Subjektivität im Haiku

Fragestellung von Volker Friebel

 

Bei der Besprechung der Septembereinsendungen 2003 zeigten sich Unterschiede bei der Frage, wie mit Metaphern oder Reflexionen im Haiku umzugehen ist. Die Forderung nach einem Verzicht auf Reflexionen im Haiku scheint nicht haltbar. „Sprache ist auch immer schon Reflexion. Das Reflektierende gehört zum Menschsein und ist damit für das Haiku relevant, wenngleich das Reflexive im Haiku minimiert wird, hinter die Erfahrung zurücktritt.” (Dietmar Tauchner). Die Frage ob und inwieweit eine reflexive Ebene im Haiku sichtbar sein darf, stellt sich somit fortwährend. Wie sind hierzu die Ansichten? Wo verläuft die Trennungslinie zwischen Gedankenlyrik und Haiku? Ist es überhaupt sinnvoll, unterscheiden zu wollen? Oder liegt genau hier das wesentliche Merkmal, welches das Haiku gegenüber anderen Formen der Dichtung abgrenzt und ihm so erst eine Existenzberechtigung als eigene Gattung verleiht?

Eingegangene Beiträge

Haiku und Gedankenlyrik: Udo Wenzel
Objektivität und Subjektivität im Haiku: Hubertus Thum (später vom Autoren zurückgezogen)
Haiku und Nicht-Haiku: Mario Fitterer
Issa, der verkannte Haijin: Angelika Wienert

 

Ersteinstellung: Oktober 2003