgespräche
betrachte meinen Enkel
mit anderen Augen
am Grab
die nagenden Fragen
das Lächeln des Engels
im Friedwald
mein Enkel erklärt
Opa ist bald in den Knospen
Osterspaziergang
fremd das Schweigen
der russischen Freundin
Kriegsnachrichten
die dunkle Seite
des Pfannkuchens zuckern
endlich Regen
ihm zugewandt
ihr faltiges Gesicht
Conrad Miesen
Kreuzgang umrundet
Der Brunnen – ganz vergittert
spiegelt Himmelsblau
Helga Nerlich
Flacher Wiesendunst
am Bachlauf ein Buchfink
spreizt das Gefieder
Claudia Neubacher
abends beim simsen
ums display das tänzeln
der gelse
blick auf den globus
die welt hat staub angesetzt
auf meinem schreibtisch
Eleonore Nickolay
Flug über den See
langsam löst sich der Schwan
von seinem Schatten
Lavendelbeutel
in Schutzhüllen gefaltet
mein Sommer
zwischen den Jahren
ein Stern auf dem Weg
in den Staubbeutel
Kranichflug
auf meinem Foto
der leere Himmel
Krankenhauszimmer
ich erzähle ihr vom Blühen
der Schlüsselblumen
Stille Nacht
der Rettungswagen verkündet
deine Geburt
Besuch
aus der Gegensprechanlage
Vogelgesang
Lisa F. Oesterheld
Sonntagsfrühstück –
das Ei, eine Kantate
von Bach im Ohr
Morgens am Feldrand
der Tau auf den Halmen –
ein Sonnenaufgang
Morgens im Kloster
die Schritte der Schwestern
Federn auf Stiegen
Schreiben
der Schatten ihrer Hand
wenn sie die Worte setzt
letzte Trauben
wir teilen sie
mit den Amseln
Ludmilla Pettke
die hecke wird kahl
und die stimme des nachbarn
bekommt ein gesicht
aufbruch der schwalben
die oma steht am fenster
und seufzt
barmusik
der glanz des regens
auf pflastersteinen
familienausflug
alles was opa mitnimmt ist
sein sauerstoffgerät
Lateinvokabeln.
Die Oma versteckt ihr Gähnen
beim Abfragen.
Jutta Petzold
Orientierung
im Nebel
das Krächzen der Krähe
für immer gegangen
er trägt ihr Foto
nach Compostela
im Poesiealbum
sein Held:
Oma
in stiller Trauer
hart
der Hufschlag der Pferde
Boule-Spiel bis in die Nacht
der Vollmond siegt
Rudi Pfaller
Die alte Sanduhr
lege sie waagrecht
Silvesterabend
längster Tag
grüble über
den Rest meines Lebens
Kamil Plich
unser erstes Frühstück
er fragt nach
Zucker
immer mehr goldene Bäume
du kaufst neue
Ohrringe
alleine
zweiter Aufguss des Tees
den wir getrunken haben
Flirten im Park
unsere Hunde
sind schneller
Neujahr
mein alter
Mann
am Morgen
die Pizzareste
und er
Hauptmarkt in Krakau
der Aktivist so müde
wie die Pferde
Tihomir Popović
prüfungspause
hinter der kommission
letzte schneeflocken
computerschachpartie
nach dem sieg
alleine tee trinken
in ihrem atelier
goldflüsse und heldenberge
der schmetterling fliegt weg
René Possél
die alte freundin
auf dem sterbebett hat sie
ein neues gesicht
nach seinem tod
in meinem leben ein loch
Rolf-förmig
Sabina Ptascheck
Pandemie
unter den Bienenvölkern –
die Kirschblüte so still
Sonja Raab
leises schnarchen
meine hand hält
deine pfote
Jörg Rakowski
Die Schutzmaske auf
im Auto
– allein
Monika Reinfurt
Nachmittag mit Freunden
sie spricht mit den Blumen
auf dem Balkon
Renate Maria Riehemann
Gaukler unterwegs
Ein Kind fängt Farben
aus Seifenblasen
Wolfgang Rödig
Frühjahrsmüdigkeit
die Katze auf dem Schoß
Singvögeln lauschen
Abschied von Mama
die entschlossene Miene
des Karussellpferds
Kartoffelsalat
Mutter und Schwiegermutter
kommen ins Gespräch
nach dem lauten Streit
das stumme Hadern
mit ihrem Spiegelbild
in der Christmette
ein Weihnachtswunder
Vater kann singen
Peter Rohrbeck
Aufziehender Sturm
das wilde Flackern
deiner Augen
Literaturkreis
wir einigen uns auf
ein Buch in Großdruck
Hochzeitstag
sie umarmt
seinen Baum
Sanfte Wellen
weniger und weniger
ich
Gerd Romahn
Leises Klingeln …
sie verbindet sich mit der Leere
Schwebendes Licht –
auf leisen Schwingen zurück
in den Traum
Klassentreffen
leise summt sie
sein Lied
Weiß
soweit man sehen kann
brüllende See
Guido Saslona
Fischer fischen ab,
jenseits der Teiche hütet
einer ein Feuer.
Frank Sauer
Rosenblut
im Gegenlicht
deine Lippen
das Teichhuhn
zerteilt den Wasserspiegel
mein Gesicht verschwimmt
die alte Marktfrau
gibt Geld heraus und schenkt
sich ein Lächeln
Jörg Schaffelhofer
bienengesumm
das frische grab im schatten
der alten kastanie
Birgit Schaldach-Helmlechner
leichter morgenfrost
auf märzfeldern
dampft frischer dung
altweiberfäden –
unzerreißbar
die verbindung zu dir
deine worte …
züngeln weiter in mir
verbrannte briefe
vielleicht doch für uns
eine klitzekleine chance –
perseidennacht
dieses ewige
vielleicht –
schneeregen
gartenbrache –
was weiß ich wirklich noch
von dir?
lautgebärden
verstehen möchte ich
die birkenzweige
silvesterfrühstück
ich kaue
an der jahresbilanz
sommerfrühstück
spatzen unter den büschen
picken lichtkrumen
winterstille
unstet nur das rauchgewölk
meines atems
abendsonne
sich vertiefender glanz
an der kupferrinne
Michael Rasmus Schernikau
„Schalt das Radio aus.“
Vor dem Autofenster leuchten
Löwenzahnwiesen.
Am Rohbau,
samstags das fleißige Hämmern
des Spechtes
Gewitterwolken.
Die Hippiemutter sieht ihr Kind
in der Dorfmusi.
Der Nebelschleier
zerreißt. Im Gras die frische
Spur der Wildkatze.
Frühlingsregen
Die Zeitung des letzten Jahres
wird langsam Erde
Elke Schlösser
Kürbismarkt
aufgestapelte Sonnen
im Oktobergrau
Ameisen laufen
der Besen verschont sie
bis zur Haustüre
Elisabeth Ba Schmid
pusteblume
dem kinderwunsch entfliehen
über brachland
Annika Carmen Schmidt
zinksalbe
das kind heilt
den zinnsoldaten
brazilian-butt-lift
die op hebt den hintern
in den himmel
wigilia
ein gedeck extra
falls die fremde klingelt
Benno Schmidt
alter teich
der augenblick
in dem die münze ins wasser eintaucht
Angela Schmitt
schwerer Blütenduft
wo war einst deine Heimat
dunkle Pfingstrose
Kirschblüten,
Schneeflocken, was weht dort
im eisigen Wind
Stille
im Plätschern des Baches
im Kieselstein
du hast
sie auch geliebt,
die rosa Blüten
Maren Schönfeld
In der ersten Nacht
noch die Stadt wegträumen
unterm vollen Mond
Kirschblütenpracht
das Deckengemälde
im Bestrahlungsraum
Dyrk-Olaf Schreiber
St. Martin
bis in die Nacht Licht
in der Schneiderei
Tunnelende
zur Sonne
explodierter Raps
versorgt
die Hand die Hand
berührt
Brief mit Rand.
Über mir das Geräusch
eines Staubsaugers.
zu dritt
du und ich
im mondlicht
Es aus dem Herbstwind pflücken.
Schwerer noch
das Loslassen.
Helga Schulz Blank
lautes Juchzen
beinah in den Wolken
ihre Füßchen
im Zoo
das Pfingstkonzert eröffnet
der Kuckuck
Tanz in den Mai
Holunderblütensterne
auf seiner Stirn
in mein staubsaugen
rufen kraniche
erblicke den stern
Marie-Luise Schulze Frenking
Novembernebel
die Welt ist geschrumpft
auf Bett und Sessel
Autoradio
Wildgänse ziehen
durch das Bachkonzert
an Heiligabend
zwischen den Obdachlosen
plötzlich ein Engel
das einzige Licht
in dunkler Nacht
der Rauchmelder
Kaminfeuer
ihre Briefe
wärmen ihn
die unterdrückten Tränen
beim Zwiebelschneiden
endlich weinen
in der Vollmondnacht
seidiger Schimmer auf den
Solarpaneelen
silberne Hochzeit
Candlelightdinner
im Hospiz
Wintersturm
Kondolenzbriefe lesen
und endlich weinen
die Läufe
einer Fuge von Bach
aus Ruinen
Therapiesitzung
zwischen uns ein kahler Zweig
der plötzlich aufbricht
ich blase Trübsal
und er steht in Blüte
mein Trompetenbaum
die Gäste gehen
im Dunkel schwebt der Gesang
einer Nachtigall
Angelica Seithe
Schneeberg
ein Vogelschwarm zerpflückt
die Nebelwand
Decrescendo –
die Kreissäge kreischt
in den Schneetag
flackernder Himmel –
nach jedem Blitz erblindet
die Nacht
sämiges Licht –
zwei Vögel umkreisen
den Frühlingsmond
Pflaumendämmerung –
der alte Bauer erntet
mit den Augen
trunkener Tag –
ins Tal hinab der Rinnstein
pflaumenblau
Privat –
Park und Schloss betritt
allein der Mond
im Zengarten
Kreise harken um die
Stille des Steins
ausrangiert –
der alte Bauer schläft
in der Sonne
Proust-Lektüre –
sie wischt sich die Spinnfäden
von der Stirn
Sommerabend –
ein Boot schlägt Gold auf
im See
am Telefon –
du lauschst dem Amsellied
aus meinem Garten
Vaters Heimkehr –
Nächte voll Heuduft und
wehender Sterne
Martin Speier
erster schnee
der blick aus dem fenster
in die kindheit
umzug
das herz im staub
kommt mit
Claudia von Spies
Meine Kinderbücher
die ganze Welt
unter der Bettdecke
Nachtfrost
nur ihre Atemwölkchen küssen sich
beim Abschied
Helga Stania
blinde gärtnerin
sommers die spuren
von duft und klang
herbstufer der töne widerspiel
blütensummen für augenblicke nicht wissen wollen
des mädchens erste schritte – schneeglöckchen
die menschen in bunkern allerheiligen
den himmel malt mit hodlers pinsel der wind
schneetreiben im wald die auslöschung der worte
der schneefall beendet die geminiden
duft der minze – sie findet zurück in ihre andere welt
teile mit mir
dein widerstehn
arvenbaum
segantinis licht –
stumm werden
beim blick über den see
Thomas Steiner
schaukelpferd,
im wartezimmer
festgebunden.
keine schwäne heute.
nur grün bleibt, braun
darüber blau.
Joachim Thiede
Abendmüdigkeit
wieder aufgeweckt
durch den Steinkauz-Ruf
Hubertus Thum
Der Blick
aus einer anderen Welt
Tagpfauenauge
an den wänden
der alten abtei
teppiche gewebt aus träumen
Beim Malen
meiner inneren Stadt
die Farben der Pfauenfeder
welttag der poesie
ein kleines blatt
entfaltet sich
Reisefieber
ich schlüpfe
in eine Schneeflocke
Cellosuite
das Universum
tief unter den Füßen
Der Grund
meiner Abwesenheit
ein Schneekristall
Kriegstagebuch
die Zerstörung
der Farbe Blau
Ein Blauwal
in der Kunsthalle gestrandet
gregorianische Gesänge
Ein Blick zurück
in den zerscherbten Spiegel
Sonnenfinsternis
Heckenrose
die leisen Obertöne
in ihrem Duft
kammermusik
die vollendeten formen
der schneekristalle
Kindheit der Duft reifer Quitten
Kranichschreie
der beschwerliche Weg
in meinen Winter
letzte zuflucht
die schönheit
eines pollenkorns
Ebbe und Flut
mein Leben
Ebbe und Flut
Morgenglocken
auf ihren Klängen gleitet
die erste Schwalbe
pharaos mumie
der kokon
eines schmetterlings
Photonenstrom
die Schelle an Klees Engel
läutet leise
Saharastaub
die Asche
meiner Mütter
Musik der Planeten
Einstein prüft die Formeln
auf seiner Geige
dichter Nebel
ein Fremder
kehrt ins Exil zurück
schneeflocken
im haus wächst
die stille
dunkle Rose
im Wirbel ihrer Mitte
die Zeit verlieren
Sommerabend
die Lokomotiven
kehren vom Meer zurück
Achtzigster Geburtstag
Narziss verabschiedet sich
vom Spiegel
Tarot-Spiel
ziehe die Karte
Der Eremit
Selbstbildnis als Baum
eine kleine Wolke
weht hindurch
Zeitensprung
entdecke ihr Lächeln
in der Antikensammlung
Dieses Blau
über dem Rapsfeld
plötzlich hörst du es singen
Tauwetter
aus allen Spiegeln strahlt
der Mond
Tiefer Herbst
das Licht zieht sich zurück
in die Ikone
Winternacht
wortlos
ist sie gegangen
wirbelnde Blätter
ein Liebesbrief von Sappho
an Marilyn Monroe
ein Blick zurück auf mich
vom zeitlosen Ufer
Sommerwolken
das letzte Wort
des Malers:
Schnee
wohin ich gehe brandungsrauschen
Abschied
jemand wird mich
weiterträumen
Tobias Tiefensee
instantkaffee
langsam löst sich
morgennebel
heilfastenwoche
er hat schon abgenommen
der mond
hochhaussiedlung
noch licht in den leben
der anderen
weihnachtsbaum
nur das leuchten
der augen
kehrwoche
so sehr ich mich anstrenge
der wind der wind
waldspaziergang
ich gehe
der spinne ins netz
kleinanzeigen
jemand verschenkt
seine einsamkeit
parkeingang
zwischen verbotsschildern
ein amsellied
erstes weihnachten
die kleine verschenkt
ihr lächeln
schreibblockade
er schaut dem cursor
beim blinken zu
weihnachtseinkauf
er sehnt sich nach
himmlischer ruhe
wenn er
von seiner tochter spricht
dieses lächeln
Angela Hilde Timm
Fesseln sind gelöst
frei der Blick über den See
am Ostermorgen
Ulrike Titelbach
a kloane grüün singd
mit der kreissoog vom nochban
goatnliada
gartenmelodie
die kreissäge des nachbarn
eine grille singt mit
aufd nochd am mea
zwoa daunzn boafuas
im nokadn saund
abends am meer
zwei tanzen barfuß
nackter sand
gemeinsamer weg
wir sehen uns an
mit nacktem gesicht
mittn im lokdaun
zwoa leid auf da stroosn
de si umoaman
mitten im lockdown
zwei leute auf der straße
die sich umarmen
Anna Vriede
Klausurenphase
der abfahrbereite Camper
des Dozenten
knie an knie
unsere blicke verschränkt
im tramfenster
eisnacht
brust an brust
das brummen des schneepflugs
Saxophonlines
aus seinen Fingern fließt
Mondlicht
seine küsse
die lippen sehnen sich
nach schokolade
Neues Fliegengitter –
Kopf an Kopf schlafen
die Mücke und ich
Stefanie Wachowitz
Ein Buddha
Am Fenster,
rauchend
Elisabeth Weber-Strobel
Nach dem Nachtdienst
in der Küche brennt schon Licht
honiggelb
Wintereinbruch
im Dämmerlicht der Duft
erster Mandarinen
ein alter Globus
aus Vaters Nachlass
Grenzensuche
Anruf vom Peloponnes
aus dem Hörer
tropft die Hitze
Regentag am Strand
Kinder spielen
Wer hat den schönsten Stein
Friedrich Winzer
Märzmorgen
dampfend vor dem Pflug
ein Kaltblüter
Abendläuten
ein Gleitschirmflieger
faltet den Tag
einparken
ich fahre den Schatten
gegen die Wand
Bahnhofsuhr
zwei Kinder nicken
im Zeigertakt
zielsicher
Mutters Handkantenschlag
ins Paradekissen
Countdown
Großvater verkauft
seine Harley
Feierabend
nur ein strafender Blick
der Politesse
Friedhofsweg
die Navistimme sagt
bitte wenden
Gewitternacht
bei jedem Blitz das Zucken
ihrer Hand
Yogastunde
durchs offene Fenster
Kranichrufe
Reisewarnung
ich streiche das Gartenhaus
mit Schwedenfarbe
lautlos
sprengt er den Asphalt
der Löwenzahn
offenes Grab …
durch meinen Kopf geistert
Schrödingers Katze
Sommerabend
im Restlicht das Leuchten
ihrer Augen
Streit
auch ihr Bügeleisen
zischt
Versöhnung
tief im Hackklotz
noch die Axt
Sommernacht
ich küsse die Perlen
von ihrer Haut
Kampfjet
aus dem Nichts
ins Nichts
Sternennacht
meine Augen erklimmen
die Himmelsleiter
Nachhall …
das dumpfe Klopfen
der Abrissbirne
blaue Stunde
der Fotograf am Stativ
eingeschlafen
Schach
der Eröffnungszug
an der Zigarre
Klaus-Dieter Wirth
verstummt die Stimme
des Kriegsberichterstatters
ziehende Wolken
Todesnachricht
die weißen Blüten
der Chrysanthemen
acht Tage danach
nun auch die letzten Schläge
der alten Wanduhr
Frühlingserwachen
Mundharmonikaklänge
im Friedwald
Straßenecke
erst ein Hund, dann ein Mann
an der Leine
Katzenaugen
größer und größer hinter
der Goldfischkugel
Kriegsgeschehen
der Luftraum gehört nach
wie vor den Tauben
die Sonnenblumen
des griesgrämigen Nachbarn
immer gut gelaunt
Schleierwolken
der kristalline Gesang
einer Grasmücke
Birgit Zeller
Im Sonnenschein
das Schattenspiel der Passanten
vor dem Theater
Flussüberquerung
Ein Wanderer balanciert
auf Wolken
Im Maislabyrinth
ein Spatz fliegt einfach
auf und davon
Mauerseglerrufe
mit ausgestreckten Armen
wir im Sommerwind
Meditation
durchs dichte Geäst
fällt ein Lichtstrahl
Seespiegelung
ein gefallener Tropfen
verschiebt den Himmel
Erster Krokus
aus dem Maul des Wasserspeiers
lugt ein Spatz
Romano Zeraschi
allein –
die Wüste
das Schweigen der Ameisen
alleine
verlassen …
eine Grille singt für mich
Schneefall
ganz weiß ist mein Herz …
Krächzen von Krähen
Tan-Renga
So kurz gehalten
das Gras Es wird gelb wird braun
unter der Sonne
Wann starb die Erinnerung
an die Wiesen der Kindheit
Rüdiger Jung / Reiner Bonack
Spätherbsteinsamkeit
zu Fragen und Antworten
zögernde Stillen
Zur Glut im Kaminofen …
Legen wir noch etwas nach.
Dragan J. Ristić / Horst Ludwig
ewiges Leben
wir teilen uns
den letzten Schluck
scharf
und zugleich süß
Gabriele Hartmann / Christof Blumentrath
da geht
der Sommer – Romeo
blutet
in gerötetem Laub
ein Origami-Herz
Gabriele Hartmann / Michaela Kiock
Morgennebel
zerstäubt vom Flügelschlag
eines Reihers
Scherenschnitte die Pappeln
am Ufer des Flusses
Brigitte ten Brink / Rita Rosen
Apfelblüte
was zwischen uns reifte
im alten Jahr
seine Versprechen
im Wind …
Horst-Oliver Buchholz / Eleonore Nickolay
Das Haiku-Jahr
Bücher
Die Suche nach „Haiku 2022“ ergab bei der Deutschen Nationalbibliothek 94 Einträge (etwas weniger als die letzten beiden Jahre), nach genauer Durchsicht und Streichung englischsprachiger Bücher oder verschiedener Ausgaben desselben Buchs blieben 50 übrig, darunter einige Wiederauflagen. Fast alle sind bei Kleinverlagen oder im Eigenverlag erschienen.
Die Deutsche Haiku-Gesellschaft (DHG) hat wie jedes Jahr vier Ausgaben ihrer Vierteljahresschrift veröffentlicht („Sommergras“, Ausgaben 136-139). Mitglieder der DHG können im Netz alle seit Ausgabe 60 (März 2003) erschienenen Hefte als pdf laden.
Die beiden Haiku-Verlage deutscher Sprache haben einige Bücher neu veröffentlicht. Es sind das die „edition das haiku“, Hamburg, von Moritz Wulf Lange, Netzpräsenz: https://edition-das-haiku.de sowie der Rotkiefer Verlag, Berlin, von Petra Klingl und Stephanie Mattner mit der Netzpräsenz: www.rotkiefer-verlag.de/.
Das Haiku-Jahrbuch 2021 („Quarantäne unter Sternen“) erschien Juni 2022 mit 598 Haiku von 129 Autoren.
Das Netz
2022 waren folgende Projekte aktiv:
Deutsche Haiku-Gesellschaft (DHG): Dachverband mit etwa 300 Mitgliedern, gegründet 1988. Die Zeitschrift „Sommergras“ erscheint vierteljährlich als gedrucktes Heft und als eBuch. Als pdf ist sie nur noch für Mitglieder zugänglich. Für die Zeitschrift können Haiku und Tanka eingeschickt werden, eine Auswahl davon erscheint im Heft und ist außerdem online zu lesen. Ausgewählte Artikel sind online frei zugänglich. Für Mitglieder wurden 2022 monatliche Treffen mit Haiku-Besprechung über Zoom eingerichtet.
Netzadresse: https://haiku.de
Haiku heute: Monatsauswahlen, Jahrbuch, Seiten zu Theorie und Praxis des Haiku, gegründet 2003, verantwortet von Volker Friebel. Die pdf-Dateien aller erschienenen Jahrbücher sind frei zugänglich. 2022 wurde zum vierten Mal ein Haiku-Preis ausgeschrieben.
Netzadresse: www.haiku-heute.de
Chrysanthemum: Gegründet 2007 von Dietmar Tauchner, aktuell weitergeführt von Beate Conrad und Klaus-Dieter Wirth. Zweimal jährlich erscheint das Magazin als pdf-Datei. Im Jahr 2022 pausierte Chrysanthemum, doch eine Ausgabe für Frühling 2023 ist angekündigt.
Netzadresse: www.chrysanthemum-haiku.net/de
Kukai 24: Stefan Wolfschütz führte monatlich ein Kukai durch. In einem Kukai wird ein eigenes Haiku eingereicht, und die Haiku aller anderen Mitwirkenden werden bewertet.
Netzadresse: kukai24.de
Die Österreichische Haiku-Gesellschaft (etwa 60 Mitglieder) betreibt eine Netzpräsenz und gibt einmal jährlich eine Zeitschrift heraus.
Netzadresse: oesterr-haikuges.at
Es gibt eine geschlossene Facebook-Gruppe, Haiku-like, mit den Administratoren Sonja Raab, Simone K. Busch und Ralf Bröker. Wer die Beiträge sehen und teilnehmen möchte, kann sich einladen lassen. Ein öffentlicher Ableger von Haiku-like ist die Haiku-Bühne auf Facebook:
https://www.facebook.com/haikubuehne
Eine Übersicht weiterer aktueller und archivierter Haiku-Projekte in deutscher Sprache:
www.haiku-heute.de/archiv/haiku-projekte
Eine gelegentlich aktualisierte Liste von internationalen (englischen) Zeitschriften und Ausschreibungen zum Haiku bietet Claudia Brefeld:
www.artgerecht-und-ungebunden.de/Haiku-aktuell.htm
Zur Verbindung von Haiku und Bildern gab es 2022, neben den schon erwähnten Haiku-Präsenzen, drei spezielle Einreichseiten:
Haiga im Focus: Monatlich online erscheinende Haiga-Auswahl von Claudia Brefeld.
Netzadresse: www.claudiabrefeld.de/Haiga-im-Focus.htm
AHaiga: Haiga-Portal von Helga Stania, wird vierteljährlich aktualisiert.
Netzadresse: www.ahaiga.ch
Fotohaiku: Martina Sylvia Khamphasith und Diethelm Kaminski veröffentlichen jeden Monat ein Foto, zu dem Haiku eingereicht werden können.
Netzadresse: www.fotohaiku.com
Autoren
Abendroth, Elena, *1954, Rottach-Egern. Veröffentlichungen mit Georg Seibt: Gedichte der Achtsamkeit – der Haiku Weg 2022. Zwischentraum – Lyrik der Leidenschaft 2023. www.samatha.eu
Antonow, Iwa, *1964, lebt und arbeitet in Jena, schreibt Lyrik und Kurzprosa; Studium japanischer Blumenkunst.
Bagdahn, Marita, *1957, lebt in Bonn; freiberufliche Poesiepädagogin und Autorin; zwei Bücher mit Kurzprosa; diverse Veröffentlichungen in Anthologien (Lyrik, Kurzprosa, Aphorismen) und in literarischen Publikationen; Fachartikel für Autor*innen; diverse Auszeichnungen (Lyrik und Prosa).
Beau, Christa, *1948 in Halle (Saale), lebt in Halle (Saale), ehemalige Kinderkrankenschwester, jetzt Rentnerin, 6 Jahre Vorstandsmitglied der DHG (Schriftführer, 2. Vorsitzende), seit 2000 Leiterin der Hallenser Haikugruppe, Mitglied des Pelikan e.V., Autorin, zahlreiche Veröffentlichungen, so die Bücher „Schaumblasen knistern“, epubli, sowie „Fotohaiku – Haiku“, dorise-Verlag. Netzpräsenz: www.christa-beau.de
Berner, Martin, *1948, wohnt in Frankfurt am Main, 2003-2009 Vorsitzender der Deutschen Haiku-Gesellschaft. Berner, Martin (2007): Cvet Srobota – Clematis Blossom – Clematisblüte. Društvo Apokalipsa, Ljubljana (Slowenien). Martin Berner (2022): Klangschalenton. Rotkiefer-Verlag, Berlin.
Bilgerig, Lidwina, *1953, wohnhaft in Baar (Schweiz). Pensionierte Musiklehrerin. Spielt barocke Blockflötenmusik, singt in einem Chor.
Blumentrath, Christof, *1956, gärtnert, fotografiert, liest, lebt in Borken/Westmünsterland.
Börner, Gerd, *1944 in der Uckermark. Studium der Elektrotechnik, lebt in Berlin, Rentner. Schrieb vier Haikubücher. Mitbegründer von Haikuscope.
Bonack, Reiner, *1951 in Senftenberg, wohnhaft in Magdeburg, mehrere Lyrik-, Haiku- und Kinderbücher, 1995 Haiku-Preis „Zum Eulenwinkel“.
Bouter, Adrian, lebt und arbeitet im „grünen Herzen von Holland“. In seiner Freizeit, wenn er nicht gerade schreibt, fährt er am liebsten mit dem Rad durchs Land.
Brăilean, Mirela, lebt in Iasi, Rumänien. Mitglied der rumänischen und französischen Haiku-Gesellschaft. Sie nahm an Wettbewerben in ihrem Land teil, wo sie zahlreiche Preise gewann. Ihre Kurzgedichte werden in zahlreichen Haiku-Zeitschriften, mehreren Online-Magazinen und Büchern veröffentlicht. 2019 erschien ihr Debütbuch: „Loping over the hills“. Im Jahr 2022 erschien der zweite (zweisprachige) Haiku-Band: „Telling my desire in one breath“.
Brefeld, Claudia, *1956 in Gronau (Münsterland), lebt in Bochum, schreibt seit vielen Jahren Aphorismen und Haiku, nimmt an Kettendichtungen teil. Veröffentlichungen in – auch internationalen – Anthologien und Zeitschriften. Mehrere Haiku-Preise. Sie ist der Natur mit der Kamera auf der Spur und gestaltet Sinnbilder und Haiga. Zwischen 2007 und 2019 im Vorstand der DHG (2. Vorsitzende: 2009-2015). Mitglied der ÖHG. Eigene Netzpräsenz, darauf auch das Projekt Haiga im Focus.
Brink, Brigitte ten, *1949 im Emsland, lebt, schreibt und fotografiert seit 1979 in Konstanz, Mitglied der Deutschen und der Österreichischen Haiku-Gesellschaft.
Bröker, Ralf, *1968, Ochtrup – schreibt und veröffentlicht Haiku, Tanka und Haibun auf Deutsch und Englisch. Organisiert die Facebook-Gruppe haiku-like, ist Mitglied der UHTS.
Brückner, Heiner, *1949. Kurzgeschichten, Lyrik in Literaturmagazinen und Anthologien. Einzelveröffentlichungen. Neuerscheinung: Augenblitze. Dreizeilen-Lyrik Haiku/Senryu. BoD, Norderstedt, 2023. https://heinerbrueckner.jimdofree.com/
Brunotte, Yann, *2010 in Berlin, lebt in Hamburg.
Buchholz, Horst-Oliver. Geboren in Herford / Westfalen, lebt heute im Rhein-Main-Gebiet. Studierte Sprach- und Literaturwissenschaft sowie Geschichte in Göttingen und Mainz. Ausbildung zum Redakteur. Schrieb für Tages- und Fachzeitungen, Agenturen, Journale und Hörfunk. Seit 2003 im Bereich Kommunikation eines deutschen Industrieunternehmens. Vorstandsmitglied der Deutschen Haiku-Gesellschaft. Veröffentlichungen in Anthologien, Kalendarien und Jahrbüchern. Bücher: „Gesplitterte Zeit – Haiku und Haibun“, 2019. „Lichtwechsel – 52 Tan Renga“, mit Eleonore Nickolay, 2022.
Bucifal, Stefanie, *1983, Studienberaterin aus Konstanz, schreibt Lyrik auf Deutsch und Englisch, zahlreiche ihrer Haiku und Tanka wurden in internationalen Anthologien und Literaturzeitschriften von Deutschland bis Down Under veröffentlicht und haben Auszeichnungen gewonnen, ihre Gedichte und Haiku wurden im öffentlichen Raum ausgestellt und vom Japanischen Generalkonsulat getwittert.
Büerken, Pitt, *1945, lebt in Münster. Er schreibt Gedichte, Erzählungen, Haiku, Senryu, Tanka, Kyota, Haibun. Veröffentlichungen in internationalen Zeitschriften und Anthologien. Zwei Haiku-Bücher.
Buschmann, Gabi, *1953 in Wiesbaden, lebt in Niederseelbach im Taunus. Sie ist passionierte Makrofotografin. Gedichte schreibt sie schon länger, Haiku seit 2016, unterstützt vom Haiku-Workshop Wiesbaden.
Cesaro, Ingo, *1941, lebt in Kronach. Schriftsteller, Herausgeber, Handpressendrucker, Galerist. „Sehnsucht nach Stille“ (Senryu zum Thema: Weiße Rose – Sophie Scholl), Freipresse Bludenz, 2021 sowie „Wort Diebe“. Gedichte, éditions trevès im Verlag Kleine Schritte, 2021.
Christen, Caroline, Journalistin, lebt mit Frau und Glückskatze im Taunus.
Ciobîcă, Cezar Florin, *1971 in Botoşani, Rumänien. Er ist Lehrer an einem Gymnasium und schreibt Kurzprosa und Kurzlyrik.
Conrad, Beate, lebt, arbeitet und schreibt in Hildesheim. Mehrere Preise für Haiku und Haiga. Sie beschäftigt sich intensiv mit der Strukturanalyse von Haiku, Tanka und verwandten Formen. Seit Mai 2012 gibt sie das Internationale Haiku-Magazin Chrysanthemum heraus.
Čordašević, Zorka, *1951 in Modran (Bijeljina, Republik Srpska). Abschluss der Höheren Tourismusschule. Sie lebt in Frankfurt am Main, schreibt Gedichte, Haiku und Geschichten für Kinder und Erwachsene und ist in mehreren Anthologien vertreten. Einige eigene Bücher.
D’Alessandro, Andrea, *1964, lebt in Bruchsal. Schreibt Haiku und Kettengedichte.
Daneva, Maya, promovierte Informatikerin, unterrichtet Wirtschaftsinformatik. Lebte lange in Kanada, heute wohnhaft in den Niederlanden. Schreibt und veröffentlicht in Englisch, Deutsch, Französisch und Bulgarisch.
Daube, Matthias, *1956, Thüringen.
Deininger, Ruthild, *1950, lebt in Taucha bei Leipzig, bis 2016 als Hausärztin in eigener Praxis tätig, Haiku seit etwa 20 Jahren, schreibt kleine Texte über Alltägliches, übt Ikebana seit 2016.
Dellbrügge, Reinhard, *1952, lebt in Steinfurt. Schreibt Gedichte (vor allem Haiku), Aphorismen, Kurzprosa, Rezensionen und Essays. Veröffentlichungen u.a. in Zeitschriften, Anthologien und Jahrbüchern.
Dietrich, Frank, *1976 in Berlin, lebt in Düsseldorf. Dozent und Privatlehrer.
Dohrendorf, Hildegard, *1951, malt und schreibt in Schleswig-Holstein.
Dronten, Amelie (Pseudonym), lebt im Salzkammergut und ist freischaffend künstlerisch tätig. Sie hat Kunst studiert und schreibt seit gut zwanzig Jahren. Einige ihrer Gedichte sind in Anthologien zu finden.
Drska, Udo, *1980, geboren und wohnhaft in Wien, Tier- und Pflanzenfreund.
Duncan, Bernadette, *1965 in Oberbayern, lebte lange in Schottland, heute zwischen Alb und Schwarzwald, Lehrerin und Übersetzerin i.R., Haiku seit 2007. Buch: „zum graureiher verdichtet“ (Haiku aus zwölf Jahren), BoD, 2020.
Fischer, Petra, *1954 in Schleswig, Dipl.-Sozialpädagogin, liebt das Meer, lebt seit 30 Jahren in Nordfriesland.
Förster, Gerda, *1947 in Bochum, wohnt in Nijmegen (Niederlande). Bildende Künstlerin.
Freimann, Christiane Friederike, *1961, lebt in Zweibrücken / Pfalz, unterrichtet Biologie und Chemie, verdichtet Linien und Wörter, liebt Pflanzen.
Friebel, Volker, *1956 in Holzgerlingen, lebt in Tübingen. Psychologie-Studium mit Promotion. Schriftsteller, Musiker, Bildermacher, Ausbildungsleiter. 2005-2013 Schriftführer der Deutschen Haiku-Gesellschaft. Gründer und Betreiber von „Haiku heute“. Zahlreiche Veröffentlichungen, so „Manchmal Tau“, 2019 (Lyrik) sowie „Im Rauschen“, 2022 (Audio-Album mit Liedern). www.volker-friebel.de/blog
Führlich, Marleen.
Gaćina, Ivan, *1981 in Zadar, lebt in Zadar (Kroatien). Schreibt Lyrik und Kurzprosa; diverse Veröffentlichungen in Anthologien (Lyrik, Kurzprosa, Aphorismen) und in literarischen Publikationen; diverse Auszeichnungen (Lyrik, Kurzprosa, Aphorismen).
Gebell, Dieter, *1956 in München, zur Schule gegangen, an der LMU studiert, nach der Hochzeit aufs Land gegangen und vier Kinder großgezogen.
Georgiev, Ivan.
Gorfer, Helga Maria, *1958, aus Südtirol/Italien, veröffentlicht monatlich Haiku in einer lokalen Zeitschrift in ihrer Heimat. Sie ist aktives Mitglied in mehreren deutschsprachigen Haikukreisen.
Großmann, Claus-Detlef, *1962, Studium der Politik, Literaturwissenschaft und Philosophie, wohnt in Königstein bei Frankfurt, arbeitet als Journalist.
Groth, Alexander, *1997, wohnt in Mecklenburg-Vorpommern.
Guggenmos-Walter, Ruth, *1959, lebt und arbeitet freiberuflich in Irsee im Allgäu. Ausbildung zur Silberschmiedin.
Gysel, Matthias, *1962, wohnhaft in Richterswil, Schweiz. Tätig als Berater, Jugend- und Hypnosystemischer Coach. Autor von Texten, Kurzgeschichten und Theaterstücken für Laientheatergruppen. Schweizer Arbeiterliteraturpreis 1991. Buch: „Laub und Haut“, Haiku und Gedichte, Poesie 21, Anton G. Leitner Verlag, Juni 2022. Netzpräsenz: www.haiku-mgy.ch
Haijin, Taiki, Steuerberater und Mediator, lebt seit dem Jahr 2000 in Wiesbaden. 1998-2005 Expeditionen nach Skandinavien und zu den Orkaden, Durchfahrt der Barrapassage. Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Polarforschung. Buch: „Orangenschalen – Siebenundsiebzig Haiku“, 2021.
Hansson, Claus, *1962 in Bordesholm, wohnhaft in Fargau am Selenter See. Studium der Ingenieurs- und Wirtschaftswissenschaften. Konstrukteur, Arbeitsvorbereiter, Projektleiter, Technischer / Strategischer Einkäufer. Trainer Karate: Inhaber 5. DAN Schwarzgurt. Zen-Kreis Kiel. Selbstständiger Massage- und Wellnesstherapeut.
Harms, Dirk, *1957, Schwerte/Ruhr, Theaterpädagoge BuT, Bibliodramaleiter GfB, ev. Theologe, beschäftigt sich vor allem mit dem Kontakt von Leib und Sprache in der Bewegung. www.kofferweltentheater.de
Hartmann, Gabriele, *1956, Höchstenbach, malt & fotografiert, schreibt & verlegt. Aktuelles Buch: „abgegriffen“, Haiku 2022, im eigenen bon-say-verlag, Netzpräsenz: www.bon-say.de
Hartmann, Sylvia, *1959; Studium der Theologie in Wuppertal und Bonn; Promotionsstudium in Basel; Gemeindepfarrerin und Krankenhausseelsorgerin in Wuppertal; Autorin.
Haupeltshofer, Bernhard, beluha, *1955 in Offingen/Donau; arbeitet in München, in erster Linie Zeichner. Ausstellungen, Kataloge, unter anderen: „die gegenwart der linie“, pinakothek der moderne. „die haut der zeichnung“, galerie westend. „unbegreiflich genaue verwirrung“, galerie westend.)
Heep, Markus, *1966 im Westerwald, lebt in Freiburg im Breigau.
Heid, Birgit, *1961, lebt in Landau/Pfalz. Schreibt Haiku, Märchen, Gedichte, Kurzgeschichten; ein Roman. Zehn Buchveröffentlichungen, Anthologiebeiträge. 1. Vorsitzende des Literarischen Vereins der Pfalz. Lesungen und literarische Gruppenveranstaltungen.
Hölz, Wolfgang, *1937, lebt in Gräfelfing; genießt den Ruhestand, malt und zeichnet zuweilen. Bildbeispiele unter: atelier-hoelz.de
Hövel, Christian, 53 Jahre alt, geboren und wohnhaft in Berlin. Krankenpfleger in der Psychiatrie.
Holtz, Anke, *1971, geboren und aufgewachsen an der Ostsee, seit 1995 im Schwäbischen heimisch, Stadtbaumeisterin.
Holweger, Angelika, *1954, lebt in einem Dorf zwischen Neckar und Schwäbischer Alb. Ihre künstlerische Tätigkeit umfasst Malerei, Holzschnitt und Fotografie. Sie ist Mitglied beim Kunsttreff Dietingen und singt in einer Gregorianikgruppe.
Ishikawa-Franke, Saskia, *1941 in Freiburg im Breisgau, lebt in Otsushi, Shiga-Provinz, Japan. 1973 Dr. phil. (Kunstgeschichte, Archäologie, Philosophie). Über 30 Jahre Lehrtätigkeit, Sprache, Literatur und kreatives Schreiben, u.a. Dada-beeinflußt und Haiku, an Japanischen Universitäten. 2012 Initiatorin des landesweiten Haikuwettbewerbs in Japan für Gymnasiasten/innen und Studenten/innen: Haiku auf Deutsch. Mitarbeit an verschiedenen Anthologien, am „Sommergras“ und in einem japanischen Renkukreis. Übersetzung von drei Renku mit einem japanischen Germanisten. Drei selbstständige Haikubücher und eines in Zusammenarbeit mit Christa Wächtler.
Jacobson, Ilse, *1935 in Meinerzhagen, lebt in Mössingen. Bis 2002 tätig als Diplom-Sozialpädagogin Vorschul- und Sonderschulpädagogik.
Jung, Rüdiger, *1961 im Westerwald. Kur-, Klinik- und Altenheimseelsorger einer evangelischen Kirchengemeinde in Mittelhessen. 1989 Haiku-Preis zum Eulenwinkel. Zwei Haiku-Bücher.
Karl-Brandt, Deborah, *1981, lebt in Bonn. Studium der Frühgeschichtlichen Archäologie, Religionswissenschaft und Geographie. Anschließend Promotion in der Abteilung für Skandinavische Sprachen und Literaturen an der Universität Bonn. Schreibt gerne Haiku, sowie Gedichte in freier Form. Beiträge in Anthologien, Jahrbüchern, Zeitschriften.
Kerber, Veronica, *1979 in Achern, wohnhaft in Karlsruhe, Kunst- und Kulturwissenschaftlerin, beschäftigt in der Verwaltung, mehrfache Mundart-Preisträgerin der Sparte Prosa, schreibt Geschichten, Lieder („Alemannische Abendlieder – Neue Lieder aus dem Schwarzwald“, Verlag Regionalkultur) und Gedichte in oberrheinalemannischer Mundart. Mitglied im Arbeitskreis „Mundart in der Schule“.
Kiock, Michaela, *1967, wohnt in Köln, Studium der Japanologie in Köln.
Kirchhofer, Markus, *1963, lebt als freier Schriftsteller in Oberkulm (Schweiz). Angeleitet von seinem Lehrer Jannis Zinniker, schrieb er mit sieben Jahren seine ersten Haiku. 2022 erschien sein Roman „Das Planetenrührwerk“. Es ist seine 16. Publikation. Lyrikbände mit je 100 Gedichten: „eisfischen“ (2014) und „aushub“ (2018), Knapp Verlag, Olten. www.kick.ch
Klöcker, Rolf, *1931, Ulm, Studium der Wirtschaftswissenschaften in Köln, Promotion.
Knütter, Oliver Kai.
Kössler, Nicola.
Krebs, Gérard. *1946 in Bern (Schweiz), lebt in Helsinki. Privatdozent (Literatur und Kultur der Schweiz). Diverse Buchveröffentlichungen sowie drei Haiku-Bändchen. Zahlreiche Haiku-Veröffentlichungen vor allem in Deutsch und Englisch in Zeitschriften und Anthologien verschiedener Länder.
Krissel, Tobias, *1977, lebt in Kelkheim am Taunus, studierte Gesellschaftswissenschaften sowie Amerikanische Literatur und Literaturwissenschaft in Frankfurt am Main. Haiku und Musik.
Kunz, Marianne, *1956, lebt in Tübingen.
Lange, Moritz Wulf, *1971 in Hamburg, lebt als freier Autor in Hamburg (Hörspiele, Romane, Sachtexte, Gedichte). Seit 2018 beschäftigt er sich verstärkt mit dem Haiku. www.moritz-wulf-lange.de
Leese, Hanne, lebt und arbeitet in Witten. Diplom-Designerin, Zeichnungen, Aquarell, seit 2021 Haiku. www.hanne-leese.de
Limbach, Eva, lebt und arbeitet in Saarbrücken an der Grenze zu Frankreich. Seit 2012 schreibt sie Haiku, Senryu, Haibun und Tanka in Deutsch und in Englisch. Mare Tranquillitatis: evamaria-limbach2.blogspot.com
Linke, Ramona, *1960 im Mansfeldischen, lebt in Salzatal/Beesenstedt, nahe der Lutherstadt Eisleben.
Lockheimer, Birgit, *1959 in Freiburg im Breisgau. Studium der Romanistik und Germanistik, lebt in Hildesheim und Konstanz. Arbeitet seit über 30 Jahren als Verlagslektorin. 2013 stieß sie beim Redigieren eines australischen Buchs auf Haiku, seitdem schreibt sie Haiku und Haibun.
Löbling, Ingrid, *1940, lebt in Halle, Mitglied der Hallenser Haikugruppe.
Ludwig, Horst, *1936 in Ritterswalde, Oberschlesien, lehrte lange am Gustavus Adolphus College in den USA, emeritiert seit 2012, lebt jetzt in der Seattle-Metropole. Mitarbeit im Pegnesischen Blumenorden von 1644, in Haiku-Gesellschaften verschiedener Länder und in literarischen und sprachwissenschaftlichen Vereinigungen. 1993 Robert-L.-Kahn-(Lyrik-)Preis; mehrere Preise für Haiku und Tanka. Besonders interessiert am Haiku als sprachlichem Kunstwerk und dessen Analyse.
Mala, Matthias, *1950, München, lebt in München als Schriftsteller und Zeichner. http://www.mala.eu.
Martin, Robert Patrick, *1968 in Mannheim, lebt als freier Autor an der Ostsee (Romane, Sachtexte, Gedichte, Kurzgeschichten). Studium an der Hochschule der Polizei Baden-Württemberg. 2019 ausgestiegen, seither Künstler (Holzobjekte, Schwarz-Weiß Fotografie, Kunst aus Abfall etc.). Bücher: „Haiku – Mäuse im Ohr“ (2022) und „Aufwärts“ (Gedichte, 2023). www.robert-patrick-martin.de
Meinerts, Ingrid, *1951, lebt in Bremen, schreibt Haiku und anderes.
Mieger, Ruth Karoline, *1946, lebt in Wiesbaden.
Miesen, Conrad, *1952 in Neuwied am Rhein, lebt in Anhausen im Westerwald. Studium der Germanistik, Philosophie und Pädagogik. Langjährige Arbeit als kaufmännischer Angestellter. Schwerpunkte des Schreibens: Lyrik, Kurzprosa, Hörspiel und Essay. Zahlreiche Veröffentlichungen in Zeitschriften, Jahrbüchern und Anthologien. 1999 Haikupreis zum Eulenwinkel. Zehn Jahre Schriftführer im Vorstand der Deutschen Haiku-Gesellschaft.
Nerlich, Helga, *1950, lebt in Düsseldorf.
Neubacher, Claudia, *1967, lebt abwechselnd in Wien und im oberösterreichischen Salzkammergut. Lehramtsstudium und Tätigkeit als Kunsterzieherin. Begann mit dem Schreiben von Lyrik 2005, zunächst vor allem Kindergedichte, nun verstärkt Lyrik und seit kurzem auch Haiku. Letztere sind zu finden auf ihrem Blog: https://wortgewaesser.blogspot.com/
Nickolay, Eleonore, *1957 in Koblenz. Lebt in der Nähe von Paris. Haiku und Haiga seit 2013 in Deutsch, Französisch und Englisch. Mitglied der „Association Francophone de Haïku“, im Vorstand der Deutschen Haiku-Gesellschaft, Mitarbeiterin in den Redaktionen der jeweiligen Vierteljahresschriften „Sommergras“ und „Gong“.
Oesterheld, Lisa F., *1957, lebt in Vechta; Seelsorgerin i. R., Kursleiterin und Autorin; Gedichtbände u.a. „Hymne ans Leben“ (2019), „Gottesschimmer“ (2016). www.lisaoesterheld.de
Pettke, Ludmilla.
Petzold, Jutta, *1953 in Hildesheim, lebt in Braunschweig. Lehramtsstudium, Ausbildung in Poesietherapie und Biografiearbeit. Seit ihrer Jugend schreibt sie gerne, vor allem Lyrik. Diverse Veröffentlichungen von Haiku, Lyrik und Sachtexten in Zeitschriften, Anthologien und im Internet. Mitglied der AG Literatur der Braunschweigischen Landschaft e.V.
Pfaller, Rudi, *1949, pensionierter Lehrer, lebt in Remshalden.
Plich, Kamil, * in Środa Śląska, Polen. Lebt in Lübeck. Veröffentlichungen in internationalen Zeitschriften und Anthologien.
Popović, Tihomir, *1974 in Belgrad. Professor für Musikgeschichte und Musiktheorie, lehrt und forscht in Luzern und Hannover. Bücher und Artikel zur Musik vom 9. bis zum 20. Jahrhundert. Schreibt Lyrik und Haiku auf Deutsch, schrieb früher auch Reiseberichte und Kindergeschichten auf Serbisch. Seit 2022 regelmäßig Autor am Lyrik-Projekt „Der goldene Fisch“: http://der-goldene-fisch.de/ping/author/88tihomir/
Possél, René, *1949 im Ruhrgebiet, wohnt am Rand des Odenwaldes. Studium der Philosophie und Katholischen Theologie; ist Trauerredner und Wortsteller, verfasst Nekrologe, hält ökumenische Predigten und Vorträge.
Ptascheck, Sabina, *1958 mitten im Ruhrpott; lebt in Münster, Westfalen; arbeitet in einer lerntherapeutischen Praxis; liebt es, sich die Natur in der Parklandschaft Münsterland zu Fuß zu erschließen.
Raab, Sonja, *1975 im Ybbstal / Niederösterreich. Schamanin, Kolumnistin und freie Autorin, mehrere Bücher. „Woman Award“ für soziales Engagement, Ehrung von Amnesty International, Löwenherz-Preis durch das Land Niederösterreich.
Rakowski, Jörg, *1962 in Essen, lebt bei Bremen, Imayaki-Keramik.
Reinfurt, Monika, *1955, lebt in Stuttgart, seit 2010 Bloggerin von Lyrik und Kurzprosa unter
http://resignative-reife.blogspot.com/. Einzelveröffentlichungen in Anthologien.
Riehemann, Renate Maria, *1955, lebt in Osterode am Harz. Pädagogin, Dichterin, Erzählerin. Mehrere Einzelveröffentlichungen, zuletzt: „Die Zeit in den Leinenlumpen“. Erzählungen. Geest-Verlag 2022; „Von Weitem Kraniche“. Haiku-Heft 05. Rotkiefer-Verlag 2022. Einzelgedichte finden sich in zahlreichen Anthologien. Initiatorin des Literaturpreises Harz und Herausgeberin der dazugehörigen Anthologien. Vorsitzende des Vereins „Lyrik lebt e. V.“ Osterode. Mitglied u.a. in der europäischen Autorenvereinigung Die Kogge. www.renate-maria-riehemann.de
Ristić, Dragan J., *1948 in Niš, Deutschlehrer im Ruhestand, in Niš (Serbien) lebend, literarischer Übersetzer und Literat, schreibt Kurzgeschichten, Gedichte, Aphorismen und Haiku, Redakteur der Zeitschrift „Haiku novine“. Viele seiner Haiku sind preisgekrönt und in Anthologien vertreten.
Rödig, Wolfgang, *1965 in Straubing, lebt in Mitterfels. Veröffentlichung von etwa 600 literarischen Kurztexten in diversen Anthologien, Literaturzeitschriften, Tageszeitungen, Kalendern und Magazinen.
Rohrbeck, Peter, *1964 in Wolfsburg, lebt in Gifhorn, Feinblechner und begeisterter Tierfotograf.
Romahn, Gerd, *1952, lebt im Ruhrgebiet, schreibt Haiku und gestaltet Haiga.
Rosen, Rita, wohnhaft in Wiesbaden. Früher Professorin an der Hochschule RheinMain. Sie leitet den Haiku-Kreis Wiesbaden.
Saslona, Guido, *1971, lebt im Landkreis Märkisch Oderland (Brandenburg), beschäftigt in der Jugendarbeit.
Sauer, Frank, *1952 in Perleberg, lebt in Wolfenbüttel und arbeitete als Verlagslektor in Braunschweig. Malt, fotografiert und schreibt Gedichte, Haiku, Kurzprosa. Beiträge in Anthologien und Zeitschriften. Bücher: „Skizzen im Gegenlicht“ (Lyrik, BoD, 2021), „WinterPark“ (Haiku/Haibun, Rotkiefer, 2022).
Schaffelhofer, Jörg, *1959 in Marl/NRW, lebt in Südhessen und arbeitet im IT-Bereich einer Bank. Er schreibt Haiku und andere Kurzlyrik sowie Kurzprosa. Gedichtband „Mein Leben schreibt melancholisch“ (2020). Ein Band mit Kurzprosa ist in Arbeit.
Schaldach-Helmlechner, Birgit, *1961, lebt und arbeitet in Schlüchtern.
Schernikau, Michael Rasmus, *1985 in Nürnberg, lebt in Bad Tölz. Studierte Italienisch und Germanistik (Promotion 2012). Schriftsteller. Zuletzt erschien „… im Herzen jedoch das Grün des nächsten Sommers. Gedichte“, 2022 (eBook).
Schlösser, Elke, *1954, Eschweiler, Diplom-Sozialarbeiterin, Fachbuchautorin, pädagogische Fortbildungsreferentin, Vorträge zu Biographie und Werk von Hermann Hesse, literarische Veröffentlichung: „Aphorismen … heilende Worte in einem Satz“, 2016.
Schmid, Elisabeth Ba, *1953 in Schwäbisch Gmünd, lebt und arbeitet in München. Studium Soziologie und Philosophie an der Universität München. Pädagogin, Autorin.
Schmidt, Annika Carmen, *1979 in der Wesermarsch. Lyrikerin, veröffentlichte zahlreiche Gedichte, Interviews und Essays zu Kunst, Kultur und Literatur in Anthologien, Zeitschriften und Radiosendungen, ist Mitglied im Verband deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller in ver.di und wohnt im Wedding.
Schmidt, Benno, *1964, lebt im Münsterland in der Nähe des Ruhrgebiets, schreibt gelegentlich Haiku, Senryu und andere Mikrogedichte.
Schmitt, Angela, *1955 in München, lebt in der Südpfalz, Studium Pädagogik und Kunsterziehung, Lehrerin im Ruhestand.
Schönfeld, Maren, *1970, Hamburg, Schriftstellerin, Journalistin und Lektorin. Lyrikbände „Der Boden des Dunkels“, 2021, sowie „Engelschatten“, 2022, beide Verlag Expeditionen, Hamburg. https://schoenfeld.blog/
Schreiber, Dyrk-Olaf, *1954, Germanistikstudium (M.A.), kaufmännische Ausbildung, im Ruhestand; schreibt hauptsächlich Lyrik, kurze Prosa, aber auch Haiku und Tanka; viele Veröffentlichungen in Gedichtesammlungen.
Schulz Blank, Helga, *1948 in Innsbruck, aufgewachsen in Berlin, Sozialpädagogin. Nach 16 Jahren Aufenthalt in Süd- und Mittelamerika, wohnt seit 1994 in Esslingen / Neckar.
Schulze Frenking, Marie-Luise, *1960, wuchs im Münsterland auf und lebt mit ihrer Familie seit vierzig Jahren in Bayern.
Seithe, Angelica, *1945 in Bad Lauterberg, lebt im Kreis Gießen und in München. Psychologische Psychotherapeutin, Dozentin. Zahlreiche Veröffentlichungen in Zeitschriften und Anthologien. Neun Lyrikbücher, zuletzt erschienen: „Im Schatten der Äpfel“ (2016) und „Solange wir bleiben im Licht“ (2020), beide in der edition offenes feld. Mehrere Auszeichnungen bei Wettbewerben für Lyrik und für Haiku. www.angelica-seithe.de
Speier, Martin, *1962, lebt auf dem Land in Bayern und arbeitet in einer Klinik.
Spies, Claudia von, *1958, lebt in München, schreibt und malt. Sie ist Märchen- und Geschichtenerzählerin für Erwachsene. Ihre große Leidenschaft ist das Tanzen, besonders Tango Argentino.
Stania, Helga, geboren in Siegen, Studienabschluss in Biologie, Geographie, Pädagogik; Lehramtstätigkeit; lebt seit 1990 in der Schweiz; Haiku, Tanka, Haiga und Kettengedichte. Netzpräsenz: ahaiga.ch
Steiner, Thomas, *1961 bei Reutte/Tirol, lebt in Neu-Ulm. Physiker, Fachübersetzer. Schreibt Haiku und andere Gedichte. Drei Buchveröffentlichungen.
Thiede, Joachim, *1963, promovierter Biologe, lebt in Hamburg.
Thum, Hubertus, lebt in der Nähe von Hannover.
Tiefensee, Tobias, *1984, beschäftigt sich seit 2017 mit dem Haiku. Er schreibt auch andere lyrische Texte und Kurzprosa. Lebt und arbeitet in Bremerhaven.
Timm, Angela Hilde, geb. Behn, *1964 in Hamburg. Veröffentlicht seit 2004 Gedichte in Anthologien. Ein eigener Gedichtband „Glaubens-Bilder“ erschien 2010/2015. Fremdsprachenkorrespondentin (Mitte der 1980er Paris) sowie gelernte Fachdolmetscherin und Übersetzerin. Wohnt im Landkreis Stade, Niedersachsen.
Titelbach, Ulrike, *1971, lebt in Wien. Seit 2017 veröffentlicht sie lyrische Texte und Prosa in diversen Literaturzeitschriften und Anthologien. Für ihr universitäres Schreibprojekt „mit poesie zur theorie“ erhielt sie 2021 gemeinsam mit den Studierenden aus ihren Lehrveranstaltungen den Exil-Literaturpreis für Teams. Im selben Jahr erschien in der edition offenes feld ihr erster Lyrikband „Fragile Umarmungen“.
Vriede, Anna, *2003, lebt und studiert in Leipzig. Schreibt Haiku und Kurzprosa, experimentiert mit Kunst und Sprache.
Wachowitz, Stefanie, *1969, lebt, liest, liebt und sitzt in der Umgebung von Königswinter.
Weber-Strobel, Elisabeth, *1955, lebt in Heidenheim, sie ist von Beruf MTRA, liebt Literatur und beschäftigt sich mit Haiku.
Winzer, Friedrich, *1941 in Marburg/Lahn, lebt in Biedenkopf-Breidenstein.
Wirth, Klaus-Dieter, *1940, lebt in Viersen am Niederrhein bzw. im Weindorf Burg an der Mosel. Neuphilologe (Englisch, Französisch, Spanisch, Niederländisch). Aktives Mitglied in mehreren internationalen Haiku-Organisationen. Zahlreiche Veröffentlichungen von Haiku, Essays und Büchern in verschiedenen Sprachen. Bücher: „Entkernte Zeit – Stoned Time – Temps dénoyauté – Tiempo deshuesado.“ Allitera Verlag, 2022. „Japanisches Glossar rund um das Haiku und verwandte Kunstformen im Rahmen der japanischen Kultur.“ Rotkiefer Verlag, 2022.
Zeller, Birgit, *1977, lebt in Stuttgart und arbeitet als MTA. In ihrer Freizeit ist sie fotografisch-künstlerisch tätig. Netzpräsenz: birgit-zeller.de
Zeraschi, Romano, *1947, lebt in Parma, Bardi und Cinque Terre. Abschluss in Soziologie. Schreibt Haiku, Haibun, Haiga und Kikobun.
Mitgliedschaften: Viele der Autoren sind Mitglieder der Deutschen Haiku-Gesellschaft (DHG: haiku.de), manche Mitglieder in der Österreichischen Haiku Gesellschaft. Im Einzelnen aufgeführt wurden, sofern von den Autoren erwähnt, nur Funktionsstellen in dieser literarischen Gesellschaft. Mitgliedschaften in anderen Gesellschaften wurden, soweit literarisch interessant, alle genannten aufgeführt.
Bücher: Viele der Autoren haben Bücher veröffentlicht. Zwei davon konnten oben aufgeführt werden. Den aktuellen Stand zeigen Buchversande oder die Deutsche Nationalbibliothek.
Edition Blaue Felder
Das ist der Produktionsverlag von Volker Friebel. Hier erschienen folgende Haiku-Jahrbücher:
2003: Gepiercte Zungen: 153 Haiku von 37 Autoren.
2004: Der Lärm des Herzens. 142 Haiku von 35 Autoren.
2005: Worte für die Wolken. 100 Haiku von 36 Autoren.
2006: Feine Kerben. 163 Haiku von 55 Autoren.
2007: Große Augen. 226 Haiku von 60 Autoren.
2008: Lauschen der Bach. 108 Haiku von 53 Autoren.
2009: Spuren der Wasserläufer: 187 Haiku von 68 Autoren.
2010: Kirschblütenwind: 314 Haiku von 94 Autoren.
2011: Regler ins Weiß: 352 Haiku von 98 Autoren.
2012: Träume teilen: 387 Haiku von 111 Autoren.
2013: Entropie der Worte: 500 Haiku von 111 Autoren.
2014: Unter dem Milchschaumherz: 591 Haiku von 109 Autoren.
2015: Zwiegespräch mit dem Irrlicht: 606 Haiku von 120 Autoren.
2016: Südwind: 596 Haiku von 115 Autoren.
2017: Leichte Fracht: 556 Haiku von 116 Autoren.
2018: Morgennachrichten: 553 Haiku von 116 Autoren.
2019: Honigspur: 604 Haiku von 121 Autoren.
2020: Nebelland: 647 Haiku von 123 Autoren.
2021: Quarantäne unter Sternen: 598 Haiku von 129 Autoren.
2022: Temperatursturz: 644 Haiku von 133 Autoren.
Außerdem hingewiesen sei auf das Grundlagenwerk: Volker Friebel (2019): Das Haiku. Grundwissen – Vertiefungen – der Horizont.
Alle Bücher können im Buchhandel oder auf www.volker-friebel.de/bestellen bestellt werden. Letztere Adresse liefert auch die Haiku-Jahrbücher, die derzeit nicht im Buchhandel erhältlich sind. Freie pdf-Versionen aller Haiku-Jahrbücher gibt es auf www.haiku-heute.de/jahrbuch